„Wir müssen davon erzählen!“ Begegnung mit dem Auschwitz-Überlebenden Maurice Cling
Diskussionsveranstaltung mit Maurice Cling (Paris)
Donnerstag, 20. November 2014, 19.00 Uhr
Lagerhaus, Saal, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen
Maurice Cling, Publizist und emeritierter Professor für Anglistik an der Universität Paris, ist ein Streiter für die Erinnerung an die in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern Ermordeten. Aufgewachsen in Paris, wird Maurice Cling in seinem 15. Lebensjahr verhaftet und deportiert. Seine Eltern werden unmittelbar nach Ankunft in Auschwitz-Birkenau ermordet, sein Bruder Willy fünf Monate später. Er selbst überlebt die Lager Auschwitz und Dachau und zwei Todesmärsche mit der Befreiung durch die Alliierten im April 1945. Schon als junger Mann organisiert sich Maurice Cling in Überlebendenverbänden wie der Amicale d’Auschwitz und der FNDIRP (Fédération Nationale des Déportés et Internés, Résistants et Patriotes), deren Präsident er lange ist. Als Autor zahlreicher Artikel analysiert er später das System des Nationalsozialismus in Frankreich und in Europa und bezieht Position zur französischen Gedenkpolitik. Auch in seinem 86. Lebensjahr folgt er dem inneren Auftrag, als Überlebender Zeugnis abzulegen über das, was die Toten nie wieder werden berichten können. Mit der Veranstaltung möchten wir mit Maurice Cling und Interessierten ins Gespräch kommen über Gegenwart und Zukunft von Erinnerungskultur in der Bundesrepublik und in Frankreich 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Kulturinitiative Bremen.