Freiheit für Boris Kagarlitsky
Einladung zum öffentlichen Protesttreffen „Freiheit für Boris Kagarlitsky“ in Bremen:
Samstag, 16. September, um 14 Uhr am Bremer Roland, im Rahmen des weltweiten Protesttages #FreeBoris.
Wir sind schockiert und entsetzt darüber zu erfahren, dass am 25. Juli der prominente russische sozialistische Denker Boris Kagarlitsky in Moskau unter konstruierten Anschuldigungen des „Rechtfertigens von Terrorismus“ verhaftet wurde. Boris Kagarlitsky ist ein akademischer Gelehrter, dessen soziologische und philosophische Arbeiten weltweit bekannt sind. Seine Artikel, Bücher und Interviews werden in vielen Sprachen veröffentlicht. Er ist ein führender linker russischer Intellektueller, der auch mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen gearbeitet hat.
Der eigentliche Grund für die Repressionen gegen Kagarlitsky liegt darin, dass er seit Februar 2022 konsequent die Aggression gegen die Ukraine angeprangert hat, und dabei betont hat, dass dieser barbarische Krieg nicht nur dem ukrainischen Volk, sondern auch gewöhnlichen Russen unsäglichen Schaden zufügt. Obwohl viele von uns in der Vergangenheit nicht mit Kagarlitsky übereingestimmt haben, erkennen und loben wir, wie mutig er sich gegen die bedauernswerten Entscheidungen der russischen Regierung ausgesprochen hat und einer der seltenen öffentlichen Stimmen in Russland geblieben ist, die sich gegen den Krieg aussprechen. Er ist im Land geblieben und führt den YouTube-Kanal „Rabkor“, wo er weiterhin gegen die Militarisierung kämpft und tiefgreifende Veränderungen in Russland fordert.
Dies ist ein Fall, in dem ein Intellektueller aufgrund seiner Meinungsfreiheit verfolgt wird. Wir fordern die Freilassung von Kagarlitsky und erklären unsere Solidarität mit allen politischen Gefangenen in Russland, die wegen ihrer anti-kriegerischen Ansichten verhaftet wurden…
Mehr dazu bei unserem Kooperationspartner, dem Unterstützungskomitee Bremen, siehe www.bremer-aufruf.de.
PS.
Am 16. September jährt sich auch der gewaltvolle Tod von Jina Mahsa Amini, der im Iran eine breite Protestbewegung ausgelöst hat. Weltweit wurde der Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ (Jin, Jiyan, Azadî) aufgegriffen, um die Demonstrierenden in ihrem Kampf zu unterstützen. Die Proteste richten sich gegen staatliche Repression und Willkür, gegen die Unterdrückung von Frauen und Kurd:innen sowie gegen weitere Grundpfeiler des islamistischen Regimes des Irans.
Die Bremer Solidaritätsaktion startet um 16 Uhr am Brill.
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