Neuerscheinung: Grenzregime. Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa
Folgende Neuerscheinung wurde von der Rosa-Luxemburg-Inititaive finanziell gefördert und ist jetzt im Buchhandel lieferbar:
Sabine Hess/Bernd Kasparek (Hg.): Grenzregime. Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa
ISBN 978-3-935936-82-8, 296 Seiten, 18 € / 32.90 sF
Spätestens die Erstürmung der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla durch Hunderte MigrantInnen im Jahr 2005 hat die Vorverlagerung des europäischen Grenzregimes weit über die Grenzen der EU hinaus in seiner ganzen Dramatik zum Ausdruck gebracht.
Die 17 Artikel des vorliegenden ersten Bandes des Netzwerks kritische Migrations- und Grenzregimeforschung spüren den Dynamiken, zentralen Akteuren, Diskursen und Praktiken des europäischen Grenzregimes nach. Dabei recherchierten die AutorInnen vor Ort in der Ukraine, in Marokko, in der Türkei, in Mali, dem Kosovo und vergleichend in den Amerikas.
Die Beiträge berichten von den Beweggründen und Taktiken der Migration ebenso wie sie neue Ansätze zur Migrationskontrolle skizzieren. Sie zeigen, wie die nationalstaatlichen Kontrollversuche, die sich noch in einer Logik von Territorium und Repression bewegen, zunehmend durch Ansätze ergänzt werden, die sich auf fließende Räume abgestufter Rechte und auf wissensgestützte Managementideen beziehen und eine Vielzahl von neuen Akteuren aus der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen einbinden.
Die Beiträge loten aber auch die theoretischen und methodischen Möglichkeiten einer anderen Migrations- und Grenzregimeforschung aus, die sich gegen gängige Problemkonzeptionen von Migration und eine immer mehr der Politikberatung dienende Migrationsforschung wendet. Sie stellen sich in die Perspektive der Migration selbst und erklären das Recht auf grenzüberschreitende Mobilität zum originären Ausgangspunkt wissenschaftlichen Arbeitens. Hiermit skizzieren die in diesem Band versammelten Artikel eine alternative Wissensproduktion am Schnittpunkt von Theorie, Empirie, Kunst und Aktivismus, wie sie das Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung im europäischen Raum voranzubringen versucht.
Siehe auch : Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung
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