Mein Freund Klaus – Ein Roman über Klaus Croissant

Donnerstag, 24. April 2008, 20.00 Uhr Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Peter O. Chotjewitz

Lesung und Diskussion

Als ehemaliger Anwaltskollege und Freund trug Peter O. Chotjewitz Eindrücke und Erlebtes von Weggefährten zusammen. Croissant war der wohl bekannteste Strafverteidiger von Mitgliedern der RAF (u.a. von Ulrike Meinhof und Andreas Baader), „ein Rechtsanwalt, der Justiz als etwas Politisches begriffen hat und für den deswegen die Grenze zwischen Verteidigung seiner Mandanten und politischem Engagement nie scharf gezogen war“ (Freitag). 1975 wurde er vom RAF-Verfahren ausgeschlossen und wegen Unterstützung der RAF angeklagt wurde. Croissant starb 2002. Der vorliegende biographische Roman ist somit ein Schlüsselbuch zur Innenansicht zur Folgegeschichte der 68er-Revolte und der Linken in der BRD der 1970er Jahre. Fazit von Literaturkritik.de zum Buch: „´Mein Freund Klaus´ ist ein notwendiges Buch. Verworren und verwirrend, denk-anstössig du irritierend, redundant du einseitig. Chotjewitz wollte die Bourgeoisie beschreiben, ´die nicht sieht, dass das Schreckliche immer ein Teil von ihr ist und aus ihr herauskriecht, ob das nun der Faschismus ist oder der linsradikale Widerstand´. Diese Beschreibung ist ihm gelungen“.

Der Jurist, Übersetzer und Schriftsteller Peter O. Chotjewitz war selbst als Wahlverteidiger u.a. für Andreas Baader und Peter Paul Zahl tätig. Er übersetzte u.a. Dario Fo und Nanni Balestrini. Als Autor steht er seit den 1970er Jahren für engagiertes linkes, realistisches Erzählen, er schrieb u.a die Bücher „Die Briganten“, „Der dreissigjährige Friede“, „Die Herren des Morgengrauens“, „Saumlos“, „Kannibalen“ und „Der Fall Hypatia“.

Eine Veranstaltung der RLI in Kooperation mit Anares e.V. zur Förderung der Lesekultur