Zur Aktualität des autoritären Charakters
Buchvorstellung „Konformistische Rebellen“ und Diskussion mit Jan Gerber und Lars Rensmann sowie Andreas Stahl
Montag, 21. September 2020, um 18 Uhr in Bremen
Galerie K‘, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen
Neuer Ort: Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstr. 51, 28215 Bremen (Bürgerweide)
Die Veranstaltung wird draußen im Hof der Galerie K‘ und nur bei gutem Wetter stattfinden. Es gelten die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Platzanzahl ist begrenzt, wir bitten um pünktliches Erscheinen.
Zahlreiche Zeitdiagnosen kreisen um den gemeinhin unerwarteten Aufstieg autoritärer Parteien und Bewegungen, der gegenwärtig weltweit zu beobachten ist. Knüpft man indes an die Erkenntnisse des frühen Frankfurter Instituts für Sozialforschung zum autoritären Charakter an, so scheint die Attraktivität der neuen »falschen Propheten« keineswegs zu überraschen. Die Theorie des autoritären Charakters untersucht, wie Menschen unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen das Bedürfnis nach Unterwerfung unter irrationale Autoritäten entwickeln und ebenso irrationale Feindbilder hervorbringen.
Doch inwiefern lassen sich die damaligen Erkenntnisse auf die Gegenwart übertragen? Diese Frage ist zentraler Gegenstand des kürzlich erschienenen Sammelbandes „Konformistische Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters“, der auch Beiträge von Jan Gerber und Lars Rensmann enthält. Im Rahmen der Veranstaltung werden beide ihren Beitrag jeweils vorstellen. Die anschließende Diskussion soll der Frage nachgehen, inwiefern sich die Theorie des autoritären Charakters zum Verständnis des zeitgenössischen Autoritarismus und Populismus eignet. Mitherausgeber Andreas Stahl wird zu Beginn kurz in den Band einführen und die Veranstaltung moderieren.
Jan Gerber ist Historiker und Politikwissenschaftler. Zuletzt von ihm erschienen: „Ein Prozess in Prag. Das Volk gegen Rudolf Slánský und Genossen“, Göttingen/Bristol 2017, und „Karl Marx in Paris. Die Entdeckung des Kommunismus“, München 2018.
Lars Rensmann ist Professor für Europäische Politik und Gesellschaft, Direktor des Research Centre for the Study of Democratic Cultures and Politics sowie Geschäftsführender Direktor des Fachbereichs Europäische Sprachen und Kulturen an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande). Zum Thema erschien von ihm u. a.: „The Politics of Unreason. The Frankfurt School and the Origins of Modern Antisemitism“, Albany 2017.
Andreas Stahl studiert Philosophie an der Universität Oldenburg und ist Mitherausgeber des Sammelbandes „Konformistische Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters“ (https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1025).
Veranstalterinnen: Galerie K‘ und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen sowie weitere.