Ohh Porajmos – Illustrationen zur Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma
Ausstellung und Begleitprogramm vom 1. März bis zum 7. April 2017 in der Stadtbibliothek Bremen
Jahrzehntelang gehörten deutsche Sinti und Roma auch in der Bundesrepublik zu den vergessenen Opfern des deutschen Faschismus. Ihre Anerkennung als Opfer des Faschismus und Entschädigungsleistungen waren lange auf Einzelfälle begrenzt, und als Verfolgtengruppe wurden sie nur zögerlich anerkannt. Der Völkermord in Auschwitz an den Sinti und Roma ist erst seit wenigen Jahren als Genozid benannt. Nach wie vor kämpfen ihre Verbände um endgültige Vernichtung der sogenannten Landfahrerkartei.
Die Ausstellung Ohh Porajmos… Illustrationen zur Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma wurde vom Landesverein der Sinti in Hamburg herausgegeben, die Illustrationen und Texte wurden von Boris Weinrich erstellt. „Porajmos“ bedeutet „das Verschlingen“. Es geht in dieser provokativen Ausstellung um Verfolgung und Ermordung der (deutschen) Sinti und Roma während des Nationalsozialismus. Der Katalog zur Ausstellung ist beim Landesverein der Sinti in gedruckter Fassung und als PDF zum Download erhältlich, die Ausstellungstafeln finden sich auch online.
Gezeigt wird außerdem eine weitere Ausstellung vom Landesverband der Sinti und Roma Bremen e.V. (Einblick in die Herkunft und Geschichte der Sinti und Roma aus dem Lande Bremen).
Eröffnung am Mittwoch, 1. März 2017, um 18 Uhr
Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen
Es sprechen: Tobias Peters (Stadtbibliothek Bremen), Arnold Weiß, Vorsitzender des Landesvereins der Sinti in Hamburg, Roberto Larze, Vorsitzender des Verbandes deutscher Sinti und Roma/Landesverband Bremen, Bürgermeisterin Karoline Linnert und die Filmemacherin Iovanka Gaspar (München). Im Anschluss wird der Film »Dui Roma« gezeigt. Moderation: Raimund Gaebelein (VVN-BdA Bremen).
Begleitprogramm der Ausstellung:
Donnerstag, den 9. März um 19:30 Uhr
im Jugendhaus Buchte der Naturfreundejugend Bremen, Buchtstraße 14/15, 28195 Bremen
Romano Hanstein und Ralf Lorenzen lesen aus den Erinnerungen Ewald Hansteins »Meine hundert Leben«. Ewald Hanstein war deutscher Sinto und Überlebender des Holocaust. Er überlebte Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Dora-Mittelbau und die Todesmärsche. Nach Kriegsende kämpfte er jahrzehntelang für die Anerkennung der Angehörigen der Minderheit als NS-Opfer.
Donnerstag, den 16. März 2017, gibt Dardo Balke um 19:30 Uhr im Jugendhaus Buchte mit dem Film „Auf Wiedersehen im Himmel“ einen Einblick in die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma.
Donnerstag, den 23. März 2017, beleuchtet Dardo Balke um 19:30 Uhr in den Räumen des Bremer Sinti Vereins (Thedinghauser Straße 105/Ecke Lobsienstraße, 28201 Bremen) den Antiziganismus in den Medien.
Donnerstag, den 30. März 2017, berichten VertreterInnen der Recherchegruppe des Bremer Flüchtlingsrats jeweils um 19:30 Uhr im Jugendhaus Buchte über die Lage der Roma im Kosovo und Mazedonien.
Mittwoch, den 5. April 2017, berichtet Richard Gauch (BI Leipzig Korrektiv) um 19:30 Uhr im Jugendhaus Buchte über die Lage der Roma in Ungarn.
VeranstalterInnen: VVN-BdA Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes Bremen, Bund Deutscher PfadfinderInnen, Landesverband der Sinti und Roma Bremen, Flüchtlingsrat Bremen, Naturfreundejugend Bremen und Jugendhaus Buchte, Stadtbibliothek und Rosa-Luxemburg-Intitiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
Das Flugblatt zur Ausstellung und zum Begleitprogramm als PDF zum Download: 1703 Flyer Ausstellung Porajmos Bremen.