Kämpfe um Wohnraum in der Eurokrise
Vortrag und Diskussion: AktivistInnen aus Griechenland, Spanien und Italien sprechen auf einer Rundreise über Praxen der Aneignung und Selbstorganisierung
Mittwoch, 28. Mai 2014, um 19:00 Uhr
Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen
Kämpfe um Wohnraum in der Eurokrise
Im Zuge der Eurokrise wurden Miet- und Hypothekenschulden, Zwangsräumungen und in der Folge die Unsicherheit des eigenen Wohnraums für zahlreiche Menschen zu einer alltäglichen Erfahrung. Vom individuellen Leid, das diese Entwicklungen mit sich bringen, zeugen unter anderem erhöhte Risiken für Depressionen und andere psychische Erkrankungen oder Suizide, die in unmittelbarem Zusammenhang mit Zwangsräumungen stehen. Bestehende oder geplante Schutzrechte für Wohnraum gerieten gleichzeitig auf Betreiben der ‚Troika‘ – der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds – und nationaler Regierungen unter Druck. Trotzdem gelang es Betroffenen in vielen Fällen, sich selbstorganisiert zur Wehr zu setzen, etwa mit Blockaden von Zwangsräumungen, erfolgreichen kollektiven Beratungen zur Unterstützung individueller Fälle oder der Wiederaneignung leerstehender Häuser. Auf der Veranstaltung werden AktivistInnen von Solidarity4all (Griechenland), der Plattform der Hypothekenbetroffenen – PAH (Spanien) und von Action – Diritti in Movimento (Italien) über die Kämpfe um Wohnraum in ihren Ländern und Städten berichten.
Housing struggles in the Eurozone crisis
The Eurozone crisis has seen mortgage debt and rents becoming an ever more intense problem for the everyday reproduction of many people in Europe. Innumerable evictions increased the precarity of housing and everyday life and led to rising rates of mental stress and depression as well as suicides. Protection from evictions was at the same time – in the context of the austerity based European crisis management – under fierce attack by the ‚Troika‘ – the European Commission, the European Central Bank and the International Monetary Fund – and national governments. However, affected people, relying on self-organisation, in many cases were able to mount successful resistance. Evictions were actively impeded by acts of civil desobedience, successful mechanisms of collective counseling to give help and support in individual cases established or houses occupied. The workshop features presentations from activists from the Platform of those affected by mortgages PAH (Spain), Solidarity4all (Greece) and Action – Diritti in Movimento (Italy) that analyse struggles against evictions and for housing in their respective countries and cities.
Rundreise-Termine / Tour-Dates:
26.05.2014, 19:00 Uhr: Jockel, Biergarten, Ratiborstr. 14 c, Berlin (Kreuzberg)
27.05.2014, 19:00 Uhr: Gängeviertel, Valentinskamp 39, Hamburg
28.05.2014, 19:00 Uhr: Paradox, Bernhardstraße 12, Bremen
29.05.2014, 17:00 Uhr: Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, Köln
30.05.2014, 18:00 Uhr: Rotes Zentrum, Lange-Geismar-Straße 3, Göttingen
31.05.2014, 12:00 Uhr: Im Rahmen des BUKO 36 in Leipzig
Eine Veranstaltungsrundreise der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der «Interventionistischen Linken» (IL) und «Blockupy».