Jugendkriminalität und Verschärfung des Jugendstrafrechts
Mittwoch, 2. Juli 2008, 20 Uhr, Infoladen Bremen St.Paulistr. 10-12, 28203 Bremen
Mit N.N., Junge Linke, Hannover
Alle Jahre wieder ist „Jugendkriminalität“ Gegenstand der öffentlichen Debatte. Anfang dieses Jahres haben Roland Koch (CDU) und andere Politiker seiner Couleur die altbekannten Forderungen nach härteren Strafen und Erziehungscamps genutzt, um sich als konsequente Verfechter von Recht und Ordnung zu profilieren: Selbstverständlich sei der Staat ihrer Ansicht nach den jugendlichen Tätern gegenüber bisher viel zu nachsichtig gewesen und härtere Strafen dienten besserer Abschreckung und bedeuteten weniger Straftaten. SPD und liberale PolitikerInnen haben dem nichts anderes entgegenzusetzen, als die konsequente Ausschöpfung der bisherigen Gesetze und eine schnellere Aburteilung der Jugendlichen durch die Gerichte. Für noch konsequenter halten sich Grüne und Linkspartei bei ihrer vermeintlichen Ursachenbekämpfung. Für sie ist die beste Kriminalpolitik schon immer eine gute Bildungs- und Sozialpolitik gewesen. Es geht es nicht darum, wie Jugendliche dazu gebracht werden können, sich an Recht und Ordnung zu halten. Wir wollen zeigen, dass der Schutz der Rechtsordnung durch den Staat etwas anderes ist als der Schutz der BürgerInnen vor Gewalt und Schädigung, und inwiefern das Strafsystem selbst und die Ordnung, der das Recht dient, die Gründe für das Verbrechen wie auch das Interesse der BürgerInnen an Strafen und ihrer Verschärfung immer wieder hervorbringen. Wir wollen nicht für ein besseres Strafsystem eintreten, sondern die Verhältnisse kritisieren, die ein solches nötig machen.
Siehe auch www.junge-linke.de
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Gruppe „Kritik im Handgemenge“ (Bremen)