Das Traditionsverständnis der Bundeswehr – Geschichte, Aktualität und Ambivalenzen
Freitag, 26.Juni 2009, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen
Vortrag und Diskussion mit Dr. Fabian Virchow
In der offiziellen Traditionspflege der Bundeswehr nimmt das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 einen zentralen Platz ein, war dies doch einer der wenigen Versuche ernsthaften Widerstandes aus den Reihen des deutschen Militärs. Parallel zu dieser Traditionspraxis, die sich auf der Linie des seit 1982 gültigen Traditionserlasses der Bundeswehr bewegt, gibt es verschiedene andere Bezugnahmen der Bundeswehr auf die Wehrmacht, darunter auch zahlreiche unkritische und nahezu ungebrochene Verehrungen militärischer Leistungen.
Dr. Fabian Virchow ist Mitglied des Zentrums für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg. Er forscht zu militärsoziologischen Themen und zum Verhältnis Militär-Gesellschaft. Zu seinen einschlägigen Veröffentlichungen zählen „Banal Militarism – Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen“ (Bielefeld 2006), „‚Arbeiter in Uniform’ – Zur Organisationsgeschichte ‚antimilitaristischer Soldatenarbeit’ in der Bundesrepublik Deutschland“ (Bochum 2009), „War isn’t Hell, it’s Entertainment: War in Modern Culture and Visual Media“ (Jefferson 2009). Im Herbst erscheint „Medien – Krieg – Geschlecht. Affirmationen und Irritationen sozialer Ordnungen“ (Wiesbaden).
Die Veranstaltung findet statt im Begleitprogramm der Ausstellung „Was damals Recht war…“ Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht (Programm als PDF), die ab 29. Mai bis zum 28. Juni täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr (Eintritt frei!) in der Unteren Rathaushalle zu sehen ist.