Kritik der politischen Ökonomie in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit
Das Begriffs- und Gedankeninventar der Volkswirtschaftslehre ist blind gegenüber den Ursachen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise. Die Kritik der politischen Ökonomie bringt mehr Licht ins Dunkel. Sie eröffnet Erklärungen, die sich mit dem ökonomischen Alltagsverstand nicht fassen lassen.
Der hohe Schwierigkeitsgrad der Kritik der politischen Ökonomie stellt die gewerkschaftliche Bildungsarbeit vor erhebliche Herausforderungen. Es ist eine Kunst, die notwendige didaktische Reduktion mit dem Anspruch der inhaltlichen Tiefe halbwegs in Überein-stimmung zu bringen.
Martin Gohlke führt seit 2007 unter den Titeln „Wirtschaft besser verstehen“, „Finanzmarktkapitalismus“ und „Wirtschaft und Gesellschaft“ Bildungsurlaubswochen und Wochenendseminare für die Gewerkschaften durch. Seine innovativen Wirtschaftsseminare erfreuen sich großer Beliebtheit und haben viele Teilnehmer_innen dazu bewegen können, sich mit Neugier mit der anscheinend trockenen Materie „Wirtschaft“ zu befassen. Inhaltlich arbeitet Gohlke in Anlehnung an wertkritische Interpretationen der Kritik der politischen Ökonomie. Mit der Veranstaltung soll zur Diskussion angeregt werden, wie die Kritik der politischen Ökonomie jenseits eines akademischen Kontextes von Universitätsseminaren und/oder zeitintensiven Marxlektürekursen diskutiert werden könnte.
Martin Gohlke ist promovierter Historiker und Politikwissenschaftler und lebt in Norden (Ostfriesland). Letzte Veröffentlichung: Handlungsunfähige Arbeiterbewegung – zur Übernahme des Bremer Gewerkschaftshauses durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933, Bremen 2009 (Hrsg.: DGB Bremen). Weitere Informationen unter: www.martin-gohlke.de
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.