Aktivierende Arbeitsmarktpolitik und das Verhältnis von Staat und Bürgern. “Social Citizenship”, Hartz VI und 1-€-Jobs
Donnerstag, 25.02.2010, 19 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstr. 10-12, 28203 Bremen
Vortrag mit Diskussion, mit Peer Rosenthal
Zweite Veranstaltung in der Reihe „1 € Jobs: Kritische Perspektiven“
Peer Rosenthal beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Verhältnis von Staat und Individuum. Sein Ansatzpunkt ist die von ihm konstatierte Verschiebung vom Solidarprinzip des klassischen Sozialstaats hin zum Konzept des aktivierenden Sozialstaats. Von zentralem Interesse ist für ihn die Frage was sich im Zuge der Hartz VI Gesetzgebung diesem Verhältnis verändert hat. Zur Bewertung zieht Rosenthal das von T. H. Marshal begründete Konzept der „Social Citicenship“ heran. Marshals Konzept baut auf der Annahme dass auch innerhalb eine kapitalistischen Wirtschaftsordnung eine gleiche und gerechte Teilhabe aller an Gemeinwesen möglich ist. Peer Rosenthal gleicht die vier Dimensionen dieses Konzepts – soziale Rechte, ökonomische Situation, gesellschaftliche Teilhabe sowie Einstellung zum Sozialstaat – mit der Hartz VI Gesetzgebung und dem Arbeitsmarktpolitischen Werkzeug 1-Euro-Jobs ab. Er kommt zu dem Schluss, dass es einen Widerspruch gibt zwischen den postulierten Zielen und den konkreten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
Peer Rosenthal, geb. 1979 in Bad Harzburg, Diplom-Politologe (FH), studierte Politikmanagement an der Hochschule Bremen und der University of Natal (Südafrika), seit 2006 Referent für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in der Politikberatung bei der Arbeitnehmerkammer Bremen, Arbeitsschwerpunkte: Arbeitsmarktpolitik, Prekarisierung, Beschäftigungspolitik und Folgen aktivierender Sozialpolitik.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit DenkRÄUME e.V. (www.denkraeume-ev.de)