Der NSU Prozess – internationale Vernetzung und Perspektiven
Diskussionsveranstaltung mit Carsten Ilius (Nebenklageanwalt, Berlin)
Mittwoch, 02. Dezember 2015, 20.00 Uhr
Kulturzentrum Paradox Berhardstr. 12, 28203 Bremen
„Nicht nur die deutsche Justiz ist unbestechlich! Auf der ganzen Welt kann man mit der größten Geldsumme keinen Richter mehr dazu verführen, Recht zu sprechen.“ (Bertolt Brecht)
Nach mehr als 230 Tagen im NSU Prozess hat die Nebenklage die wichtigste Rolle bei der Ausleuchtung der neonazistischen Hintergründe der TäterInnen und ihrer UnterstützerInnen gespielt. Während die Staatsanwaltschaft offensichtliche Falschaussagen und Gedächtnislücken bei zu vernehmenden Neonazis durch Ignoranz honorierte, fragten die AnwältInnen der NebenkägerInnen nach. Eine Frage rückte dabei im Verlauf des Prozesse immer mehr in den Vordergrund-die internationale Vernetzung der Nazis. Es begann mit den aus England kommenden Blood&Honour und geht weiter über die in Texas gegründete Hammerskin Bruderschaft, die beide über Aktive in Deutschland, auch in Bremen verfügen. Die These von den drei Einzeltätern ist schon lange nicht mehr haltbar, weder politisch noch organisatorisch. Carsten Illius, einer der Anwälte in München, wird uns seine Sicht auf das Verfahren und die Hintergründe schildern. Er ist zum zweiten mal von uns nach Bremen eingeladen worden und wir werden auch weiter an dem Thema dranbleiben.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Intitiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Standpunkt e.V. Bremen.