Veranstaltung - Archiv


Frauensommerakademie 2013: Körper von Gewicht – Körperpolitik(en) und Identitätsbildung

Im Jahre 2010 fand die erste Frauensommerakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt. Seit dem hat sich die frauensommerakademie* als Bildungstreffen linker Frauen etabliert und findet 2013 nun erstmals in Norddeutschland mit dem Thema „Körper von Gewicht – Körperpolitik(en) und Identitätsbildung“ statt. Veranstalterin ist der Verein frauensommerakademie*, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihren Landesstiftungen in Bayern, Brandenburg, Bremen (Rosa-Luxemburg-Initiative), Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Die Frauensommerakademie möchte politisch aktiven und interessierten Frauen aus Parteien, Gewerkschaften, Studierendenverbänden, Fraueninitiativen und sozialen Bewegungen die Möglichkeit zum Austausch geben, zu gemeinsamem Diskutieren und Lernen: über ihre Erfahrungen, über Feminismus heute, den Stand und Aufgaben der Frauenbewegung und darüber, wie es gelingen kann, politische Organisationen so umzugestalten, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an allen Entscheidungsprozessen möglich wird. Durch Bewusstwerden der eigenen Situation, durch theoretische Fundierung und durch den Austausch mit Anderen soll Raum für Ideen und Wege einer visionären feministischen Gesellschaftspolitik und –veränderung geschaffen werden.

Donnerstag, 4. Juli, bis Sonntag, 7. Juli 2013
Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, Bad Malente, Schleswig-Holstein

Programm:

Donnerstag, 4. Juli 2013

ab 14.30 Uhr Anreise, Kaffee und selbstgemachter Kuchen

ab 15.00 Uhr Empfang

ab 16.00 Uhr Eröffnung der frauensommerakademie* mit einem Vortrag von Sookee

Freitag, 5. Juli 2013

Workshoptag – It’s an I-dentity not a You-dentity!

Workshop 1: Körpertheoretische Exkursion (Franziska Rauchut und Anja Mayer)

Workshop 2: Macht & Kommunikation. Ein Training zur Selbstermächtigung in Gesprächssituationen und Redeauftritten (Julia Lemmle)

Workshop 3: Problemzone Frau (Dr. Konstanze Kriese)

Workshop 4: Körperwerkstatt- Werkstattkörper?!  (Nadin Kretschmer)

Workshop 5: Frauen – Körper – Öffentlichkeit (Heike Boldt und Kristin Eckstein)

Abendprogramm: Film und Diskussion ”Audre Lorde: Die Berliner Jahre 1984 bis 1992″ mit der Regisseurin und Produzentin Dr. Dagmar Schultz.

Samstag, 6. Juli 2013

Körperpolitik – zwischen Privileg und Diskriminierung

frauensommerakademie*lecture 1: Intersektionalität (Franziska Rauchut und Anja Mayer)

frauensommerakademie*lecture 2: Weißsein (Julia Lemmle)

frauensommerakademie*lecture 3: Lookism (Magda Albrecht)

frauensommerakademie*lecture 4: Kapitalismus und Körper (Heike Boldt)

Danach Barcamp der Teilnehmerinnen.

Abendprogramm: Mrs. Darcy- Ein Poetry Slam zum Thema Job, Liebe und Frauenkörper. Performance von und mit Nadin Kretschmer.

Sonntag, 7. Juli 2013

Abschlußdiskussion, Abreise nach dem Mittagessen ab 14 Uhr.

Organisatorisches:

Teilnahmebeiträge: 100€ ermäßigt, 200€ Selbstzahlerinnen, ab 250€ Soliticket, Einzelzimmerzuschlag 10€ pro Nacht. Die Kinderbetreuung ist selbstverständlich und mit eigenem Programm. Für Kinder wird ein Teilnahmebeitrag von 20€ für das Programm erhoben.

Anmeldung bitte auf der Website der frauensommerakademie*. Die Anmeldung wird erst nach Überweisung des Teilnahmebeitrags wirksam. Weiteres zu den Anmelde- und Zahlungsbedingungen auf der genannten Website.

Weitere Informationen und Aktualisierungen des Programms finden sich auf der Website der frauensommerakademie* 2013: frauensommerakademie.wordpress.com

Als die Welt noch unterging

Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung mit Frank Apunkt Schneider

Donnerstag, 18.April 2013, 20:00 Uhr

K Strich – Zentrum Aktuelle Kunst, Alexanderstr. 9 b, 28203 Bremen

Eine Chronik zur Entstehung und Entwicklung von Punk und New Wave im deutschsprachigen Raum bis 1985.

Als die Welt noch unterging … war vieles möglich. Die Endzeitstimmung um 1980 gab Punk und New Wave erst den nötigen Schub. Sie sorgte für einen unglaublichen Ausbruch von Aktivität und Kreativität. Vorm Hintergrund des atomaren Wettrüstens glaubte niemand mehr an eine große Zukunft – deshalb war plötzlich alles erlaubt, ohne Rücksicht auf Verluste. Davon erzählt dieses Buch. Frank Apunkt Schneider entfaltet die Geschichte der Neuen Deutschen Welle und des deutschen Punk-Underground bis hinein in Regional-, Kassetten- und Fanzine-Szenen. Neben den mittlerweile kanonisierten Klassikern dieser Bewegung, (z. B. DAF, Fehlfarben) rückt er sowohl Chartbreaker wie Trio oder Extrabreit als auch Underground-Acts wie Kosmonautentraum, Familie Hesselbach etc. in den Fokus. Schneider zeigt historisch bedingte Schnittmengen auf, erzählt von Freund- wie Feindschaften, stellt Epizentren in der Provinz gegen die Metropolen und knüpft immer ans Hier und Heute an. Als profunder Kenner gibt er einen detailreichen Einblick in die (Gegen-)Kulturgeschichte der BRD zwischen 1976 und 1985. »Als die Welt noch unterging« ist das mit Abstand umfangreichste Buch zur Neuen Deutschen Welle, mit kommentierter Diskografie und einer Kassettografie im Anhang.

Frank A. Schneider (Jahrgang 1969) lebt zurzeit als unfreier Autor, unfreier Lektor und unfreier Künstler in Bamberg. Mitglied bei der KünstlerInnengruppe »monochrom« in Wien. Darüber hinaus Autor von primär-, sekundär- und tertiärliterarischen Texten, schreibt u. a. für »testcard«, »Bad Alchemy« und »Intro«.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit ExLibris.

„Casa Pound“ – Ein faschistisches Kulturzentrum in Italien

Ein Bildessay von Eiko Grimberg und Volker Weiß

Freitag, 3. Mai 2013, 20.00 Uhr

Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Seit seiner Gründung im Jahre 2003 hat das faschistische Kulturzentrum Casa Pound in Rom eine beträchtliche Anziehungskraft für extreme Rechte in Italien und Europa entwickelt. Das eng an die rechte Fußball- und Musikszene angegliederte besetzte Haus hat mittlerweile vor allem in Italien diverse Nachahmerprojekte gefunden. Dabei tragen vor allem die Selbstdarstellung als soziales und kulturelles Zentrum „einfacher Italiener“ und die Etablierung eines eigenen subkulturellen Stils zum Erfolg des Projekts bei. Bemerkenswert ist, dass die  politische und ästhetische Konzeptionen der Casa Pound auf die Anfänge der faschistischen Bewegung in Italien deuten, als diese im Zusammengehen mit avantgardistischen Bewegungen ihren Anspruch als jugendlich-dynamische Bewegung von Revolutionären zu untermauern suchte.

Der Künstler Eiko Grimberg hat die Spuren dieser Aktivitäten im Italien der Gegenwart dokumentiert. Seine Bilder zeigen, wie die symbolpolitischen Strategien der Casa Pound in einem Umfeld gedeihen können, das durch die Hinterlassenschaften des historischen Faschismus wie auch die aktuelle Krise bestimmt ist.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Gruppe Bremen und der DGB-Jugend Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, das WC leider nicht.

Die Veranstaltung findet auch in Hamburg statt: Sonntag, 5. Mai 2013 um 20.00 Uhr im Golem, Große Elbstr. 14, 22767 Hamburg


 


 

 

Die unbekannte Rosa Luxemburg: »Nationalitätenfrage und Autonomie« 2

Vortrag und Diskussion mit Holger Politt (Warschau)
Donnerstag, 30. Mai 2013, um 19:30 Uhr

„die theo“, Lutherstraße 7, 27576 Bremerhaven, Konferenzraum “Hauke Haien” (2. Etage)

Zusätzlicher Termin unserer Veranstaltung vom 6. März in Bremerhaven.

Rosa Luxemburg, geboren am 5. März 1871 in Zamość in Polen, am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet, war eine Führerin der deutschen Arbeiterbewegung und Mitbegründerin der KPD. Sie stritt an der Seite von Clara Zetkin und Karl Liebknecht gegen Krieg und Militarismus, für einen klassenbewussten Internationalismus und für den Sozialismus.

Die Schrift »Nationalitätenfrage und Autonomie«, von Rosa Luxemburg 1908/09 verfasst, ist ihre wichtigste polnische Arbeit. Darin bündeln sich viele Themen, die zuvor bereits angerissen oder aufgeschlagen wurden. Es ist somit eine für Rosa Luxemburgs Arbeitsweise typische Arbeit. In erster Linie bespricht sie in dieser Schrift die Frage der Autonomie für das zu Russland gehörende Königreich Polen und setzt sich hartnäckig mit dem von Lenin bereits 1903 ins Spiel gebrachten Selbstbestimmungsrecht der Nationen auseinander. Letzteres hielt sie unter den gegebenen Bedingungen für eine Fiktion, verglich es mit dem Recht, von goldenen Tellern essen zu dürfen. Wegen dieses Streites mit Lenin wurde die Schrift hauptsächlich aus ideologischen Gründen im Verlauf der Rezeptionsgeschichte einfach beiseite gedrängt. Vorschub leistete dabei das Argument, Rosa Luxemburg habe sich sowieso in der komplizierten Nationalitätenfrage ihrer Zeit unrettbar verstrickt. In dieser Schrift findet die Leserin / der Leser einen breiten Zugang zum Staatsverständnis Rosa Luxemburgs und zu ihrem Verständnis von Grenzen und Möglichkeiten der bürgerlichen Gesellschaft und Demokratie.

Dr. Holger Politt, Warschau und Berlin, arbeitet bei der Rosa Luxemburg Stiftung als Referent für editorische und historische Arbeit zu Rosa Luxemburg. Er war von 2003 bis 2009 Leiter des Warschauer Büros der Rosa Luxemburg Stiftung und beschäftigt sich in der Folge mit den polnischen Schriften Luxemburgs, welche zu großen Teilen noch nicht ins Deutsche übersetzt sind und seit ihrer Erstveröffentlichung in der zeitgenössischen polnischen Presse nicht wieder verlegt wurden.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Masch BremenForum für Politik und Kultur.

Zum Veranstaltungsort: „die theo“ verfügt über einen barrierefreien Zugang und ist mit einem Behinderten-WC ausgestattet.

Das Buch zur Veranstaltung:

Buchtitel »Nationalitätenfrage und Autonomie« von Rosa Luxemburg im Dietz Verlag Berlin
Rosa Luxemburg, »Nationalitätenfrage und Autonomie« Hg. Holger Politt, Dietz Berlin 2012

Rosa Luxemburg
»Nationalitätenfrage und Autonomie«
Herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt

Dietz Berlin 2012
302 Seiten, Klappenbroschur
24,90 Euro, ISBN 978-3-320-02274-7

Bis heute ist Rosa Luxemburgs bekannteste Schrift, das Fragment »Zur russischen Revolution« (1918), in dem sie prinzipielle Kritik an den Bolschewiki übte, heftig umstritten. Vielfach wurde – nicht selten wider besseren Wissens – behauptet, dieses Manuskript stehe nicht im Zusammenhang mit dem Werk Rosa Luxemburgs. Es sei den ungünstigen Umständen während ihrer Haft geschuldet und im Sturmlauf der Novemberrevolution von ihr ohnehin widerrufen worden. Die zehn Jahre zuvor verfasste Arbeit »Nationalitätenfrage und Autonomie« zeigt das Gegenteil: Von ihr führt eine direkte Linie zum Text »Zur russischen Revolution«, er steht am Ende einer Entwicklung des politischen Denkens von Rosa Luxemburg, für die  Sozialismus ohne politische Freiheit kein Sozialismus war. In der bis heute weitgehend unbekannten Schrift «Nationalitätenfrage und Autonomie» setzt sich Rosa Luxemburg vor allem mit den Positionen Lenins zum sogenannten Selbstbestimmungsrecht der Nationen auseinander. Ihre Überlegungen können auch Anstöße geben für aktuelle Debatten um die Zukunft Europas.

In den Ländern des Realen Sozialismus ist die Schrift »Nationalitätenfrage und Autonomie« nicht erschienen. 1908 als Artikelfolge auf Polnisch verfasst, wurde sie auf Deutsch bislang nur in – oftmals entstellenden – Auszügen publiziert. In dem hier vorgestellten Buch »Nationalitätenfrage und Autonomie« des Dietz Verlages Berlin – herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt – wird sie erstmalig vollständig vorgelegt. Es bietet insofern einen neuen Schlüssel zu Rosa Luxemburg und ihrem Werk.

Rezensionen:

Gerd Kaiser, in: Das Blättchen, www.das-blaettchen.de (02.2013)

Michael Vollmer, in: Portal für Politikwissenschaft, www.pw-portal.de (01.2013)

Vorschein des Neuen? – Tagung der Loccumer Initiative

Vorschein des Neuen? Protestbewegungen und alternative Formen der Ökonomie im Europa der Krise
Fr./Sa., 05.04./06.04.2013, DGB-Haus Bremen, Bahnhofsplatz 22 – 28
(Das DGB-Haus befindet sich direkt gegenüber vom Hauptbahnhof Bremen)

23. Jahrestagung der Loccumer Initiative Kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kooperation mit dem DGB Bremen/Elbe-Weser und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen sowie der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen.

Im Kontext der Krisendynamik sind vor allem in den Ländern der europäischen Peripherie breite soziale Protestbewegungen entstanden. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Initiativen alternativen Wirtschaftens entwickelt. Die Suche nach politischen, sozialen und ökonomischen Auswegen aus den Dilemmata, die die herrschende Krisenpolitik produziert, hat an Dynamik gewonnen.

Die gegenwärtigen sozialen Bewegungen speisen sich aus verschiedensten Kreisen der Bevölkerung, deren programmatische Ansprüche ganz unterschiedliche Reichweiten haben. Zwar stehen die sozialen Bewegungen und Projekte in Südeuropa gegenwärtig aufgrund der spektakulären gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen im Fokus, aber auch in Zentraleuropa lassen sich ähnliche Tendenzen feststellen. Wie lassen sich diese Bewegungen charakterisieren?

Beinhalten sie Ansätze, die über die gegenwärtige Form der Vergesellschaftung hinausweisen und historisch neue, emanzipatorische Elemente enthalten? Inwieweit werden Fragen thematisiert, die neben der Demokratisierung in politischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht auf ein verändertes gesellschaftliches Naturverhältnis, egalitäre Geschlechterverhältnisse und alternative, nicht-warenförmige Produktions- und Konsumptionsformen abzielen? Welche Bedeutung haben regionalistische Strömungen, die die Form von Separatismus und Nationalismus annehmen können?

Diesen Fragen wollen wir an den Beispielen Spanien, Griechenland, Island und Deutschland nachgehen und sie intensiv diskutieren. Empirische Befunde sollen dabei auch hinsichtlich ihrer theoretischen Verallgemeinerbarkeit untersucht werden. Welche Gemeinsamkeiten weisen Initiativen und Bewegungen in den verschiedenen Ländern auf, gegen welche gesellschaftlichen Tendenzen wenden sie sich und welche alternativen Konzeptionen bringen sie hervor? Von Interesse ist auch ihre Positionierung gegenüber traditionellen Organisationsformen, wie etwa Gewerkschaften, aber auch Parteien und Genossenschaften.

Geplant ist die Diskussion in zwei parallel laufenden Workshops, um allen TeilnehmerInnen Gelegenheit zu geben, sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

Anmeldungen sowie Rückfragen bitte an <loccumer.initiative@gmx.de>

Die Zahlung des Tagungsbeitrages (incl. Mittagessen am Samstag) von 40,– € (ermäßigt 20,– €) erfolgt zu Beginn der Tagung. Die Unterkunft muss individuell organisiert werden.

Der Vorbereitungskreis:
Wilfried Gaum (Barsinghausen), Dr. Marcus Hawel, Manfred Heckenauer, Dr. Wolfgang Lenk (Berlin), Dr. Adolf Brock, Margareta Steinrücke, Prof. Dr. Thomas von der Vring (Bremen), Wolfgang Pauls (Göhrde), Prof. Dr. Michael Buckmiller, Prof. Dr. Heiko Geiling, Dr. Gregor Kritidis, Prof. Dr. Klaus Meschkat, Prof. Dr. Oskar Negt, Prof. Dr. Joachim Perels, Dr. Peter Schyga (Hannover), Prof. Dr. Michael Krätke (Lancaster), Prof. Dr. Alfred Krovoza (Mainz).

Programm der Tagung:

Freitag 05.04.2013

16.00 Uhr: Reinhard Dietrich (DGB Bremen/Elbe-Weser) und Wilfried Gaum (Loccumer Initiative): Begrüßung und Einführung ins Thema

16.30 Uhr: Bruno Roelants (General Secretary European Confederation of Cooperatives and Worker-owned Enterprizes, angefragt): Protestbewegungen und solidarische Ökonomie in Europa

17.00 Uhr: Diskussion
Diskussionsleitung: Thomas von der Vring (Loccumer Initiative)

Um 19.30 Uhr: ist ein Tisch im Bremer Ratskeller bestellt

Samstag, 06.04.2013

10.00 Uhr: Gregor Kritidis: Einführung 10.15 Uhr: Workshops

1. Island und Griechenland: „Was bleibt, wenn alles verkauft ist?“
mit Eingangsstatements von Oskar Hrafn Thorvaldsson (Journalist und Autor, angefragt) und Michael Krätke (Loccumer Initiative) zu Island sowie Dilan Köse (Doktorandin, Uni Bremen) und Gregor Kritidis (Loccumer Initiative) zu Griechenland
Moderation: Michael Buckmiller (Loccumer Initiative)

2. Spanien und Deutschland: Die sozialen Bewegungen in Spanien und Deutschland
mit Eingangsstatements von Carles Ossorio (Loccumer Initiative) und Roman Reyes (Madrid, Euro-Mediterranean University Institut) zu Spanien sowie Elisabeth Voss (Betriebswirtin und Publizistin, Berlin) und Peter Birke (Uni Göttingen und Redakteur der Zeitschrift Sozial.Geschichte Online) zu Deutschland
Moderation: Margareta Steinrücke (Loccumer Initiative)

13.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr:
Diskussion im Plenum: Perspektiven sozialer Bewegungen und Möglichkeiten alternativer Wirtschafts- und Lebensweisen in Europa
Moderation: Michael Buckmiller (Loccumer Initiative)

16.00 Uhr: Ende der Tagung

Unerwünscht – Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte

Buchvorstellung und Diskussion mit  Mojtaba Sadinam und Massoud Sadinam

Freitag, 12. April 2013, um 19.00 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Die drei Brüder Mojtaba, Masoud und Milad wachsen im Iran der 1980er Jahre als Kinder regimekritischer Eltern auf. Als ihre Mutter bei einer verbotenen Flugblattaktion auffliegt, müssen sie untertauchen und sind monatelang komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bis sie die Flucht wagen und mit Hilfe eines Schleppers im Sommer 1996 mit nichts als einem Koffer illegal nach Deutschland gelangen. Ohne Geld, ohne Papiere und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, landen sie in einem Auffanglager bei Münster. Dann der Schock: Ihr Asylantrag wird abgelehnt, sie werden zur sofortigen Ausreise aufgefordert … Wie Mojtaba, Masoud und Milad eine Integration gegen alle Widerstände gelingt, wie ihnen trotz Rückschlägen, bürokratischer Schikanen und eines dramatischen Kampfs gegen die Abschiebung der Sprung aufs Gymnasium und das Einserabitur glückt, und wie sie auch an deutschen Eliteuniversitäten lernen müssen, ihren eigenen Weg zu finden – davon berichten sie gemeinsam in diesem Buch. Aus drei Perspektiven und mit drei unverwechselbaren Stimmen. Bewegend wie ein Roman erzählt UNERWÜNSCHT so von der Suche nach Heimat und Freiheit und dem Wunsch, dazuzugehören. Es ist die Geschichte eines Flüchtlingsschicksals – vor allem aber eine so noch nicht gelesene Parabel über Brüderlichkeit, Mut und Menschlichkeit.

Die Buchvorstellung wird in deutscher Sprache gehalten. Bei Bedarf ist eine Übersetzung ins Persische möglich.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

مجتبی‌، مسعود و میلاد، این سه برادر در دههٔ ۱۹۸۰ میلادی در خانواده‌ای با پدر و مادر منتقد رژیم (ایران) بزرگ شدند. زمانی‌ که مادر آنها در هنگام پخش کردن اعلامیه مورد ظنّ ماموران رژیم قرار می‌گیرد، باید این سه برادر به همراه مادرشان مخفی‌ شوند. بدین ترتیب ماه‌ها از جهان خارج بی‌خبر می‌مانند. تا زمانی‌ که تن‌ به فرار داده و به کمک یک قاچاقچی در تابستان ۱۹۹۶ بدون هیچ وسیله ای‌، فقط با یک چمدان به صورت غیر قانونی به آلمان سفر میکنند. بدون پول، بدون کارت شناسایی و بدون اینکه یک کلام به زبان آلمانی‌ صحبت کنند، وارد یک اردوگاه پناهندگی در شهر مونستر میشوند. سپس با اولین شوک روبرو میشوند: و اینکه تقاضای

.پناهندگی آنها رد شده و مجبور به ترک کشور آلمان میشوند

چگونه مجتبی‌، مسعود و میلاد در برابر همهٔ موانع موفق شده، چگونه با وجود سختی‌ها از قبیل آزار و تشریفات اداری (دولت آلمان) و یک نبرد سخت در مقابله با اخراج از آلمان به دبیرستان راه پیدا کرده، و به عنوان دانش آموز نمونه دیپلم دریافت کرده، چگونه در  دانشگاههای ممتاز آلمان یاد گرفته هر یک راه خود را پیدا کرده را هر سه با هم از سه دیدگاه متفاوت و منحصر به فرد در این کتاب توضیح میدهند. „ناخواستهاین کتاب تکان دهنده مانند یک رمان داستان جستجوی وطن، آزادی و متعلق بودن را حکایت می‌کند. این کتاب داستان سرنوشت پناهندگانی است که بسیار زیبا داستان برادری، مقاومت و انسانیت را به تصویر

. میکشند

.معرفی این کتاب به زبان آلمانی‌ انجام میشود. در صورت نیاز ترجمه به زبان فارسی امکانپذیر می‌باشد

.در شهر برمن به اجرا گذشته میشود „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ این برنامه توسط


 

Die NATO im Kalten Krieg und darüber hinaus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Schröter (Borkwalde)
Donnerstag, 04. April 2013, um 19:30 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Das Nordatlantische Verteidigungsbündnis, die NATO, – einst im Geiste des „containment“ und des „roll back“ des Sozialismus oder des „sowjetischen Expansionismus“ gegründet – hat das Ende des Kalten Krieges überdauert und führt heute Angriffskriege und verteidigt seine Interessen am Hindukusch und anderswo.

Der Brandenburger Militärwissenschaftler Lothar Schröter hat eine umfassende Chronik des Militärbündnisses vorgelegt und gibt an diesem Abend einen Überblick zur Entwicklung und Strategie der NATO im Verlauf der Blockkonfrontation (1949 – 1991). Schröter bietet eine Analyse der zugrunde liegenden Militärdoktrin und der darauf basierenden Strategien und Politiken. Diese militär- und sicherheitspolitische Rückschau soll zur aktuellen Debatte über die NATO und ihre Zukunft beitragen.

Dr.sc.phil. Lothar Schröter, Borkwalde, ist Militärwissenschaftler und Major a.D. der Nationalen Volksarmee, und hat insbesondere zur Militärgeschichte der NATO und der BRD geforscht. Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Masch BremenForum für Politik und Kultur.

Literatur:

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1949-1975. Band 1. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1976-1991. Band 2. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter "Die NATO im Kalten Krieg"

»Zum 60. Jahrestag der Gründung der NATO hat der Potsdamer Militärhistoriker Lothar Schröter eine äußerst bemerkenswerte zweibändige Chronik des westlichen Militärbündnisses vorgelegt. Das nahezu 1.200 Seiten umfassende Gesamtwerk ist das Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit zur Geschichte der NATO und der Bundeswehr.

In einem rund 70 Seiten umfassenden Einleitungstext gibt der Autor einen kurzen Überblick über die Geschichte des Nordatlantikpaktes. Nach Schröters Auffassung war die NATO „eine der beiden Säulen einer internationalen Ordnung, die durch ein funktionales – nicht numerisches – Gleichgewicht der Kräfte, das ein Gleichgewicht des Schreckens war, Europa ein gutes halbes Jahrhundert Stabilität und die längste Friedensperiode seiner Geschichte bescherte.“ Dieser Einordnung kann man vor dem Hintergrund der Entwicklung militärischer Konflikte innerhalb und außerhalb Europas seit Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts nur zustimmen.

Dem Autor gelingt in seinen zwei Bänden mehr als eine Chronik. Sein umfangreiches 120 Seiten umfassendes Registerwerk (Namensregister, Abkürzungsverzeichnis, Sachregister, Geographisches Register sowie Register der Kampf- und anderer thematisch relevanter Technik) ist für die Arbeit mit diesem zur NATO-Geschichte bisher einzigartigen Nachschlagewerk eine erstrangige und wichtige Hilfe, die über ihre Registerfunktionen hinaus wichtige Detailinformationen vermittelt. Jeder Forscher, der sich heute mit der Geschichte des Nordatlantikpaktes sowie zur Militärgeschichte seiner Mitgliedsstaaten beschäftigt, wird an dieser Chronik nicht vorbei gehen können. Die zwei Bände sind von linken Positionen erarbeitet worden. Sie sind keinesfalls Propaganda, sondern wurden mit wissenschaftlicher Methode akribisch erarbeitet.«

Rezension von Dr. Detlef Nakath (Potsdam, RLS Brandenburg)

Die unbekannte Rosa Luxemburg: »Nationalitätenfrage und Autonomie«

Vortrag und Diskussion mit Holger Politt (Warschau)
Mittwoch, 06. März 2013, um 19:30 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Zusätzlicher Termin dieser Veranstaltung in Bremerhaven am 30. Mai.

Rosa Luxemburg, geboren am 5. März 1871 in Zamość in Polen, am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet, war eine Führerin der deutschen Arbeiterbewegung und Mitbegründerin der KPD. Sie stritt an der Seite von Clara Zetkin und Karl Liebknecht gegen Krieg und Militarismus, für einen klassenbewussten Internationalismus und für den Sozialismus.

Die Schrift »Nationalitätenfrage und Autonomie«, von Rosa Luxemburg 1908/09 verfasst, ist ihre wichtigste polnische Arbeit. Darin bündeln sich viele Themen, die zuvor bereits angerissen oder aufgeschlagen wurden. Es ist somit eine für Rosa Luxemburgs Arbeitsweise typische Arbeit. In erster Linie bespricht sie in dieser Schrift die Frage der Autonomie für das zu Russland gehörende Königreich Polen und setzt sich hartnäckig mit dem von Lenin bereits 1903 ins Spiel gebrachten Selbstbestimmungsrecht der Nationen auseinander. Letzteres hielt sie unter den gegebenen Bedingungen für eine Fiktion, verglich es mit dem Recht, von goldenen Tellern essen zu dürfen. Wegen dieses Streites mit Lenin wurde die Schrift hauptsächlich aus ideologischen Gründen im Verlauf der Rezeptionsgeschichte einfach beiseite gedrängt. Vorschub leistete dabei das Argument, Rosa Luxemburg habe sich sowieso in der komplizierten Nationalitätenfrage ihrer Zeit unrettbar verstrickt. In dieser Schrift findet die Leserin / der Leser einen breiten Zugang zum Staatsverständnis Rosa Luxemburgs und zu ihrem Verständnis von Grenzen und Möglichkeiten der bürgerlichen Gesellschaft und Demokratie.

Dr. Holger Politt, Warschau und Berlin, arbeitet bei der Rosa Luxemburg Stiftung als Referent für editorische und historische Arbeit zu Rosa Luxemburg. Er war von 2003 bis 2009 Leiter des Warschauer Büros der Rosa Luxemburg Stiftung und beschäftigt sich in der Folge mit den polnischen Schriften Luxemburgs, welche zu großen Teilen noch nicht ins Deutsche übersetzt sind und seit ihrer Erstveröffentlichung in der zeitgenössischen polnischen Presse nicht wieder verlegt wurden.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Masch BremenForum für Politik und Kultur.

Das Buch zur Veranstaltung:

Buchtitel »Nationalitätenfrage und Autonomie« von Rosa Luxemburg im Dietz Verlag Berlin

Rosa Luxemburg, »Nationalitätenfrage und Autonomie« Hg. Holger Politt, Dietz Berlin 2012

Rosa Luxemburg
»Nationalitätenfrage und Autonomie«
Herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt

Dietz Berlin 2012
302 Seiten, Klappenbroschur
24,90 Euro, ISBN 978-3-320-02274-7

Bis heute ist Rosa Luxemburgs bekannteste Schrift, das Fragment »Zur russischen Revolution« (1918), in dem sie prinzipielle Kritik an den Bolschewiki übte, heftig umstritten. Vielfach wurde – nicht selten wider besseren Wissens – behauptet, dieses Manuskript stehe nicht im Zusammenhang mit dem Werk Rosa Luxemburgs. Es sei den ungünstigen Umständen während ihrer Haft geschuldet und im Sturmlauf der Novemberrevolution von ihr ohnehin widerrufen worden. Die zehn Jahre zuvor verfasste Arbeit »Nationalitätenfrage und Autonomie« zeigt das Gegenteil: Von ihr führt eine direkte Linie zum Text »Zur russischen Revolution«, er steht am Ende einer Entwicklung des politischen Denkens von Rosa Luxemburg, für die  Sozialismus ohne politische Freiheit kein Sozialismus war. In der bis heute weitgehend unbekannten Schrift «Nationalitätenfrage und Autonomie» setzt sich Rosa Luxemburg vor allem mit den Positionen Lenins zum sogenannten Selbstbestimmungsrecht der Nationen auseinander. Ihre Überlegungen können auch Anstöße geben für aktuelle Debatten um die Zukunft Europas.

In den Ländern des Realen Sozialismus ist die Schrift »Nationalitätenfrage und Autonomie« nicht erschienen. 1908 als Artikelfolge auf Polnisch verfasst, wurde sie auf Deutsch bislang nur in – oftmals entstellenden – Auszügen publiziert. In dem hier vorgestellten Buch »Nationalitätenfrage und Autonomie« des Dietz Verlages Berlin – herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt – wird sie erstmalig vollständig vorgelegt. Es bietet insofern einen neuen Schlüssel zu Rosa Luxemburg und ihrem Werk.

Rezensionen:

Gerd Kaiser, in: Das Blättchen, www.das-blaettchen.de (02.2013)

Michael Vollmer, in: Portal für Politikwissenschaft, www.pw-portal.de (01.2013)

“Zum Schutz von Volk und Staat“ – gegen den politischen Feind. Exkursion zur Gedenkstätte am ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen

Samstag, 2. März 2013, 9:00 Uhr – ca. 19:30 Uhr, Treffpunkt Goetheplatz (vorm Theater)

Zum achtzigsten Jahrestag nationalsozialistischer Verfolgung politischer und sozialer RegimegegnerInnen in Deutschland.
Exkursion zu den Emslandlagern und der Gedenkstätte am ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen

Die Fahrt ist als ganztägige Exkursion geplant. Sie soll eine wahrnehmbare jahreszeitliche Verknüpfung zum Frühjahr 1933 herstellen. Trostlosigkeit, Ausweglosigkeit und Einsamkeit – wesentliche Aspekte der geografischen NS-Lagerplanung – können so sichtbar werden. In Esterwegen, einem von 15 Standorten der Emslandlager, ist es trotz minimaler baulicher Relikte gelungen, die Struktur des Lagers anschaulich zu machen. Seit dem Februar 2011 ist die Gedenkstätte und das Museum Esterwegen in zwei benachbarten ehemaligen Bundeswehr-Lagerhallen eingerichtet. Sie umfasst eine zweifach konzipierte Ausstellung:
– umfangreich der historische Teil und die Lagergeschichte,
– eine in dieser Form recht neuartige Ausstellung zur Geschichte des Emslandes (und der Lager) nach der Befreiung.
Die Exkursion enthält eine Einführung ins Thema, einen geführten Rundgang über das Lagergelände durch eine Person der Gedenkstätte und Zeit für einen individuellen Rundgang durch die Ausstellungen. Die Fahrt soll mit einem Besuch des Lagerfriedhofes enden (ca.5 km entfernt), auf welchem ermordete Gefangene bestattet wurden.

Je nach Zahl der Anmeldungen soll die Exkursion in mehreren Pkws oder einem Bus stattfinden. Teilt deshalb bei der Anmeldung bitte mit, ob Ihr einen Pkw mitbringen könnt. Der Zeitraum von 9.00 – 19.30 ist für die gemeinsame Hin- und Rückfahrt sowie das Tagesprogramm in Esterwegen geplant. Anmeldung bitte unter anmeldung@rosa-luxemburg.com

Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Austausch Lyon – Bremen 2013

Sachen zusammen machen. Kollektive Aktionen, Organisierung und ihr Einfluss auf unsere Lebensbedingungen –
Faire ensemble. L`action collective pour influer sur nos conditions de vie
Fachaustausch und Bildungsseminar zwischen Lyon (Frankreich) und Bremen

21. bis 27. April 2013 in Lyon, und September 2013 in Bremen
Für politisch interessierte Menschen in lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerken

Ein binationaler Fachaustausch zu kollektivem, selbstorganisiertem Lernen, Wohnen, Arbeiten, zu sozialer, solidarischer Ökonomie und zu kollektiven Organisierungskonzepten. Besuch von Projekten in den beiden Städten, gemeinsame Workshops zu der Frage, wie kollektive Herangehensweisen, Strategien und Lebens- und Arbeitskonzepte unsere Lebensbedingungen beeinflussen. Im ersten Teil reisen Menschen aus Bremen nach Lyon, im zweiten Teil werden Menschen aus Lyon nach Bremen kommen.

Wir gehen der Frage auf den Grund, wie Menschen abhängig von ihrer Geschichte und ihren soziokulturellen Bedingungen ihre kollektiven, selbstorganisierten Projekte gestalten, welche Ideen sie verwirklichen wollen und im Rahmen welcher weiteren Kontexte diese Projekte realisiert werden. Dabei steht der gegenseitige Austausch ebenso im Vordergrund, wie das Kennenlernen von Selbstorganisierungsstrukturen und Projekten in Deutschland und in Frankreich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede wollen wir herausarbeiten, interpretieren und verstehen lernen.

Während des Seminars wird für Übersetzung gesorgt. Französischkenntnisse sind keine Voraussetzung, jedoch wünschenswert.
Der Teilnahmebeitrag liegt bei 150 Euro. Die Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.
Die Teilnahme an beiden Seminaren und an Vorbereitungstreffen (ab Februar) wird erwartet.

Anmeldung bitte bis zum 08.02.2013 an die Koordinatorin des Seminars.
Weitere Informationen und Kontakt:
Sabine Herold <herold@rosa-luxemburg.com>

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Projektpartner: CREFAD Lyon (Centre de Recherche, d’Etude, de Formation à l’Animation et au Développement / Zentrum für Forschung, Studium, lebendige Bildungsarbeit und Entwicklung)

 

Wege aus der gegenwärtigen Krise in Europa

Diskussionsveranstaltung mit Thomas Sablowski
Donnerstag, 24. Januar 2012, um 20 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Die Hypothekenkrise 2007 schlug in eine Finanzkrise und eine Wirtschaftskrise um. 2010 behaupteten viele, die Krise sei vorbei, tatsächlich wurde sie jedoch lediglich durch massive staatliche Interventionen verdeckt und verschoben. Der Preis war hoch –
die damit im Zusammenhang stehende und nun schon seit Jahren anhaltende Krise der Staatsfinanzen hat ihr Ende noch nicht erreicht. Sie ist in eine handfeste Krise der EU umgeschlagen.
Globale Finanz- und Wirtschaftskrise verbinden sich mit einer globalen ökologischen Krise und der Krise der elementarsten Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Krisen beschränken sich nicht nur auf die inneren und äußeren Peripherien, das Zentrum des
neoliberalen Finanzmarkt-Kapitalismus selbst ist betroffen. Vieles spricht dafür, dass eine lang anhaltende strukturelle Krise vorliegt, die im Zusammenhang mit der Anhäufung erheblicher Finanzvermögen steht. Was als Dominanz der Finanzmärkte erscheint,
ist in der Tat eine extreme Form der Dominanz der Kapitalinteressen insgesamt.
Thomas Sablowski stellt die Ursachen der Krise (nicht nur) der EU dar und erläutert mögliche Wege aus ihr heraus.

Thomas Sablowski, Dr. phil., Politikwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter für politische Ökonomie der Globalisierung am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung (IfG). Jahrgang 64, 1985-1997 Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und
Germanistik an der Universität, Frankfurt/M. 1997 Promotion mit der Dissertation „Italien nach dem Fordismus“. Redakteur der Zeitschrift Prokla, Mitglied des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT), Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von
Attac, der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG), des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Publikationsliste hier im Blog des IfG.

Eine Veranstaltung von Attac Bremen in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Finanzdominierte Akkumulation und die Krise in Europa. RLS-Reihe «Analysen», von Alex Demirović und Thomas Sablowski.
Publikation der RLS zum Thema, auch als PDF zum Download.

Paris – Boulevard St. Martin No. 11

Lesung und Diskussion mit Alice Czyborra (Essen)
Donnerstag, 07. Februar 2013, um 19.30 Uhr
DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen, Kleiner Saal im 5. Stock

Alice Czyborra, Tochter des Résistancekämpfers Peter Gingold, liest aus seinen Erinnerungen „Paris – Boulevard St. Martin No. 11“.

„Er konnte mit seinem rhetorischen Talent besonders junge Menschen ansprechen und begeistern“, vermerkt der Herausgeber Dr. Ulrich Schneider über den Peter Gingold. Wer ihn kannte, der findet ihn in diesem Buch live wieder – ohne künstliche Schnörkel und sprachliche Raffinessen. Vielleicht lag darin die Begeisterung beim Zuhören. Schon wer Peter Gingold im Dialog erlebte, der sah bei ihm in Augen, „deren Blick man sucht und wieder sucht, von denen angesehen zu werden man als Erfrischung, als Belebung empfindet“, weil sie trotz seines hohen Alters jugendlichen Eifer und Flexibilität im Denken ausstrahlten. Der Funke sprang über, wenn er als Zeitzeuge des antifaschistischen Widerstands mit und vor Menschen sprach, die von ihm letztlich wissen wollten: „Was kann jeder einzelne tun?“

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit von VVN-BdA Bremen (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen), DGB Bremen, Arbeit und Leben Bremen und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Deutsche im internationalen Widerstand gegen den Faschismus

Vortrag und Diskussion mit Ulrich Schneider (Kassel)
Montag, 04. Februar 2013, um 19.30 Uhr
DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen, Tivoli-Saal

Deutsche im internationalen Widerstand gegen den Faschismus während des Zweiten Weltkrieges: Anlässlich des 80. Jahrestages der Machtübertragung an den deutschen Faschismus am 30. Januar 1933 soll in diesem Referat nachgezeichnet werden, dass der antifaschistische Widerstand nicht allein auf das Handeln in Deutschland bezog, sondern von Anfang an international war. Dazu gehören insbesondere das politische Handeln deutscher Antifaschisten in den verschiedenen Exilländern, ihr großes Engagement im Spanischen Bürgerkrieg in den Reihen der Internationalen Brigaden zur Verteidigung der Republik und später in den Partisanen- und Befreiungsbewegungen der vom deutschen Faschismus okkupierten Länder. Dieser Anteil deutscher Antifaschisten wird zwar in den jeweiligen Ländern hoch geehrt („Frankreichs fremde Patrioten“), gehört aber zu den in der deutschen Geschichtsschreibung „größten Geheimnissen“. Im Rahmen des Vortrages sollen verschiedene Beispiele und Facetten dieses europäischen Widerstandes vorgestellt werden.

Dr. Ulrich Schneider ist Historiker und Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit von VVN-BdA Bremen (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen), DGB Bremen, Arbeit und Leben Bremen und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Empowerment Workshop

Strategien gegen Rassismuserfahrungen und für mehr Dekolonisierung im Alltag
Empowerment Workshop vom Freitag bis Sonntag, 01. bis 03. Februar 2013 in Bremen

Ob in der Schule oder Ausbildung, im Job, in der Uni oder sonstwo: Rassismus findet überall statt.
In einem Raum, in dem alle Erfahrungen mit Rassismus teilen können, setzen wir uns damit auseinander, was Rassismus für jede_n von uns bedeutet, wie wir Rassismus erleben, was es mit uns macht und welche Strategien wir dagegen haben. Fokus des Workshops ist es daher sich über eigenen Rassismuserfahrungen und selbst erprobte Strategien auszutauschen. Wir wollen durch den Austausch ins Gespräch darüber kommen, wie wir konkret Dekolonisierung leben können und die Aufmerksamkeit mehr darauf richten können, wie wir eigentlich jenseits von verschiedenen -ismen leben wollen.
Dazu verwenden wir u.a. Methoden aus der Biographie- und Theaterarbeit.
Unser Ziel ist, im Sinne von Empowerment (Selbstbestimmung und Selbstermächtigung) Handlungsspielräume gegen Rassismus und für ein mehr an Dekolonisierung & Selbstbestimmung im Alltag wahrzunehmen und zu nutzen.

Dieser Workshop richtig sich insbesondere an People of Color, Schwarze sowie Braune Menschen & Migrant_innen. Wir möchten – nach Bedarf – ebenfalls einen Raum ermöglichen, um sich die eigene pädagogische Praxis aus dieser Perspektive anzuschauen und zu reflektieren.

Leitung:
Mona El Omari: Diplom-Sozialpädagogin/-Sozialarbeiterin, Kanaktivistin, Poetess, Hip Hop-Scholar
Sebastian Fleary: Diplom-Pädagoge, Trainer für Empowerment, Straßensozialarbeiter, Theaterpädagoge

Termin: Fr. bis So., 01.-03. Februar 2013, Seminarzeiten: Freitag 17-20 Uhr, Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 10-15 Uhr
Bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten für Teilnehmende von außerhalb Bremens ist die DGB-Jugend gern behilflich.

Ort: Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28. Der Raum ist barrierefrei.

Teilnahmebeitrag: 15 Euro für Gewerkschaftsmitglieder, 30 Euro für alle anderen.

Anmeldung bis 23. Januar 2013 bei:
dgb-jugend.bremen@dgb.de | Fon 0421/ 3357621

Veranstalterinnen:
 DGB-Jugend Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Die große Entwertung – warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind

ACHTUNG TERMINÄNDERUNG!
Die Veranstaltung findet am 02.04.2013 statt, und nicht wie bereits angekündigt am 03.04.2013. Wir bitten um Entschuldigung.

Buchvorstellung und Diskussion mit Ernst Lohoff

Dienstag, 2. April 2013, 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Im globalen Finanzmarktcrash entladen sich die Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft. Der akute Krisenschub nimmt zwar von den Finanzmärkten seinen Ausgang, die Ursachen liegen aber tiefer. Nichts ist so verkehrt wie die Dolchstoßlegende, eine gesunde Realwirtschaft sei der grenzenlosen Habgier einer Handvoll Banker und Spekulanten zum Opfer gefallen. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Das historisch beispiellose Abheben des Finanzüberbaus in den letzten drei Jahrzehnten war selber schon die Verlaufsform und der provisorische Aufschub einer fundamentalen Krise der kapitalistischen Gesellschaft. Eine Produktionsweise, die auf der Vernutzung lebendiger Arbeitskraft beruht, muss angesichts des ungeuren Produktivkraftschubs der dritten industriellen Revolution an ihre strukturellen Grenzen stoßen. Die Gesellschaft hat nicht etwa „über ihre Verhältnisse gelebt“, sie ist zu reich für den Kapitalismus.

Ernst Lohoff lebt in Nürnberg und ist Mitherausgeber und Autor der Zeitschrift Krisis. Mehr Informationen unter: http://www.krisis.org/

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative – Die Rosa Luxemburg Stiftung in Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.

Quo vadis NATO? – Herausforderungen für Demokratie und Recht

Internationale sicherheitspolitische Tagung vom 26. bis 28. April 2013 in Bremen
Freitag: Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstr. 34, 28195 Bremen
Samstag/Sonntag: Universität Bremen, Zentrum für Europäische Rechtspolitik (ZERP), Universitätsallee, GW1, 28359 Bremen

Im Anschluss an den viel beachteten Kongress „Frieden durch Recht“ von Juni 2009 in Berlin veranstaltet die deutsche Sektion der IALANA („Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen – Für gewaltfreie Friedensgestaltung“) im April in Bremen erneut zusammen mit zahlreichen MitveranstalterInnen (darunter auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung) einen großen Kongress zur Leitfrage: Ist das, was die NATO und ihre Mitgliedstaaten planen, finanzieren und tun, mit dem Friedensgebot des Grundgesetzes und der UN-Charta vereinbar?

Das Programm der Tagung (PDF, siehe unten) ist weit gefächert und ausdrücklich darauf ausgerichtet, eine offene Diskussion über zahlreiche brennende Fragen, die die Militär- und Sicherheitspolitik der NATO und ihrer Mitgliedsstaaten betreffen, zu führen, anzustoßen und zu fördern. Nicht zuletzt deshalb haben sich die VeranstalterInnen bemüht, Gesprächs- und Diskussionspartner einzuladen, die sehr unterschiedliche Perspektiven, Informationen und Erfahrungen einbringen können.

Anmeldung: Bitte per Mail an <info@ialana.de> Betreff: IALANA-Kongress 2013

Kostenbeitrag: 30 Euro / ermäßigt 5 Euro

Als PDF hier zum Download:

Zur Materialsammlung Frieden durch Recht der IALANA.
Aktuelle Informationen zum Programm der Tagung ggfs. auch hier auf www.ialana.de

 

Hisbollahs Weg von der „nationalen Befreiung“ zur Aufstandsbekämpfung

Vortrag mit Jonathan Weckerle
Freitag, 1. Februar 2013 / 20.00 Uhr / Infoladen / St.Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

In dem Vortrag soll zum einem die Geschichte der 1982 im Libanon entstandenen Gruppierung nachgezeichnet werden als auch die heutige Rolle, welche die Organisation im Nahen Osten einnimmt. Die mit dem syrischen Assad-Regime und der Islamischen Republik Iran verbündete „Partei Gottes“ ist dabei mehr als nur eine Terror-Organisation, sondern vielmehr ein komplexer Zusammenschluss aus politischer Partei, sozialer Bewegung, Armee und in manchen Gebieten eine quasi-staatliche Organisation. Hisbollah leitet einen Großteil ihrer Legitimation durch einen islamistisch-nationalistischen motivierten sogenannten Widerstand gegen Israel her, für den sie auch bereit ist, im Libanon die Zivilbevölkerung zu gefährden und Gewalt gegen politische Gegner anzuwenden. Trotzdem wird sie in Teilen der Linken nachwievor als vermeintlich linke und progressive Organisation angesehen, was es zu kritisieren gilt.

Jonathan Weckerle ist Politikwissenschaftler und Autor aus Berlin. Er ist in der Iran-Kampagne STOP THE BOMB sowie beim Mideast Freedom Forum Berlin aktiv und schreibt u.a. für Konkret, Jungle World, Blätter des Iz3W und Phase 2.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Gruppe [c]³. Weitere Informationen unter: http://beschissen.blogsport.de/

Commitment, oder: wie ich es lernte meine Firma zu lieben

Mittwoch, 20. Februar 2013, 19.30 Uhr in der Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Ein Werkstattgespräch mit dem Publizisten und »Columbo« der Politik Thomas Ebermann (Autor des Theaterstückes »Firmenhymnenhandel«), dem Gewerkschafter Frank Teichmüller (ehemaliger IG-Metall Bezirksleiter Küste) und weiteren Gästen. Unter anderem mit Willys wunderbare Welt der Werbemusik. Staaten haben sie sowieso, Firmen jetzt auch, für Waschmittel ist sie schon lange obligatorisch, nur Bremen hat immer noch keine – eine Hymne. Der Musiker Willy Schwarz – der schon mit Tom Waits unterwegs war – nimmt uns mit auf Hymnentour (www.willyschwarz.de). Moderation: Peter Schenk, Arbeitnehmerkammer Bremen.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen, Arbeitnehmerkammer Bremen, Lesbar, nationales perfomance netz (npn).

 

Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes

Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes
Bremen vor 80 Jahren im Spiegel der Akten und Zeitzeugen
Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen
Januar bis Juni 2013,  jeweils von 17 bis 19 Uhr, im DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

„Vergessenes und Verdrängtes – Bremen vor 80 Jahren im Spiegel der Akten und Zeitzeugen“: Wie konnte es 1933 zur Zerschlagung der Arbeiterbewegung kommen? Und warum kam es erst nach 1933 zu antifaschistischen Bündnissen in einer der traditionellen Hochburgen der Arbeiterbewegung? Darauf versucht diese Veranstaltungsreihe Antworten zu finden – mit Zeitzeugen in Wort und Film. 
Der Historiker Prof. Dr. Jörg Wollenberg und Detlev Dahlke laden im ersten Halbjahr 2013 zu acht Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen ein.

VeranstalterInnen: DGB, IG Metall (Arbeitskreis Geschichte), GEW, VHS, Arbeit und Leben, MASCH, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, VVN/BdA Bremen und die Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Der Programmflyer zur Reihe „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes“ als PDF zum Download: Flyer Reihe Daemmerstunde Bremen 2013

 

Die Veranstaltungen:

Dienstag, 15. Januar 2013:
„Erzwingt die Einheitsfront“
Aufrufe und Massendemonstrationen der Bremer Arbeiterbewegung 1932/33 gegen die Nazis mit Zeitzeugenberichten von Karl Grobe (SPD/SAP), Jan Reiners (KPD) u.a.

Dienstag, 12. Februar 2013:
„Man glaubte 1933 nicht an 12 Jahre Hitler-Diktatur“
Bremer Frauen im Widerstand. Die Senatorin Käthe Lübeck-Popall und die Lehrerin Maria Krüger berichten über Widerstand, Verfolgung und Verhaftung.

Dienstag, 12. März 2013:
„Und sie werden uns nicht vernichten!“
Die letzte freie Rede in der Bremer Bürgerschaft am 10. März 1933 mit den Zeitzeugen Emil Theil (SPD) Hermann Prüser (KPD) und Bürgermeister Martin Donandt.

Dienstag, 16. April 2013:
„Erlebnisse in der Umgebung des Genossen Faust und anderen gestürzten Säulen der Judenrepublik“
Aus der Berichterstattung der Bremer Presse über die KZ-Haft in Bremen-Mißler 1933 mit den Erlebnissen der KZ-Häftlinge Heini Buchholz (KPD) und Alfred Faust (SPD) u.a.

Donnerstag, 2. Mai 2013 (im Tivoli-Saal):
Zerschlagung der ADGB-Gewerkschaften und der „Feiertag der nationalen Arbeit“ am 1. Mai 1933
Die Zeitzeugen Albert Flachmann (ISK/Rote Kämpfer), Jan Reiners (KPD) und Alfred Faust (SPD) erinnern sich.

Dienstag, 7. Mai 2013 (im Tivoli-Saal):
„Gemeinsam begann es 1945“
Die Bremer KGF und die antifaschistischen Ausschüsse in Deutschland nach 1945. Vortrag von Prof. Dr. Günter Benser, Berlin

Dienstag, 14. Mai 2013:
„Jetzt kommt unsere Stunde“
Aufruf des Bremer Werftarbeiters Heinz Kundel  über den BBC am 4.Januar 1945 an die Bremer Arbeiter. Das Kriegsende und der schwierige Neubeginn im Reeducation-Center und in der KGF.

Dienstag,11. Juni 2013:
„Bildung einer Volksfront von Sozialisten und Kommunisten“
Ab 1934 traf sich eine Gruppe von Arbei- terjugendlichen regelmäßig mit der Bremer Sportjugend in der Wiekau bei Wildeshausen. Viele von ihnen wurden 1936 verhaftet und zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Es kommen als Zeitzeugen zu Wort: Berta Dannat, Gustav Böhrnsen, Henryk Oliver u.a.

 

„Maskulinismus“ – Geschichte und Gegenwart der antifeministischen „Männerrechtsbewegung“

Vortrag mit Andreas Kemper
Dienstag, 22. Januar 2013  / 19.00 Uhr / Infoladen / St.Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

„Maskulismus“ stellt eine Selbstbezeichnung für einen modernisierten Antifeminismus dar. Die sich im deutschsprachigen Raum zusehends aggressiv organisierende Strömung der sogenannten „Männerrechtler“ bzw. „Maskulisten“, tritt verstärkt in Foren und Blogs auf und versucht sich gegen eine imaginierte feministische Vorherrschaft innerhalb der Gesellschaft zu wehren und auf diesem Wege eine gesamtgesellschaftliche männliche Opferrolle bzw. Ideologie zu etablieren. Antifeministische Inhalte werden oftmals mit rechtspopulistischen, rassistischen, homophoben und antisemitischen Inhalten vermengt. Der Referent wird einen Überblick über die Entwicklung und theoretischen Annahmen dieser erstarkenden Gruppierungen liefern.

Andreas Kemper ist Herausgeber des in diesem Jahr beim Unrastverlag erschienen Buches „Die Maskulisten: Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum“.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Gruppen c3 und heart:beat. Weitere Informationen unter: http://beschissen.blogsport.de/

Lektürekurs zu Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Band 1

Einjähriger Lektürekurs mit Oliver Barth & Moritz Zeiler
Kursbeginn 4. Februar 2013
Jeweils Montag / 19-21 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Mit der aktuellen Krise wird vermehrt Kritik am Kapitalismus laut. Dabei überwiegt meist ein undeutliches Verständnis der kapitalistischen Verhältnisse sowie Ressentiments gegen Banken, Management und „die da oben“. Doch Empörung und Anklage Einzelner allein haben die gesellschaftlichen Verhältnisse noch nie zum Besseren verändert, sondern im Gegenteil eher zu Rückschritt und Barbarei geführt. Kritische Untersuchung ökonomischer und politischer Zusammenhänge ist für gesellschaftliche Emanzipation daher unverzichtbar. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie wurde zwar im 19. Jahrhundert veröffentlicht, bietet aber nach wie vor eine der profundesten Analysen des Kapitalismus. Mit dem Lektürekurs wird in zentrale Begriffe von Marx eingeführt. Unter anderem interessieren folgende Fragen: Was unterscheidet Kapitalismus von früheren Gesellschaftsepochen? Was versteht Marx unter Ware, Wert, Geld und Kapital? Welche Bedeutung haben bei ihm Fetischismus, Klasse und Staat?

Ab Anfang Februar 2013 wird einmal wöchentlich der erste Band des Marx’schen Kapital gelesen und diskutiert und so bis Anfang Dezember insgesamt erarbeitet. Der Kurs wendet sich vor allem an diejenigen, die in eine kollektive Auseinandersetzung mit der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie einsteigen möchten und keine größeren Vorkenntnisse haben. Dabei sollen alle Fragen erlaubt sein und Expert_innendebatten vermieden werden. Die Referenten werden moderieren und einen Überblick über verschiedene Lesarten geben, jedoch keine allgemeingültige Interpretation präsentieren. Gewünscht ist gemeinsame Textaneigung und Diskussion. Darüber hinaus sind Begleitveranstaltungen zu Lektürethemen geplant.

Oliver Barth ist Soziologe aus Oldenburg. Moritz Zeiler ist Historiker und Politikwissenschaftler aus Bremen sowie Mitarbeiter des Regionalbüros der Rosa Luxemburg Stiftung in Bremen. Beide sind Mitglieder der Gruppe associazione delle talpe.

Der Lektürekurs wird in Kooperation organisiert von Rosa Luxemburg Initiative – Die Rosa Luxemburg Stiftung in Bremen, associazione delle talpe und Rosa Luxemburg Stiftung – Akademie für politische Bildung Berlin.

Anmeldung bitte unter zeiler@rosalux.de //  Infos unter: rosa-luxemburg.com // associazione.wordpress.com // das-kapital-lesen.de  / Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.

Der Flyer zum Marxlektürekurs 2013 als PDF zum Download: 1301 Marxlektürekurs Bremen 2013

Firmenhymnenhandel

Dienstag,  26.02.2013, 20:30 Uhr in der Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Thomas Ebermann ist Mitbegründer der Grünen, saß als Politiker in der Hamburgischen Bürgerschaft und im Bundestag. Aber Parteipolitik interessiert ihn schon lange nicht mehr – sein Metier ist heute Kunst, Satire und Publizistik. Mit zahlreichen befreundeten Künstlern tritt Ebermann nun auf die Bühne und entwirft einen Abend über Arbeit, Kunst und Leben. Denn Arbeit bedeutet nicht mehr wie früher, einfach den Lebensunterhalt zu verdienen. Heute sind Motivation, Identifikation, Kreativität und Self-Empowerment gefragt. Und weil das so ist, modernisiert die Junior-Chefin den bislang recht altbacken geführten mittelständischen Betrieb ihres Vaters. Und dazu gehört eben auch – im Theaterstück wie im realen Wirtschaftsleben – eine Firmenhymne.
Der Firmenhymnenhändler und sein depressiver Chefkomponist kommen zur Präsentation und zeigen, dass sie wirklich gute Leute unter Vertrag haben: Künstler, die jede Weihnachts- oder Jubiläumsfeier schmücken würden. Für den Geschäftsabschluss muss es kein Nachteil sein, dass die jungen Leute sich aus ihrer Studentenzeit kennen. Ziemlich rebellische Jahre waren das – damals –; Pläne hatten sie …! Andererseits: Brotlose Kunst macht eben nicht satt …

MIT: Pheline Roggan, Rainer Schmitt, Robert Stadlober, Tillbert Strahl-Schäfer
TEXT UND REGIE: Thomas Ebermann
MUSIKALISCHE LEITUNG: Ted Gaier, Thomas Wenzel
VIDEOS Katharina Duve, Timo Schierhorn
KOSTÜME UND BÜHNE: Astrid Noventa
REGIEASSISTENZ: Milli Schmidt
WISSENSCHAFTLICHE BERATUNG: Rudi Maier
MUSIKER AUF DER LEINWAND: Gilla Cremer, Dieter Glawischnig, Bernadette La Hengst, Honigbomber, Ja Panik, Schorsch Kamerun, Dirk von Lowtzow, Melissa Logan, Nina Petri, Thomas Pigor, Lisa Politt, Jens Rachut, 1000 Robota, Harry Rowohlt, Sandy Beach, Rocko Schamoni, Kristof Schreuf, Horst Tomayer, UiJuiJui, Reiner Winterschladen, Gustav Peter Wöhler

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen,  Arbeitnehmerkammer Bremen, Lesbar und nationales perfomance netz (npn). Kartenvorverkauf direkt bei der Schwankhalle sowie bei Nordwesttickets.

 

Über alles in der Welt. Esoterik und Leitkultur – Einführung in die Kritik der Esoterik.

Reihe Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Freitag, 22. Februar 2013 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Sr. 10-12 / 28203

Diskussionsveranstaltung mit Claudia Barth (München)

Esoterik ist en vogue. Als relativ junge Religion, in Deutschland vor etwa 150 Jahren parallel mit der Reichsgründung entstanden, transportiert sie nationale Mythen, rassistisch-völkisches Gedankengut und bietet sich als adäquate Religionsform der Moderne an. Nach dem Einblick in die Geschichte und die Grundlagen esoterischen Denkens geht es im zweiten Teil der Veranstaltung um Gründe für ihren massenhaften Gebrauch. Esoterische Ratgeber versprechen individuelle Möglichkeiten, dem Druck der derzeitigen Arbeitswelt – permanentes Selbst-Empowerment zu „Arbeitskraftunternehmer_innen“ – stand zu halten. Der Vortrag beshandelt die Frage, warum sich Menschen der Esoterik verschreiben. Ausgehend von Interviewstudien soll erörtert werden, welche Bedürfnisse und gesellschaftlichen Probleme mit Hilfe von Esoterik zu lösen bzw zu kompensieren versucht werden.

Dr. Claudia Barth ist Sozialpädagogin und arbeitet in der Jugendhilfe für Sinti und Roma. Sie gibt Vorträge, Seminare und Workshops im Bereich Esoterikkritik und NS-Gedenkstättenpädagogik. Veröffentlichungen u.a.: Esoterik – Die Suche nach dem Selbst. Sozialpsychologische Studien zu einer Form moderner Religiosität, Bielefeld 2012; Über alles in der Welt – Esoterik und Leitkultur. Eine Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen, Aschaffenburg 2006.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette nicht.

Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts – Der Fall Silvio Gesell

Buchvorstellung und Diskussion mit Peter Bierl

Samstag, 2. Februar 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Auch unter Linken, Globalisierungskritiker_innen und Kapitalismusgegner_innen machen sich seit Jahren, in letzter Zeit noch verstärkt durch die irrietierenden Umstände der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise, die falschen Vorstellungen des Freiwirtschaftstheoretikers Silvio Gesell (1862-1930) wieder breit. Seine über weite Strecken rassistische Lehre, seine um die Produktionssphäre verkürzte Kapitalismuskritik, seine horriblen Visionen von einem neuen Manchesterkapitalismus, sein Sozialdarwinismus und seine Frauenfeindlichkeit bieten noch heute vielen Verschwörungs-theoretiker_innen, rechten und antisemitischen Gegner_innen eines anonymen „Finanzkapitalis-mus“, aber eben auch wohlmeinenden und naiven Kritiker_innen von „Geld und Zins“ eine ideologische Heimstatt.

Bis heute fehlt eine kritische Gesamtdarstellung der Gesellianer_innen bzw. der Freiwirtschafts-bewegung, ihrer Theorie und Entwicklung, ihrer Vorläufer_innen und ihres aktuellen Einflusses in Deutschland. Sie endlich zu liefern ist das Anliegen von Peter Bierls Buch.

 Peter Bierl kommt aus Süddeutschland und arbeitet als Journalist, vor allem zu Themen wie diversen Formen von Aberglauben, Esoterik und pseudowissenschaftlichen Unfug auch in linken Diskursen. Veröffentlichungen unter anderem: Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister: Die Antroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik, Aschaffenburg 2003; Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts – Der Fall Silvio Gesell, Hamburg 2012.

 Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette nicht.

Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein

Diskussionsveranstaltung mit Philipp Dorestal (Hamburg)
Montag, 10. Dezember 2012, um 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Raum 5)

Wie wird „Style“ als Mittel der politischen Intervention eingesetzt? Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und afroamerikanische Organisationen wie die Black Panther Party oder die Nation of Islam – aber auch das Blaxploitation-Filmgenre – bedienten sich eines spezifischen Stylings, um darüber politische Identitäten wie Gender, Race und Sexualität zu inszenieren. Mithilfe der Performativitätstheorie und Ansätzen aus den Cultural Studies eröffnet Philipp Dorestal eine neue Perspektive auf die Geschichte der African Americans und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen und zur Ambivalenz von Identitätspolitik.

Der Referent:
Dr. Philipp Dorestal hat an der FU Berlin, an der Université Paris-X und der Universität Hamburg Geschichte und Philosophie studiert. Er promovierte an der Universität Erfurt mit einer Arbeit über die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Die Dissertation kam im August 2012 unter dem Titel „Style Politics. Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943–1975“ beim Transcript Verlag heraus. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte der African Americans, Postkoloniale Theorie und die Politische Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD e.V.) und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.), Geschäftsstelle Bremen.

Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein

Der Flyer zur Veranstaltung Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein als PDF zum Download.

Escenario de Guerra – Kriegsszene


Theaterlesung, Vortrag und Diskussion zur Situation in Ciudad Juárez, Mexiko. Mit Perla de la Rosa und Guadalupe de la Morado

29.11.2012, 19.30 Uhr, Gemeindezentrum Zion, Kornstr. 31, Bremen-Neustadt (Spanisch mit deutscher Übersetzung)



Ciudad Juárez liegt an der Grenze zur USA. Sie gilt als die Stadt der Feminizide, in der unzählige, vor allem junge, arme Frauen auf grausame Weise ermordet worden sind. Durch den sogenannten „Krieg gegen die Drogen“ wurde Juárez zur gewalttätigsten Stadt der Welt. Die Einsätze von Militär und Bundespolizei haben die Lage zusätzlich verschärft und nicht wenige Menschen bezeichnen sie als Teil des Problems. Auch die Anzahl der Menschenrechtsverletzungen haben sich durch Armee und Polizei vermehrt.

Perla de la Rosa und Guadalupe de la Mora sind seit mehr als zwanzig Jahren aktive Theaterschaffende und engagieren sich auch für ihre Stadt. Sie werden über die aktuelle Lage in Ciudad Juárez, die Militarisierung und die Folgen der Straflosigkeit bei den Frauenmorden sprechen. Die Aktivitäten der Zivilgesellschaft, um ernsthafte Veränderungen in Ciudad Juárez voranzutreiben, werden jedoch der wichtigste Bestandteil ihres Vortrags sein. Am Anfang wird die Lesung eines Fragments von El Enemigo „Der Feind“ stehen, ein Stück von Perla de la Rosa zur Situation in Ciudad Juárez.

An dem Abend wollen wir über verschiedene Wege der Zusammenarbeit mit Telón de Arena sprechen, eine Kooperation mit Kulturschaffenden aus Bremen ist angedacht.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen,  dem Öku-Büro München und der Vereinigten Evangelischen Gemeinde Bremen-Neustadt.

Rassismus tötet – zum Beispiel in Mölln

Bremer Veranstaltungen zum 20. Jahrestag der rassistischen Brandanschläge in Mölln, am 06. und 11. November 2012

»Ich kann es immer noch nicht fassen, was am 23. November 1992 mit meiner Familie geschehen ist. Es ist so schrecklich und grausam. Meine Frau Bahide ist tot, Enkelin Yeliz und Ays ̧e Yilmaz sind tot… die Familie ist überhaupt nicht mehr, was sie war. Meine Frau Bahide war der Mittelpunkt meiner Familie – meines Lebens… Es ist mir auch so unverständlich, wofür, warum meine Frau und die zwei Mädchen sterben mussten. Weil sie Türkinnen waren?!« (Nazim Arslan am 23. Juni 1993 vor dem OLG Schleswig)

Die Erinnerung zurück zu erkämpfen – an das Geschehene, an das Vergessene, an das Verschwiegene, an das unter den Teppich gekehrte, an die Ursachen und die Folgen, an das Davor und das Danach.
Am 23. November 1992 werden in Mölln, Schleswig-Holstein, Molotowcocktails in zwei Wohnhäuser geworfen. In der Ratzeburger Straße können die BewohnerInnen knapp ihr Leben retten. Bei dem Anschlag in der Mühlenstraße gehen die Täter brutaler vor. Sie kippen Benzin in das Treppenhaus, entzünden es und werfen gegen die Rückseite des Hauses einen Molotowcocktail, um die Fluchtwege zu versperren. In den Flammen der rassistischen Anschläge sterben die 51-jährige Bahide Arslan, die zehnjährige Yeliz Arslan und die 14-jährige Ayşe Yilmaz. Was für ein Leben sie heute führen würden, können wir nicht erahnen. An sie wollen wir uns erinnern. Ihnen und den Überlebenden eine Stimme geben. Gemeinsam mit allen, die von einer gerechten und inklusiven Gesellschaft träumen, in der es möglich ist, ohne Angst verschieden zu sein.

Mölln, Almanya – 20 Jahre nach dem Brand
Podiumsdiskussion am Dienstag, 06.11.2012, um 20 Uhr

Kulturzentrum Lagerhaus (Saal), Schildstr. 12-19, 28203 Bremen
Wir sprechen mit Faruk Arslan, der bei dem Anschlag seine Tochter, seine Mutter und seine Nichte verloren hat, mit dem Freundeskreis und der Anwältin der Familie Arslan, und mit Vassilis Tsianos (angefragt; Soziologe und Mitbegründer von kanak attak), über die furchtbare Nacht im November 1992 und die Folgen. Über das Erinnern. Aber auch über Deutschland im November 2012, den lauten und den stillen alltäglichen Rassismus. Und darüber, sich dagegen zu wehren.

“Nach dem Brand” – Dokumentation zum Brandanschlag in Mölln 1992
Filmvorführung und Gespräch am Sonntag, 11.11.2012, um 17 Uhr
Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Die Filmemacherin Malou Berlin hat die Familie Arslan über mehrere Jahre begleitet. Der Film zeichnet ein persönliches Portrait von den Überlebenden des Anschlags, ihrem Umgang mit dem Verlust ihrer Angehörigen, ihren Träumen und Wünschen. Die Filmemacherin ist anwesend.

Eine Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Bremen und vielen anderen.

In Erinnerung an Yeliz und Ayse Yilmaz und Bahide Arslan.

## Das Flugblatt zu diesen Veranstaltungen als PDF zum Download: Rassismus tötet – zum Beispiel in Mölln (türkisch/deutsch). ##

Irkçılık öldürür – Mölln örneği

23.11.1992 yılında ailemin başına gelenlere hala inanmakta zorluk çekiyorum. Olanlar cok korkunç ve zalimce. Eşim Bahide öldü, torunlarım Yeliz ve Ayşe Yılmaz öldü… artık hiç bir şekilde ailem “önceki ailem” değil. Eşim Bahide- ailemizinbenim yaşamımın merkezi idi. Eşimin ve o iki kızın ne uğruna, neden ölmeleri gerektiğini hiç anlayamıyorum. Türk oldukları için mi?! (Nazim Arslan)

Olanların, unutulanların, sessiz kalmaların, örtbas edilmelerin, nedenlerin ve sonuçların, ondan öncesinin ve ondan sonrasının anılarını, savaş vererek geri almak. 23 Kasım 1992 tarihinde Mölln, Schleswig-Holstein‘da, iki eve molotov kokteyli atılır. Ratzeburger mahalle sakinleri hayatta kalmayı kıl payı başarırlar. Failler, Mühlen Caddesi’ndeki kundaklamada ise daha zalimce hareket ederler. Merdiven boşluğuna benzin döküp, tutuştururlar ve kaçış yollarını engellemek için, evin arkasına da molotov kokteyli atarlar. 51 yaşındaki Bahide Arslan, on yaşındaki Yeliz Arslan ve on dört yaşındaki Ayşe Yılmaz ırkçı saldırı sonucu oluşan alevlerin arasında can verir. Eğer hayatta kalabilselerdi, bugün nasıl bir yaşamları olurdu, bilemiyoruz. Mölln’den sonra daha yüzlerce ev yandı, insanlar sokakta ölümüne tekmelendi, ve NSU’ lu katiller o yıllarda Nazi gruplarına katıldı. Bugüne kadar 180’den fazla insan bu şiddete kurban gitmiştir. Biz onları anmak istiyoruz. Onların ve hayatta kalmayı başaranların sesi olmak istiyoruz. Adil ve dahilci, farklılığın, korkmadan yaşanabilmesini mümkün kılan bir tolpum hayali kuran, herkesle birlikte.

Panel: Mölln, Almanya – kundaklamadan 20 yıl sonra
06.11./ saat 20.00/ Lagerhaus (büyük salon)/ Schildstr. 12-19/ Bremen

kundaklamada kızını, annesini ve yeğenini kaybeden Faruk Arslan’la Arslan ailesinin arkadaş çevresi ve avukatıyla ayrıca, sosyolog ve kanak attak kurucularından Vassilis Tsianos’la (henüz onaylanmadı), 1992 Kasım ayındaki o korkunç geceyi ve sonuçlarını konuşacağız. Hatırlamayı konuşacağız. Ve de Kasım 2012’de Almanya’daki sesli ve sessiz, günlük yaşantıda yer edinen, olağan ırkçılığı konuşacağız. Ve buna karşı çıkmayı konuşacağız.

Film ve söyleşi: Kundaklamadan sonra
11.11./saat 17.00/ Paradox/ Bernhardstr. 12/ Bremen

Film yapımcısı Malou Berlin, yıllarca Arslan ailesine eşlik etti. Kundaklamadan sağ olarak kurtulanların, yakınlarını kaybetme durumuyla nasıl baş etmeye çalıştıklarını, hayallerini ve arzularını, bizzat kişisel olarak, canlandıran bir film.

Ayşe Yılmaz, Yeliz ve Bahide Arslan anısına!

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: Flyer 20 Jahre Mölln

Einführung in den Anti-Bias-Ansatz

Seminar vom Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. November 2012 in Bremen

Der Anti-Bias-Ansatz ist ein Ansatz in der Antidiskriminierungsarbeit. Das englische Wort ‚bias‘ wird mit Voreingenommenheit oder Schieflage ins Deutsche übersetzt. Der in den USA und Südafrika entwickelte Ansatz ermöglicht eine Sensibilisierung für verschiedene Formen von Diskriminierung. Diskriminierung wird dabei nicht als Resultat von Vorurteilen oder als ‚Problem‘ Einzelner verstanden, sondern die je eigenen Wahrnehmungs- und Handlungsmuster werden immer im Kontext von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und den vorherrschenden Bildern, Stereotypen, Bedeutungen und Bewertungen betrachtet.

Das Anti-Bias-Seminar soll einen Raum eröffnen für eine erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit der eigenen Verstrickung in strukturelle Machtverhältnisse sowie den Funktionen und Wirkungsweisen von Vorurteilen und Diskriminierung. So können Ansatzpunkte für Veränderungen – auf gesellschaftlicher wie persönlicher Ebene – sichtbar werden. Eine Vielfalt an Methoden (in Einzelarbeit, in Kleingruppen oder in der gesamten Gruppe) unterstützt die Einzelnen und die Gruppe in ihren Reflexionsprozessen.

Referent_innen: Katharina Dietrich und Aleksej Urev, Anti-Bias-Werkstatt (Berlin und Oldenburg), siehe www.anti-bias-werkstatt.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der DGB Jugend Bremen.

Verbindliche Anmeldung bitte mit Name, Anschrift und Kontaktdaten per Mail an info@rosa-luxemburg.com bis zum 6. November 2012. Danach wird über das Stattfinden des Seminars entschieden, bei Bedarf gibt es ein Nachrückverfahren (Gruppengröße von 10 bis höchstens 20 Teilnehmende).

Die Teilnahmegebühr in Höhe von 30 Euro (ermäßigt 15 Euro) ist zu Beginn des Seminars vor Ort zu entrichten.

Seminarort: Sozialer Friedensdienst Bremen, Dammweg 18-20, 28211 Bremen.
Der Raum ist barrierefrei; Anfahrt siehe www.sfd-bremen.de

LiMA Bremen: Medien kompetent nutzen, gestalten & diskutieren

LiMAregional Bremen:
Workshops, Diskussion und Netzwerken am 15. Dezember 2012 in Bremerhaven,
von 10 bis 22 Uhr

Fit machen für den Medienalltag und sich vernetzen, das ist das Ziel der LiMAregional im Land Bremen.
Zwei Workshops sollen Handwerkszeug für links-alternative Gegenöffentlichkeitsarbeit bieten und abends wird der Frage „Wie kommen wir mit unseren Themen in die Medien?“ nachgegangen.

Workshop 1: ganztags von 10 bis 18 Uhr
Öffentlichkeitsarbeit von A bis Z – Eindruck machen vor Ort

Öffentlichkeit beginnt direkt vor der Tür – wenn wir unsere Wohnung oder unser Büro verlassen, stehen wir mitten im Geschehen. Ob wir wollen oder nicht, auf der Straße und auf den Marktplätzen – auch auf den digitalen Plätzen wie Facebook – gilt Paul Watzlawicks Satz, dass man „nicht nicht kommunizieren“ kann. Wie also bringen wir unsere Anliegen an den Mann und die Frau? Wie können wir unsere Auftritte optimal vorbereiten?
Das gesamte Repertoire der Öffentlichkeitsarbeit von der Aktion auf dem Marktplatz bis zur Presseerklärung wird im Überblick vorgestellt. Anhand von konkreten Praxisbeispielen wird mit den TeilnehmerInnen die passende Strategie entwickelt. Ein Schwerpunkt dieser Einführung ist die Pressearbeit.
Mit Christoph Nitz (Berlin), Kommunikationswissenschaftler und LiMA-Vorstand.

Workshop 2: nachmittags von 14 bis 18 Uhr
Einführung Web 2.0 und Social Media für politisch Aktive

Das Web 2.0 ist nicht als Mode verschwunden, sondern hat sich fest in der Kommunikations- und Medienwelt des 21. Jahrhunders etabliert. Für politisches und zivilgesellschaftliches Engagement ist kompetentes Nutzen dieser Medien notwendig.
In diesem Workshop geht es um eine umfassende Einführung – theoretisch wie praktisch – ins Web 2.0.
Dabei ist kein Vorwissen nötig. Es sollen kurz die Hintergründe beleuchtet werden wie es zum Web 2.0 kam. Wo und wie wurde es schon von politischen Bewegungen genutzt? Anschließend werden wir uns ausführlich den verschiedenen Werkzeugen wie Social Networks, Blogs, Wikis, Social Bookmarking, Mikroblogs, Videoplattformen usw. widmen. Wir möchten Accounts anlegen, Tipps zum komfortablen Bedienen geben, auf Datenschutzrelevantes und Netiquette (Verhalten im Netz) hinweisen.
Ebenso werden die Einsatzmöglichkeiten von Web 2.0 für Basisinitiativen und politische Organisationen ausführlich aufgezeigt. Neben der theoretischen und praktischen Einführung besteht in diesem Medienseminar viel Raum für individuelle Fragen und persönliche Vermittlung von Medienkompetenz, um anschließend erfolgreich das Web 2.0 zu nutzen.
Eigener Laptop und ggf. Smartphone sind sinnvoll.
Mit Agnieszka E. Krzeminska (Hamburg), ist seit 14 Jahren in der Digitalen Wirtschaft tätig und gründete 2009 mit weiteren Internet- und Social Media-Experten die Social Media Fahrschule, wo sie Beratung für den Umgang mit Social Media anbietet. Siehe socialmediafuehrerschein.de
Update: Mit Valentina (Valie) Djordjevic (Berlin):
Valie Djordjevic, Redakteurin bei iRights.info, einer Website zum Thema Urheberrecht in der digitalen Welt, das 2006 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Sie gibt seit einigen Jahren Seminare und Workshops zum Thema Schreiben fürs Internet und Web 2.0 für die BJS, Firmen und verschiedene freie Träger.

Abendessen von 18 bis 19 Uhr

Diskussion: abends von 19 bis 21:30 Uhr
„Wie kommen wir mit unseren Themen in die Medien?“

Die Pressemitteilung ist angeblich das „schärfste Schwert“ im Kampf um Aufmerksamkeit, doch die meisten landen im realen oder digitalen Papierkorb. Wie können es links-alternative Initiativen schaffen in die Medien zu kommen. Denn heute gilt oftmals, dass ein Ereignis nur stattgefunden hat, wenn es dazu Veröffentlichungen gibt.
Norbert Schepers,  Leiter des Regionalbüros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, und Christoph Nitz, LiMA, befragen dazu:

Klaus Wolschner
, Journalist bei taz. die tageszeitung, und
Doris Achelwilm
, Pressesprecherin der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft,
und hoffen auf rege Beteiligung von Euch!

Die LiMA:
Die Linke Medienakademie entstand in den letzten zehn Jahren in Berlin und ist heute der größte links-alternative Medienkongress im Land. Doch neben den im Frühjahr in Berlin ausgerichteten Akademien für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkompetenz führt der gemeinnützige Bildungsverein in Zusammenarbeit mit den Landesstiftungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Weiterbildungsangebote in vielen Bundesländern durch. In Bremen werden mit der Rosa-Luxemburg-Initiative seit einigen Jahren Medienseminare entwickelt und realisiert. Siehe www.lima-akademie.de

Weitere Informationen:

  • Veranstaltungsort: „die theo“, Lutherstraße 7, 27576 Bremerhaven, siehe http://www.die-theo.de/kontakt/wo-ist-die-theo (im Konferenzraum „Hauke Haien“ 2. 1. Etage), „die theo“ verfügt über einen barrierefreien Zugang und ist mit einem Behinderten-WC ausgestattet.
  • Für die beiden Workshops bitten wir um verbindliche Anmeldung; hier der korrigierte Anmelde-Link bei der LiMA: www.amiando.com/bremen
    Wer nur zur Abendveranstaltung will, kommt bitte ohne Anmeldung.
  • Die Teilnahme an der gesamten LiMA Bremen ist kostenlos.

VeranstalterInnen:
Rosa-Luxemburg-Initiative e.V. – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen; in Kooperation mit der LiMA – Linke Medienakademie.

Zum Download als PDF der Flyer LiMAregional Bremen 2012.

Brecht das Schweigen – für Wahrheit und Gerechtigkeit! Informations- und Diskussionsverstanstaltung zum derzeitigen Revisionsprozess im Fall Oury Jalloh

Informations- und Diskussionsverstanstaltung mit Initiative in Gedenken an Oury Jalloh (Dessau-Berlin)
Dienstag, 20. November 2012, 19 Uhr, DGB-Haus Bremen (Tivoli-Saal), Bahnhofsplatz 22-28

Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh im Polizeirevier Dessau bei lebendigem Leib verbrannt. Bis heute weiß die Öffentlichkeit nicht, was an diesem Tag in Zelle Nr. 5 tatsächlich geschehen ist. Während Verwandte, FreundInnen und die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh von Mord sprechen, wurde im ersten Prozess gegen zwei Polizisten lediglich Anklage wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ erhoben. Der Prozess endete mit einem Freispruch, obwohl sich PolizeizeugInnen in eklatante Widersprüche verwickelt hatten. Am 7. Januar 2010 kassierte der Bundesgerichtshof in einer spektakulären Entscheidung das Urteil des Dessauer Landgerichts. Der Fall wird nun seit anderthalb Jahren vorm Landgericht Magdeburg neu aufgerollt.
Bis heute fußt die Klage der Staatsanwaltschaft auf der Annahme, dass die Polizisten versäumt haben, Oury Jalloh ein Feuerzeug abzunehmen. Damit soll er trotz Fixierung an Armen und Beinen seine feuerfeste Matratze angezündet haben. Das fragliche Feuerzeug ist jedoch erst zwei Tage nach dem Brand aufgetaucht. Bei der ersten Durchsuchung der ausgebrannten Zelle war es nicht gefunden worden. Die Videobänder von der Durchsuchung sind ebenfalls verschwunden. Hinzu kommen weitere Ungereimtheiten aus jüngster Zeit. So ist durch eine abermalige Untersuchung festgestellt worden, dass die mit dem Plastik des Feuerzeugs verschmolzenen Fasern nicht mit den Materialien in der Zelle übereinstimmen, d.h mit Oury Jallohs Kleidung sowie den Bezugs- und Füllstoffen der Matratze.
In der Veranstaltung werden Mitglieder der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh über den Prozess in Magdeburg berichten, unter anderem darüber, weshalb derzeit Geld für einen unabhängigen Brandgutachter aus England gesammelt wird. Zudem soll es um Polizeigewalt und Racial Profiling (diskriminierende Kontrollen) insgesamt gehen. Denn Oury Jalloh ist leider kein Einzelfall, wie der Tod von Laye Conde zeigt, der am gleichen Tag wie Oury Jalloh durch die zwangsweise Vergabe von Brechmittelen im Bremer Polizeigewahrsam ums Leben gekommen ist. In diesem Zusammenhang wird auch das Afrika Netzwerk Bremen seine Arbeit während der Veranstaltung kurz vorstellen.

Weitere Infos unter:  http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/“http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

Eine Veranstaltung  der Rosa-Luxemburg-Initiative – die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit  Afrika Netzwerk Bremen, Mate ni kani e.V., Arbeit und Leben Bremen und Afrique-Europe-Interact.