Offenes Gedenken – Perspektiven für einen Gedenkort Uckermark am Ort des ehemaligen Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteres Vernichtungslager
1. Juli 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Paulistr. 10, 28203 Bremen
Mit Aktivist_innen der Uckermark Gruppe Hamburg
Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“
Junge Frauen, die bei den nationalsozialistischen Führsorgeeinrichtungen als „asozial“ oder „sexuell verwahrlost“ galten, wurden zwischen 1942 und 1945 durch Beamte der Kriminalpolizei in das Konzentrationslager Uckermark deportiert. Es befand sich in unmittelbarer Nähe zum Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Nach 1945 wurde das Gelände des KZ Uckermark mit Panzerhallen überbaut. Die Überlebenden wurden nicht entschädigt. Eine Auseinandersetzung fand in beiden deutschen Staaten nicht statt. Seit etwa 10 Jahren kümmern sich antifaschistische Feminist_innen um die Gestaltung und Zugänglichkeit dieses Geländes. Jährlich finden selbstorganisierte Baucamps statt, bei denen aktive Gedenkarbeit geleistet wird. Bei der Veranstaltung werden Aktivist_innen der Uckermark Gruppe Hamburg das ehemalige Konzentrationslager Uckermark sowie aktuelle Entwicklungen im Erinnerungsprozess vorstellen. Es wird ein 30-minütiger Filmbeitrag gezeigt, der die erste Gedenkfeier am 60. Jahrestag der Befreiung auf dem Gelände in der Uckermark dokumentiert. In einer gemeinsamen Diskussion sollen die Perspektiven eines antifaschistischen Gedenkort Uckermark erörtert und kritisch hinterfragt werden.