Die Stadt als Fabrik
Samstag, 14. Juli 2012, 19 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal (Werkstor: Landrat-Christians-Str. 95)
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.
Vortrag und Diskussion mit Anne Querrien und Niels Boeing
Der strukturelle Wandel mit seiner Tendenz zu Dienstleistungen und Hochtechnologien hat in den westlichen Ländern die Deindustrialisierung gefördert. Die industrielle Produktion ist in Schwellenländer ausgelagert worden. Dank neuer, kleinteiligerer computergesteuerter Fertigungsverfahren könnte ein Teil der Produktion in die Städte zurückkehren und auch diejenigen zu Produzenten machen, die bislang Konsumenten sind. Im Bereich der kulturellen und symbolischen Produktion vollzieht sich dieser Wandel bereits. Kreativarbeiter und „urbane Pioniere“ haben sich Teile der Städte als ihre Fabrik angeeignet. Streetart, Subkulturen und Designerläden verschaffen den Protagonisten ein Einkommen und machen Stadtteile attraktiv. Was kann getan werden, um diesen veränderten Ansprüchen an den Stadtraum gerecht zu werden? Lassen sich Formen der kreativen Raumproduktion in die Peripherie übertragen? Und steckt hinter der Forderung nach dem Recht auf Stadt auch der Anspruch auf Arbeitsraum?
Anne Querrien (*1945) ist Stadtsoziologin, ihr Forschungsinteresse gilt dem öffentlichen Raum als einem Ort der Begegnung und der Vielfalt. In den vergangenen Jahren war sie in Projekten in aufgelassenen Bahnhofsgeländen in benachteiligten Vierteln von Paris beteiligt, in deren Rahmen die Bevölkerung vor Ort unterstützt wurde, an Gartenprojekten sowie an öffentlichen Treffen mit Künstler_innen aus Frankreich und anderen europäischen Ländern teilzunehmen.
Niels Boeing, (*1967) ist Mitglied des Fab Lab St. Pauli und aktiv im Hamburger Netzwerk Recht auf Stadt. Er arbeitet als Journalist u. a. für Die Zeit, Freitag und Technology Review. 2011 ist von ihm im Nautilus Verlag das Buch „Alles auf Null – Gebrauchsanweisung für die Wirklichkeit“ erschienen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen, umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl.