Nachbeben – Chile zwischen Pinochet und Zukunft
Donnerstag 30. Oktober 2008, 20 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen
Lesung und Diskussion mit dem Buchautor und Journalisten Boris Schöppner (Frankfurt)
Der Journalist Boris Schöppner ist für sein Buch „Nachbeben – Chile zwischen Pinochet und Zukunft“ der Frage nachgegangen, was aus jenen Menschen geworden ist, die dort in den 70er und 80er Jahren Widerstand geleistet haben, beim politischen Prozess des „paktierten Übergangs“ aber nicht vertreten waren. Die Versprechen, mit denen die Parteien beim Plebiszit warben, wie Aufarbeitung der Vergangenheit, Ende des Neoliberalismus und mehr soziale Gerechtigkeit wurden bis heute zu einem großen Teil nicht erfüllt. Die Kämpfer von einst reagierten lange Zeit mit Rückzug und Resignation. In den vergangenen Jahren haben sich neue und nicht ganz so neue Proteste Bahn gebrochen. Schülerstreiks rüttelten 2006 das Land wach, denn das Erziehungssystem – ein Erbe der Militärdiktatur – verspricht den Bildungsunternehmern zwar satte Gewinne, doch zukunftstauglich ist es nicht. Immer wieder gelangt der Konflikt mit den Mapuche, den Ureinwohner des Landes, und der Regierung beziehungsweise der Holzunternehmen in die nationalen Nachrichten. Entstanden ist ein kompaktes ausgesprochen lesenswertes Buch, das zahlreiche eindrucksvolle Fotografien enthält, die ebenfalls vom Autor stammen.
Website des Referenten unter www.borisschoeppner.de
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Standpunkt Bremen – Antifaschismus und Kultur.