Umwelt - Archiv


Klimawandel und Gesellschaftskritik

Klimakongress
Freitag, 20. bis Sonntag, 22. Mai 2022 an der Uni Oldenburg

In ihrer Komplexität, Größenordnung und Tragweite stellen die Gefahren des Klimawandels andere gesellschaftliche Probleme unserer Zeit in den Schatten. Die Dynamik der Erderwärmung erfordert dringend Maßnahmen. Sonst erreichen wir einen Point of no Return, ab dem (erwartbare) Kipppunkte und Rückkopplungseffekte des Klimasystems menschliches Eingreifen gegen die weitere Erderwärmung unmöglich machen. 55 Jahre nach der Entwicklung des ersten globalen Klimamodells, 50 Jahre nach der ersten Umweltkonferenz in Stockholm und 25 Jahre nach dem Beschluss des Kyoto-Protokolls ergibt sich allerdings die Frage, ob die bestehende Gesellschaft letztlich zu der Bewältigung einer solchen Aufgabe in der Lage ist. Wie ist bei der Allgegenwart des Themas im Privaten wie im Politischen, dem Ausmaß globaler Protestbewegungen und der Existenz verbindlicher multilateraler Beschlüsse zum Klimaschutz der stetige Anstieg der jährlichen weltweiten Emissionen zu erklären? Ist mit Blick auf dieses globale Scheitern von einer Systemimmanenz des Klimawandels zu sprechen?

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ENTFÄLLT: Revolte der Natur und konformistischer Protest. Über die Klimaschutzbewegung ‚Fridays for Future’

13.08.2021, 20:00 Uhr, Diskussionsveranstaltung mit Gerhard Stapelfeldt
Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen bzw. Parkcafé des Kukoon
– Entfällt leider. Wir bemühen uns um einen Nachholtermin. Bitte achtet auf Ankündigungen.

Die Erkenntnis, daß die immer deutlicher spürbare „Klimakrise“anthropogen verursacht ist, wird gegenwärtig nur noch von Rechtspopulist:innen bestritten. Dennoch sind nicht die „anthropoge-nen“, also gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen gut erforscht, sondern nur die Erscheinungen und die naturwissenschaftlich zu bestimmenden Zusammenhänge. Analog fordern die Sprecher:innen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future auch nur, den Klimafor-scher:innen solle endlich zugehört werden. Weil der Widerstand der Bewegung auf den Gebieten der Gesellschaftstheorie und Politischen Ökonomie analphabetisch ist und sich nicht gegen die gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen der Krise richtet, trifft er auf keinen nennenswerten gesellschaftlichen und politischen Widerstand. Das Aufbegehren der Klimaschutz-Aktivis:innen ist ein konformistischer Protest:eine neoliberale Kritik des globalisierten Neoliberalismus. Im Vortrag wird eine Metakritik dieses gesellschaftlichen und ökonomischen Analphabetismus versucht: Die gesellschaftliche Sprachlosigkeit wird nicht abstrakt denunziert, sondern aus den bestehenden neoliberalen Verhältnissen aufgeklärt, um jene Bewußtlosigkeit zu überwinden und die Kritik der Bewegung gesellschaftsheoretisch und politisch-praktisch zu radikalisieren.

Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Lasst uns über Commons reden!

Vortrag und Gesprächsrunde mit Birgit Daiber
Dienstag, 14. Mai 2019, um 18:30 Uhr in Bremen
Wahlkreisbüro MdB Doris Achelwilm, Konferenzraum, Doventorstr. 4, 28195 Bremen

In der ganzen Welt, in West und Ost, Nord und vor allem im Süden entstehen immer mehr neue Projekte, lokal verortet aber mit einem globalen Ziel: die Ökonomisierung der Natur und die Privatisierung von Gemeinschaftsgütern zu stoppen. Diese Bewegung nennt sich ‚Commons’ und ist über vielfältige internationale Netzwerke verbunden. Ob es um den Zugang zu sauberem Wasser als gemeinschaftlichem Gut geht oder um den Zugang zu Land für indigene Communities oder ums bezahlbare Wohnen in Städten – Wasser und Boden sind die beiden Ressourcen, von denen alle Menschen abhängig sind – und deren solidarische und zugleich ökologische Nutzung existentiell ist. Es geht aber nicht nur um Natur-Ressourcen, es geht um Demokratisierung und Beteiligung in ganz unterschiedlichen Bereichen: um digitale Demokratie ebenso wie um das Recht auf Stadt.

Auch in der Bundesrepublik gibt es viele Initiativen die sich aber eher als Teil der solidarischen Ökonomie oder als Selbsthilfe-Projekte begreifen. Sie tragen aber meistens alle Attribute von Commons: demokratische Teilhabe der AktivistInnen, Inklusion, ökologische Orientierung und die Respektierung von Unterschiedlichkeit. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Initiativen mit den Commons-Debatten zu verknüpfen, zumal das Weltsozialforum 2020 in Barcelona Commons als zentrales Thema hat.

Wir möchten mit dieser Veranstaltung verschiedene aktivistische Spektren und NGOs in Bremen ansprechen, die sich in irgendeiner Form auf die Commons-Debatte beziehen und hoffen auf einen spannenden Dialog!

Birgit Daiber (Jg. 1944) hat sowohl an einigen sozialen Bewegungen teilgenommen, als auch sich immer wieder auf dem traditionellen politischen Parkett bewegt: als Abgeordnete der Grünen im Europa-Parlament (MEP), als Mitglied der Grundsatzkommission der ehemaligen PDS oder erneut in Brüssel, wo sie bis 2012 das Europa-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung aufbaute. Sie hat einige Frauen- und Bildungsprojekte mit aufgebaut und arbeitete als Expertin für soziale Stadtentwicklung in Europa. Ihr letztes Buch „Und sie bewegt sich doch…“ erzählt über die 68er-Bewegungen, die Frauen-, Umwelt-, Friedensbewegungen und die Antiglobalisierungsbewegungen. Es versucht, ihre Spezifik darzustellen und die gegenseitige Beeinflussung zwischen den Bewegungen und der institutionellen Politik der Europäischen Union und der UNO aufzuzeigen…
Moderation: Norbert Schepers, RLS Bremen

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Gutes Leben ohne Kohle?

Anti-Kohle-Aktive aus dem globalen Süden berichten, mit Dominique Doyle und Angelica Ortizist
Donnerstag, 6. Oktober 2016, um 19:30 Uhr in Bremen
Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen
Für die Menschen, die heute protestieren, ist Klimawandel keine entfernte Bedrohung am Horizont – ihre Lebensgrundlagen sind schon unmittelbar davon betroffen … Wir brauchen drastische Maßnahmen, um CO2 Emissionen zu reduzieren sowie gerechtere, klügere und grünere Wege, um das Wohl der afrikanischen Menschen zu verbessern. (Dominique Doyle nach Afrikas grösstem Klima-Marsch 2015)

Nicht nur in der Lausitz, im rheinischen Braunkohlerevier oder am Hamburger Hafen protestieren Menschen gegen Kohle. Die weltweite Aktionswelle „Break Free from Fossil Fuels“ im Mai 2016 hat gezeigt: ob in Indonesien, Südafrika oder Lateinamerika streiten Menschen gegen die Macht der fossilen Konzerne und für Klimagerechtigkeit. Denn es ist klar: wenn wir die globale Erwärmung auf unter zwei Grad begrenzen wollen, müssen mehr als 80 Prozent der fossilen Ressourcen im Boden bleiben.

Zwei Aktivistinnen aus Kolumbien und Südafrika und berichten über die verheerenden Auswirkungen von Klimawandel und Bergbauprojekten in ihren Ländern. Umweltzerstörung, Vertreibungen, Unterdrückung von Widerstand – all dies geschieht für den Abbau von Kohle, die auch in deutschen Kraftwerken landet. Gemeinsam mit den Referentinnen und lokalen Aktiven wollen wir über die Frage diskutieren, wie wir gemeinsam einen sofortigen und gerechten Kohleausstieg durchsetzen können – weltweit und vor unserer Haustür. Und wie eine Gesellschaft aussehen kann, die ohne fossile Energien auskommt.

Dominique Doyle ist Projektkoordinatorin bei Earth Life Johannisburg. Sie organisiert Kampagnen gegen Kohlekraftwerke und für eine kohlenstoffarme Wirtschaft. Earth Life hat u.a. durchgesetzt, dass sich zwei internationale Unternehmen aus geplanten Kohlekraftwerken in Südafrika zurückziehen.

Angelica Ortizist aktiv bei Fuerza de Mujeres de Wayuu, einer indigenen Frauenorganisation. Sie kämpft gegen den Kohletagebau El Cerrejón, von dem die Lebensgrundlagen der Wayuu massiv betroffen sind.

Die Referentinnen sprechen Englisch und Spanisch und werden konsekutiv (zeitversetzt) übersetzt.

Eine Veranstaltung im Rahmen einer Vortragsreise der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zusammenarbeit mit attac.

Fünf vor zwölf seit 40 Jahren – Vom Sinn und Unsinn der Ökologie

Tagesseminar am Samstag, 07. Februar 2015, von 10.00 – 20.00 Uhr
Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen

Längst ist Ökologie nicht mehr nur ein Kampfbegriff weniger Aktivist_innen, sondern in der Bevölkerung und der Politik angekommen. Gestritten wird nicht mehr darüber, ob die Ökologie überhaupt beachtet wird, sondern um die ‚richtigen‘ Konsequenzen und Maßnahmen. Die Richtigkeit der eigenen Position soll jeweils mit naturwissenschaftlich fundiertem Wissen aus der biologischen Disziplin der Ökologie begründet werden. Doch dazu müsste die Ökologie tatsächlich eine objektive Grundlage sein. Im ersten Teil der Veranstaltung geht es daher um die Disziplin der Ökologie und deren Fehler der Übertragung ökonomischer Vorstellungen auf die Natur.

Egal welche Motive die einzelnen (Gruppen) haben, wenn es darum geht Forderungen an staatliches Handeln zu stellen, verkehren sich diese Motive und es geht nicht mehr nur um einen sinnvollen Umgang mit der Naturgrundlage, sondern um ökonomische Gedanken und Fragen. Aus der Forderung nach mehr Waldfläche für Arten wird dann die nach mehr Anzuchtfläche für Holz (z.B. als Biomasse für Kraftwerke). Oder es verkehrt sich zur nationalen Ideologie: Aus „Mein Freund der Baum“ wird dann „Die deutsche Eiche“. Dies ist nicht nur die Konsequenz dieser Produktionsweise und von Staaten, die diese betreuen, sondern im Begriff der Ökologie selbst steckt schon die Verkehrung als Fehler. Der zweite Teil der Veranstaltung soll das Verhältnis von Ökologie und staatlichem Umweltschutz sowie das Verhältnis von Ökologie und Ökonomie behandeln.

Anmeldung bitte per Mail unter anmeldung@rosa-luxemburg.com

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Gruppen gegen Kapital und Nation.

Grüne Braune – Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts

Buchvorstellung mit Peter Bierl (Diessen am Ammersee)
Freitag, 13. Februar 2015 / 19.00 Uhr
Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Seit Jahren versuchen militante Neonazis und rechte Ideolog_innen mit ökologischen Themen zu punkten. Die NPD protestiert gegen Gentechnik, Kameradschaften demonstrieren gegen Castor-Transporte und Autonome Nationalisten gegen Schweinemastbetriebe und für Vegetarismus. Werden rechte Ökobauern und -bäuerinnen enttarnt, löst deren Engagement immer wieder Überraschung aus. Bürgerinitiativen zeigen sich verwundert, wenn extrem Rechte mitmischen. Dabei haben Nazis immer schon gesellschaftliche Widersprüche aufgegriffen und gemäß ihrer Weltanschauung interpretiert, um neue Anhänger_innen zu rekrutieren. Das gilt besonders für die Ökologie, da Umweltschutz traditionell ein Thema der Rechten ist. Die Lebensreformer_innen und Heimatschützer_innen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik waren überwiegend konservativ bis völkisch-antisemitisch. Ideen und Personen aus diesem Spektrum prägten noch die moderne Ökologiebewegung und die Gründungsphase der Grünen. Die Biozentrist_innen und Tiefenökolog_innen, die sich im Umfeld von Protestbewegungen der 1970er Jahre entwickelten, verbinden Esoterik mit prinzipieller Menschenfeindlichkeit. Sie agitieren gegen Einwanderung und eine angebliche Überbevölkerung. Parolen der Neuen Rechten gegen Homogenisierung, für kulturelle Differenz und ein Recht auf Heimat sind längst in linke und ökologische Diskurse eingegangen.

Peter Bierl kommt aus Süddeutschland und arbeitet als Journalist, vor allem zu diversen Formen von Aberglaube, Esoterik und pseudowissenschaftlichem Unfug, auch in linken Diskursen. Veröffentlichungen unter anderem: Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister: Die Antroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik, Hamburg 2005; Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts – Der Fall Silvio Gesell, Hamburg 2012; Grüne Braune – Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts, Münster 2014.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.

Fracking im Bremer Umland – Ist das Bremer Trinkwasser sicher?

Vortrag und Diskussion mit Johanna Voß, Manfred Damberg, Jochen Richert
Donnerstag, 16. Oktober 2014, um 19:30 Uhr
Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kirchheide 49, 28757 Bremen

Seit über fünfzig Jahren wird im Bremer Umland Erdgas gefördert – ohne Konsequenzen für die Umwelt? In den Landkreisen Rotenburg, Verden,
Heidekreis und Celle häufen sich die Zwischenfälle bei der Förderung: Bodenverunreinigungen durch Leitungsschäden und schwächere Erdbeben sind bereits an der Tagesordnung. Ein Zusammenhang mit erhöhten Krebsraten in der stark betroffenen Samtgemeinde Bothel kann bisher nur vermutet werden. Besonders problematisch ist, dass viele der Bohrungen in der unmittelbaren Umgebung der Rotenburger Rinne durchgeführt werden – ein eiszeitliches Rinnensystem, das die Region mit Trinkwasser versorgt, und aus dem auch
Bremen einen Teil seines Trinkwassers bezieht. Grund genug, sich die Sache mal näher anzuschauen…

Die Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg und die Rosa-Luxemburg-Initiative laden alle Interessierten zu einem Bürgerinformationsabend zum Thema Fracking im Bremer Umland in das Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Bremen Vegesack ein. Unsere Referenten sind unter anderem Johanna Voß, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Expertin für das Bundesberggesetz, Dr. Manfred Damberg, Chemiker, ehemaliger Mitarbeiter der Umweltbehörde in Hamburg und Kreistagsabgeordneter im Landkreis Rotenburg und Jochen Richert, Gründer der BI Gegen Gasbohren und aktiver Gegner des Fracking.

VeranstalterInnen: Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Handzettel zur Veranstaltung Fracking im Bremer Umland (PDF)
Infoblatt der Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg (PDF)

Der SuperGau in Fukushima war keine Naturkatastrophe

Vortrag und Diskussion mit Sebastian Pflugbeil
Freitag, 07. Februar 2014, um 20 Uhr
Kulturzentrum Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Am 11. März 2014 jährt sich der Nuklearunfall von Fukushima bereits zum dritten Mal. Mittlerweile ist es erschreckend ruhig geworden um das Thema.

Der Physiker Sebastian Pflugbeil, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., war nach dem Super-GAU mehrmals in Japan und wird uns von seinen Eindrücken berichten. Er hat die Situation vor Ort studiert, berät die BürgerInnen-Bewegung gegen Atomkraft und beteiligt sich an wissenschaftlichen Diskussionen.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Meßstelle für Arbeits- und UmweltSchutz (MAUS), des Anti-Atom-Plenum Bremen und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Arbeitskämpfe im Plastikmeer von Almeria

Vortrag und Diskussion mit GewerkschaftsaktivistInnen aus Südspanien
Samstag, 20. April 2013, um 19 Uhr
Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen

Dokumentarfilme wie „We feed the World“ oder „Unser täglich Brot“, aber auch die Arbeit von Gewerkschaften, NGOs und Kirchengemeinden zeigen, welche katastrophalen Folgen die industrielle Landwirtschaft tagtäglich produziert. Unter den rund 35.000 Hektar Plastikplanen Almerias schuften über 120.000 Arbeitsmigrant_innen aus afrikanischen, osteuropäischen und lateinamerikanischen Ländern unter oft unerträglichen Bedingungen. Ihr Arbeits- und Lebensumfeld ist nicht nur von Ausbeutung geprägt, sondern auch von Rassismus.

Die Provinz Almería in Südspanien ist dafür nur ein Beispiel. Doch auf den Feldern der industriellen Gemüse- und Obstplantagen Europas regt sich auch Widerstand: ein Beispiel ist die andalusische Landarbeitergewerkschaft SOC, die im „Plastikmeer von Almería“ seit über zehn Jahren die Rechte derjenigen Arbeiterinnen und Arbeiter vertritt, denen sämtliche Rechte aberkannt werden. Die Gewerkschaft setzt sich für die Legalisierung aller illegalisierten Erntearbeiter_innen ein, kämpft gegen Lohnraub, Rassismus und für eine ökologische Landwirtschaft. Die Protagonist_innen der Gewerkschaft sind ausschließlich Migrantinnen und Migranten – ein Beispiel gelebter Selbstorganisation.

Vom 19. bis 23. April 2013 wird eine Delegation dieser Gewerkschaft in Deutschland sein, um mit uns ins Gespräch zu kommen
… wie Prekarisierung hier mit den Arbeitsbedingungen dort zusammen hängen
… wie sie es schaffen, sich selbst gewerkschaftlich zu organisieren, … welche Perspektiven sie in ihrem Kampf entwickeln,
… wie wir entlang der Produktionskette von Landarbeiter_innen, Transportarbeiter_innen und Supermarktangestellten bis zu Konsument_innen gemeinsam und grenzüberschreitend Solidarität organisieren können,
… und welche Alternativen zum Beispiel Landbesetzungen in Südspanien aufzeigen.

Es besuchen uns:

Mbarka El Goual Mazouzi, Gewerkschafterin der SOC, ursprünglich aus Marokko.
Arbeitsschwerpunkt: Vertretung von Arbeiterinnen in der Gemüse-Verpackungsindustrie

Khalifa Touré, Gewerkschaftsmitglied der SOC, ursprünglich aus Senegal.
Arbeitsschwerpunkt: Landarbeit in der Salatproduktion

Federico Daniel Pacheco Frías, ursprünglich aus Argentinien.
Arbeitsschwerpunkt: Fragen der Legalisierung und des Arbeitsrechts

Eine Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburg-Stiftung:

Hannover 19.04.2013, 19 Uhr           Gewerkschaftshaus, Goseriede 10
In Kooperation mit der Interventionistischen Linken, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V und Zukunftsforum Hannoverscher GewerkschafterInnen.

Bremen    20.04.2013, 19 Uhr            Paradox, Bernhardstr. 10-12
In Kooperation mit Afrique-Europe-Interact, der Gen-AG Maiskolben und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Hamburg 21.04.2013, 18 Uhr            Centro Sociale, Sternstr. 2
In Kooperation mit Avanti-Projekt undogmatische Linke/IL und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg.

Berlin 22.04.2013, 18 Uhr                  Rosa-Luxemburg-Salon, Franz Mehring Platz 1
In Kooperation mit dem ECCHR.

Als PDF hier zum Download der Flyer zur Veranstaltungsreihe „Arbeitskämpfe im Plastikmeer von Almeria“.

Vortrag und Film: Der globale Ausverkauf/ Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane

Donnerstag 13.9. 2012, 19 Uhr, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

In globalem Maßstab wurde in den letzten Jahren ein weiterer neuer Markt eröffnet – das Grabbing. Seit einiger Zeit schon werden die Auswirkungen des Land Grabbings kritisiert. Relativ unbekannt ist noch das Sea Grabbing. In beiden Fällen werden Naturräume zur Handelsware erklärt und ihre Ressourcen einschließlich der dort produzierten Nahrungsmittel den globalen Märkten zugeführt. Die Muster gleichen sich immer wieder: Natur wird ein Geldwert zugeordnet, alte Nutzungsrechte außer Kraft gesetzt, Menschen enteignet und vertrieben, Gemeingüter privatisiert und der Ressourcenzugang an transnationale Unternehmen veräußert. Die Existenzen der von den natürlichen Ressourcen bisher abhängigen Gemeinschaften wie auch die Ernährungssicherheit in den betroffenen Ländern werden dabei Gewinnstreben und strategischen Interessen geopfert. Diese Entwicklungen und wie sie sich an Land und auf See niederschlagen werden, wird gemeinsam von FAIR OCEANS und AFRIQUE-EUROPE-INTERACT vorgestellt und diskutiert.

Im Rahmen des Festivals Kunstdiewelt – alles anders und in Koperation mit attac, biz und anderen.

Gesamtes Festivalprogramm als PDF

RLS: Online-Spezial zu Energiewende

Ein Resumee ein Jahr nach dem Gau in Fukushima, ein Vorabdruck aus der neuen Ausgabe der Zeitschrift LuXemburg zu «Energiekämpfe», ein Buch über neue extraktivistische Wirtschaftsmodelle in Lateinamerika (mehr), die Ergebnisse einer Studie über Befreiungen der energieintensiven Industrie von Energieabgaben (mehr) und zahlreiche weitere Nachrichten, Publikationen und Veranstaltungen sind zusammengefasst in einem neuen Online-Spezial: www.rosalux.de/energiewende.

Für Ernährungssouveränität – gegen neo-kolonialen Landraub. Von Deutscher Bank, globalem Widerstand und solidarischer Landwirtschaft

Donnerstag, 5. April, 19.30 Uhr Mediencoop/Etage 3, Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

mit Thomas Fritz (Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Autor mehrerer Studien zu Landgrabbing und Deutsche Bank) und einem Vertreter vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft

Landgrabbing ist in aller Munde – und das zu Recht: Denn der seit 2007 explosionsartig angewachsene Ausverkauf fruchtbarer (Acker-)Böden an Banken, Investmentfonds und Konzerne gleicht mittlerweile einer riesigen Enteignungswelle, die im Süden des Globus für mehrere Hundert Millionen Kleinbauern und -bäuerinnen, FischerInnen und ViehhirtInnen den Verlust ihrer Existenzgrundlagen bedeuten könnte. Einer der ganz großen Akteure im globalen Landgrabbing-Geschäft ist die Deutsche Bank- mit (anteiligem) Landbesitz vor allem in Lateinamerika und Asien. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bank mit Investitionen von knapp 5 Milliarden US-Dollar die Nummer 1 unter den Nahrungsmittelspekulanten auf den Weltfinanzmärkten ist. Das Geldhaus hat somit ganz wesentlich zur Explosion der Lebensmittelpreise in den letzten Jahren beigetragen – vor allem, nachdem zahlreiche Finanzmarkt-Akteure im Zuge der Finanzkrise nach neuen Möglichkeiten gesucht haben, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Widerstandsbewegungen im globalen Süden setzen dem neo-kolonialen Landgrabbing das Konzept der Ernährungssouveränität entgegen. Netzwerke einer solidarischen Landwirtschaft hierzulande unterstützen die Forderung nach einem Ernährungssystem, in dessen Zentrum nicht Konzerninteressen, sondern der ungehinderte Zugang zu Land, Wasser und Saatgut für kleinbäuerliche ProduzentInnen steht. Auch auf hiesige Verhältnisse bezogen geht es um die Verteidigung kleinbäuerlicher und somit klimaschonender Landwirtschaft (bzw. die Umstellung darauf) sowie die Dezentralisierung der Lebensmittelversorgung mit kurzen Versorgungsketten zwischen Produktion und Verbrauch.

Organisiert in Kooperation mit dem transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact.

Weitere Infos zum Thema Landgrabbing auf www.afrique-europe-interact.net und www.viacampesina.org

Atomausstieg bleibt Handarbeit!

Do. 20.10.2011 von 16-18:00 Uhr, Universität Bremen, Universitätsstrasse, Gebäude GW 2 (unter den GW2 Treppen)

Nachdem die Bundesregierung offiziell den Ausstieg aus der Atomkraft propagiert, scheint Widerstand nicht mehr nötig zu sein. Warum Proteste gegen Atomkraft und Transporte dennoch oder gerade deshalb immer noch wichtig sind, soll mit filmischen Impressionen und kurzen einführenden Beiträgen in dieser Veranstaltung diskutiert werden. Damit wollen wir einen Anlass bieten, aktuelle Strategien und Praxen emanzipatorischer Politik im Spannungsfeld von Energie- und Standortpolitik insbesondere vor dem Hintergrund der Geschichte und Entschlossenheit des Widerstandes gegen Atommülltransporte nach Gorleben zu reflektieren.

Veranstaltet in Kooperation mit Klimaplenum Bremen, Gruppe LiSA (Liste der StudiengangsAktiven) und „noch eine autonome Gruppe“.

E-Mobilität und Carsharing – zwei Seiten einer Medaille?

Donnerstag 24.11. 2011, 19 Uhr, Wallsaal der Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen

Podiumsdiskussion

mit Axel Friedrich, ehemaliger Leiter des Umweltbundesamtes, Berlin
Joachim Schwarz, cambio Bremen
Klaus Prietzel, BUND, Landesverband Bremen
Prof.Dr. Matthias Busse, Fraunhofer Institut Bremen

Moderatorin: Gudrun Goldmann, Redakteurin ZETT.

Ist Elektromobilität der Weg aus der Krise? Kann Carsharing sein Potential vervielfachen? Das sind nur zwei der Fragen, die zur Diskussion gestellt werden sollen. Welche Potenziale lassen sich mit diesen beiden Verkehrskonzepten für sich und in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit erreichen?

Im Rahmen der Umwelt Tage Bremen (2.-24. November 2011)

In Kooperation mit Öko Stadt e.V.

Linke Programmatik: Wie wird der ökologische Umbau sozial?

1. Teil einer Workshop-Reihe, Tagungshaus Bredbeck, An der Wassermühle 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck

Die Notwendigkeit eines ökologischen Umbaus ist spätestens nach dem GAU von Fukushima in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Für mehr Windräder, Solaranlagen und jede Menge Ökotechnik sind inzwischen alle. Dieser Umbau verspricht neue, qualifizierte Arbeitsplätze und wird daher von vielen auch automatisch als sozial betrachtet: Ein solcher „Green New Deal“, ein grüner Kapitalismus auf der Basis eines erneuerten gesellschaftlichen Konsenses, erscheint als Ausweg aus der ökologischen Krise, der Vorteile für alle bringt. Die gesellschaftliche Linke meldet hieran einige Zweifel an, wie z.B.

– Der Umbau muss bezahlt werden. Was bedeutet der zu erwartende Preisanstieg für Energie und Rohstoffe für ärmere Bevölkerungsschichten?

– Erfordert das Profitprinzip nicht immer wieder neues Wachstum, was trotz erhöhter Energie- und Ressourceneffizienz zur weiteren Beschleunigung der Ausbeutung natürlicher Ressourcen führt?

– Springen jetzt die großen Konzerne auf den grünen Zug, um ihre Vorherrschaft zu sichern?

– Muss eine ökologische Wende nicht an der täglichen Konsumhaltung und unserem Lebensstil ansetzen und weniger an der Technik?

In der Workshop-Reihe wollen wir uns mit diesen und anderen Fragen grundlegend beschäftigen. Basis wird die Arbeit mit ausgewählten kürzeren Texten sein. Auch zunächst kompliziert erscheinende wissenschaftliche Inhalte werden zusammen besprochen. Der Workshop ist ausdrücklich für EinsteigerInnen geeignet.

Im ersten Teil geht es um die Nachzeichnung der sozial-ökologischen Debatte (bzw. der Nachhaltigkeits-Debatte) seit den 1990er Jahren. Im zweiten Teil werden wir uns ansehen, auf welche Weise die Verbindung von Sozialem und Ökologischem bei Linkspartei, Grünen, SPD sowie bei Bewegungen wie Attac, Umweltverbänden, autonomen Gruppen u.a. konzipiert wird. Abschließend werden wir eigene Ansprüche an einen sozialen ökologischen Umbau formulieren.

Selbstverständlich können eigene Schwerpunkte und Interessen eingebracht werden.

Flyer Workshop Linke Programmatik Soz-Ök Umbau als PDF.

Leitung: Dr. Ulrich Schachtschneider (Energieberater, Autor, freier Sozialwissenschaftler, Bildungsarbeiter Gesprächskreis Nachhaltigkeit der rls)

Die Workshop-Reihe ist auf 8 Termine mit jeweils 6-8 Std., jeweils am Sonnabend konzipiert. Die Bereitschaft zur (weitgehend) regelmäßigen Teilnahme und zum vorherigen Lesen der Texte ist Voraussetzung.

Das Tagungshaus Bredback liegt in Osterholz-Scharmbeck, 12 min Zug vom Bremer HBF, so dass Leute aus ganz Nds./HH/HB teilnehmen können.

Teilnehmerbeitrag: 10 €/Sitzung, dafür gibt es Vollverpflegung: Kaffee/Mittagessen/Kuchen, Fahrtkosten (für Bedürftige auf Antrag erstattet)

Die ersten Termine:
05.11.2011
03.12.2011
jeweils von 10.00-18.00, mit Mittagspause
Die weiteren Termine liegen im ersten Halbjahr 2012 und werden beim ersten Treffen gemeinsam festgelegt

Anmeldung und Rückfragen an: ulrich.schachtschneider(ädd)gmx.de

Anmeldeschluss: 14. Oktober 2011

Veranstalter: RLS Niedersachsen

Redevelopment von Bürohäusern: kommt nach dem Büro noch was?

Donnerstag / 20. 10. 2011 / 19.30 Uhr / Glaskasten / Contrescarpe 73 / 28195 Bremen

mit Carsten Venus (Blauraum Architekten Hamburg)

Bürobestände der 50er und 60er Jahre sind zunehmend von Leerstände betroffen. Bauliche Mängel, veränderte Anforderungen aber insbesondere die Konkurrenz durch neue Bürostandorte entziehen ihnen ihre bisherige Nutzung. Doch welche Möglichkeiten eröffnen sich für eine weitere Nutzung dieser vorhandenen Substanz? In seinem Vortrag über das Redelopment von Bürohäusern wird Carsten Venus anhand von harten Zahlen aus eigenen Forschungen und praktischen Erfahrungen mit Immobilieneigentümer_innen aufzeigen, welche ökonomischen und praktischen Gründe eine Umnutzung beeinflussen.

In Kooperation mit Autonomes Architektur Atelier Bremen.

Der Flyer zur Veranstaltungsreihe als PDF.

Buch „Die globale Ökonomie des Autos“ erschienen

Ein neu erschienener Sammelband untersucht Entwicklungen, Strategien und Widersprüche der globalen Automobilproduktion. Vom 28.-30. Oktober 2010 fand in der Autostadt Stuttgart die internationale Konferenz »Auto.Mobil.Krise.« der Rosa Luxemburg Stiftung und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag statt. Die Konferenz wurde in Kooperation mit der Fraktion SÖS/DIE LINKE im Gemeinderat Stuttgart, dem Wissenschaftlichen Beirat von ATTAC und TIE/Netzwerk Auto durchgeführt (mehr siehe www.auto-mobil-krise.de und die Dokumentation auf http://www.rosalux.de/documentation/41066). Im Anschluss an diese Konferenz versucht der vorliegende Band Entwicklungen, Strategien und Widersprüche der globalen Automobilproduktion zu analysieren. Details zur Publikation hier (incl. Leseprobe).

Die neue Ausgabe der «RosaLux» hat das Titelthema «Globale Kernfrage». Das Heft 2/2011 zum Thema «Nach der Atomkatastrophe von Fukushima» enthält Beiträge von . http://www.rosalux.de/publication/37682 von Ulrich Schachtschneider, Michèle Rivasi, Bernd Brouns, Kristina Dietz, Markus Mohr u.a.
-> Das komplette Heft ist hier online. RosaLux kann kostenfrei als Print abonniert werden. Bitte wenden an Karin Malingriaux, Tel. 030 44310-123, oder mail: malingriaux(ätt)rosalux(dot)de.

sprawling {adj} [of a city]: Verwachsen – was bedeuten unsere heutigen Leitbilder für die Zukunft der Stadt?

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 19 Uhr, Neuenlanderstraße 149, 28201 Bremen

Vortrag von Wolfgang Kil, Architekturkritiker und Publizist, Berlin

Täglich werden neue Flächen für Straßen, Einkaufszentren und Einfamilienhäuser an der Peripherie unserer Städte versiegelt. Doch am Horizont naht mit dem Demographische Wandel schon das Ende des Wachstums. Mit Wolfgang Kil trägt einer der renommiertesten Architekturkritiker Deutschlands vor, der seit über einem Jahrzehnt den Schrumpfungsprozess insbesondere ostdeutscher Städte begleitet.

In Kooperation mit AAA – Autonomes Architektur Atelier, im Rahmen des Temporären Projektes Neuenlanderstraße 149 http://raumkante.de

sprawling {adj} [of a city]: Konfliktraum Straße – wie wirken sich Straßen(neubauten) auf uns und unser Umfeld aus?

Donnerstag, 25.11.2010, 19 Uhr, Neuenlanderstraße 149, 28201 Bremen

Vortrag von Anne Mechels, Dipl.-Ing. Verkehrspl./Bauing, Bremen

Anne Mechels arbeitet konzeptionell in der Integrierten Verkehrsplanung, unter Berücksichtigung der Interessen aller Verkehrsteilnehmenden und der Umfeldsensibilität. Ihre Schwerpunkte sind neben der Radverkehrsplanung die Begutachtung der Verkehrsqualität von Stadtstraßen und Knotenpunkten. Sie arbeitet freiberuflich mit unterschiedlichen Büros zusammen. In ihrem Vortrag wird sie die verschiedenen Einflussfaktoren skizzieren, die Verkehrsplaner in ihrem Tun zu berücksichtigen haben und auf die Auswirkungen von Verkehrsbauwerken eingehen. Anhand von Beispielen in Bremen wird sie diese verdeutlichen.

in Kooperation mit AAA – Autonomes Architektur Atelier, im Rahmen des Temporären Projektes Neuenlanderstraße 149 http://raumkante.de

Castor-Filmabend

Mittwoch, 13.10.2010 um 18.00 Uhr im GW3 (an der Universität Bremen)

Die zahlreichen filmischen Impressionen verschiedener Videogruppen (Eisbär Kooperative, Cine Rebelde, graswurtzel.tv, u.a.) vom letzten Castortransport nach Gorleben sollen Anlaß bieten, aktuelle Strategien und Praxen emanzipatorischer Politik im Spannungsfeld von Energie- und
Standortpolitik zu diskutieren und zu reflektieren.

In Kooperation mit Bremer Klimaplenum und Bremer AntiAtomForum.

Nicht mit uns! – Film-Veranstaltung zum Widerstand gegen Atomtransporte

Montag, 11. Oktober 2010, 19.00 Uhr, Kurzschluss, Lahnstr., 28199 Bremen

Der Film „Nicht mit uns!“ gedreht von der Videogruppe der BI Lüchow-Dannenberg dokumentiert am Beispiel der Castor-Transporte 2004 und 2005 die Vielfältigkeit und Entschlossenheit des Widerstandes gegen Atommülltransporte nach Gorleben. Die Filmemacher_innen heben dabei insbesondere die starke regionale Verankerung der Proteste hervor und ihre politische Stärke, unterschiedliche Widerstandskulturen nicht auszuschließen, sondern zu verbinden. Damit beschreibt der Film exemplarisch, wie es sozialen Bewegungen gelingen kann, nicht nur ereignisorientiert interventionsfähig zu werden, sondern auch langfristige Politisierungsrahmen zu schaffen.

In Kooperation mit Bremer Klimaplenum und Bremer AntiAtomForum.

Schmutzige Geschäfte – Über Schwarzes Gold, BP und die Ölverschmutzung im Golf von Mexiko

Freitag 17. September 2010, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Clubraum | 1. Etage

Der Untergang der „Deepwater Horizon“ markiert nicht nur den Beginn der größten bekannten Ölverschmutzung, sondern er hat auch neue Diskussionen um die Zukunft der Energieversorgung angestossen. Erdöl ist nach wie vor der entscheidene Energieträger der Industriegesellschaft. Die Erschließung neuer Quellen geschieht mit kalkulierten Risiken. Sei es die Förderung von Ölsanden in Kanada oder eben der Vorstoss in die Tiefsee, hohe Gewinne und die Kontrolle eines strategischen Rohstoffes geben hinreichende Anreize dafür, dass eventuelle Umweltschäden in Kauf genommen werden. Da die meisten Lagerstätten an Land bereits verteilt sind und sich in der Hand staatlicher Ölkonzerne befinden, wird das Meer zum zentralen Explorationsgebiet der großen Privatunternehmen wie BP, Shell und Total. Anhand der Situation im Golf von Mexiko werden in der Veranstaltung die Konsequenzen dieser Situation erörtert und generelle Fragen zur politischen Ökonomie des Schwarzen Goldes aufgeworfen.

Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative. Moderation: Kai Kaschinski.

Einführung in die materialistische Staatskritik

Tagesseminar in der Reihe „Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie“ der RLI
Sonntag, 26. Sptember 2010, Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen
mit Moritz Zeiler (Bremen)
In der Linken gehen die Interpretationen über den Staat weit auseinander: für die einen ist er der Garant des Allgemeinwohls, anderen gilt er als das Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft und wieder andere sehen in ihm das Terrain sozialer Kämpfe. Mit dem Seminar wird eine Einführung in die verschiedenen Ansätze materialistischer Staatstheorie geboten. Dabei werden die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Begriff des Staates präsentiert: die instrumentelle Staatstheorie bei Lenin (Staat als Instrument der herrschenden Klasse), hegemonietheoretische Analysen des Staates bei Gramsci, Althusser und Poulantzas (Staat als materielle Verdichtung von Kräfteverhältnissen) sowie die Überlegungen von Paschukanis über das Verhältnis von Warenform, Rechtsform und Staatsform und die daran anknüpfende Staatsableitungsdebatte. Weitere Themen sind die Diskussionen über ein besonderes deutsches Staatsverständnis im Nationalsozialismus und Postnazismus und aktuelle Transformationen des Staates.

Moritz Zeiler ist Historiker und Politikwissenschaftler. Mitglied des Vorstandes der Rosa Luxemburg Initiative Bremen und Mitherausgeber von Staatsfragen. Einführungen in materialistische Staatskritik, rls papers, Berlin 2009 (hier als PDF).
Das Tagesseminar wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe. Für das Seminar wird keine vorbereitende Lektüre vorausgesetzt. Damit wir besser planen können, genügend Kopien machen und ausreichend Kekse, Obst etc. einkaufen, bitten wir um Anmeldung unter talpe(ädd)gmx.net

ALSO Goes Wissenschaft – Third Strike: “Krisen-Konzepte”

Samstag, 05.12.2009 ab 12:00 Uhr, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Uhlhornsweg 49

Symposium mit Mario Candeias, Elmar Altvater, Ulrich Schachtschneider, Adelheid Biesecker

Auf dem Symposium wollen wir den Fragen „Wie konnte es zur aktuellen Krise kommen?“, „Welche KrisenKonzepte stehen sich gegenüber?“ und „Welche soziale Dimension hat die Krise?“ sowie alternative Formen der Vergesellschaftung und kollektiver Erfahrungen im aktiven Austausch zwischen wissenschaftlicher Analyse und praktischen Erfahrungen sozialer Bewegungen nachgehen und hoffentlich auch Handlungsmöglichkeiten für Gegenbewegungen und Alternativen zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung erörtern, die ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten für alle Menschen ermöglichen. Veranstalter: Eine Kooperation von ALSO Zentrum, Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, Stiftung Leben und Umwelt, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften und AStA der Universität Oldenburg.

Nähere Informationen unter: http://rls-nds.de/index.php?id=19944

Zum Selbstverständnis linken kommunalen Handelns

Mittwoch, 2. Dezember 2009 18.30 Uhr, Büro der RLI, Breitenweg 25, 28195 Bremen

(Fällt wegen Krankheit der Referentin leider aus) In Fortsetzung des Workshops „Selbstverständnis linker Kommunalpolitik“ im Februar 2009 soll diesmal die neue Buchreihe „Crashkurs Kommune“ kurz vorgestellt werden. In dieser Reihe werden grundlegende Fragen der Kommunalpolitik, z.B. Kommunalrecht, kommunale Haushalte, die Frage öffentlicher Unternehmen sowie Handlungsmöglichkeiten linker Kommunalpolitik dargestellt. Anhand dessen soll der Raum für einen Austausch von kommunalpolitisch engagierten Menschen eröffnet werden, ihre Erfahrungen der Alltagspraxis mit Zielvorstellungen und ihrem Selbstverständnis zu erörtern.

Katharina Weise gibt als Referentin für Kommunalpolitische Bildung die Buchreihe Crashkurs Kommune für die Rosa Luxemburg Stiftung in Kooperation mit dem VSA-Verlag heraus.

Utopie und Diskurs des Green New Deal

Zur kulturellen und politischen Verarbeitung der globalen Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse

Donnerstag, 19. November 2009, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Clubraum | 1. Etage

Referent: Kai Kaschinski

Nicht nur die Grünen sind mit einem umfangreichen Programm zur ökologischen Modernisierung der Industriegesellschaft zur Bundestagswahl angetreten. Die Integration ökologischer Ansätze in kapitalistische Wirtschaftskonzepte ist heute über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt. Umweltpolitik und ökonomischer Profit sollen angeblich keinen Gegensatz mehr darstellen, sondern sich sogar gegenseitig unterstützen. Aus den so genannten „Öko-Terroristen“ der 1980er Jahre sind nun die RetterInnen in der Not globaler Krisen geworden. Zukunftsentwürfe werden sowohl national als auch international zu einem wesentlichen Teil durch umweltpolitische Strategien geprägt. Welches Verständnis von Ökologie diesem Denken zugrunde liegt und welche gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Green New Deal perspektivisch haben kann, wird an diesem Abend diskutiert. Daran anschließend sollen die Möglichkeiten erörtert werden, die eine linke Umweltpolitik in dem derzeitigen Kontext hat, um emanzipative und gesellschaftskritische Standpunkte zu verdeutlichen.

Diskussions- und Filmveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.

Seuchen, Pest und Cholera – Zu Geschichte und Diskurs globaler Seuchenpolitik

6. bis 8. November 2009, (Freitag ab 19.00 Uhr bis Sonntag um 15.00 Uhr) Seminarort: Haus Warwisch e.V. (Wrauster Bogen 54, 21037 Hamburg) Wochenendseminar – Seminarleitung: Kai Kaschinski

Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart der Seuchenpolitik als einer Biopolitik infizierter Körper. Nicht erst mit der Vogel- und der Schweinegrippe hat sich ein enger politischer Zusammenhang zwischen Globalisierung und Gesundheitspolitik herauskristallisiert. Internationale Gesundheitspolitik ist heute ein Versuch die Weltbevölkerung und Aspekte ihrer sozialen Entwicklung zu kontrollieren. Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch die nationalen Bevölkerungen, die im Zentrum medizinischer und sozialpolitischer Maßnahmen standen, so deutet sich in den letzten Jahrzehnten eine Verschiebung an.

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GREEN NEW DEAL: Ausweg aus der Krise? (Seminar in Oldenburg)

Volkshochschule Oldenburg, Samstag 31.10. 2009, 10 bis 18 Uhr, Tagesseminar.
Angesichts der Gleichzeitigkeit von ökonomischer und ökologischer Krise gewinnen Reformansätze mit dem Anspruch, beide Krisen integriert zu beantworten, zunehmende Beachtung. Am deutlichsten kommt dies in der Forderung nach einem Green New Deal zum Ausdruck, wie ihn nicht nur die Grünen, sondern auch UN-Institutionen, NGOs und eine zunehmende Zahl von Ökonomen und Umweltforschern in Anlehnung an den historischen New Deal propagieren. Die Kernidee besteht in einem staatlich gestütztem Innovations- und Investitionsschub bei grünen Technologien. Darüber hinaus besteht der Deal auch aus sozialen Komponenten. Doch Green New Deal ist nicht gleich Green New Deal. In dem Seminar sollen verschiedene Varianten des Green New Deal betrachtet werden und ihre Tauglichkeit für eine neue Kapitalismus-Phase diskutiert werden. Vor allem die soziale Komponente der unterschiedlichen Varianten soll in den Blick genommen werden.
Referent: Dr. U. Schachtschneider
Anmeldungen bitte bis 17.10. 2009 an: ulrich.schachtschneider(ätt)gmx(punkt)de
Alle Teilnehmer_innen bekommen vorher Unterlagen zugesandt.

Veranstalter: Rosa Luxemburg Club Oldenburg und Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.

Für ein ganz anderes Klima – von Bremen nach Kopenhagen!

Donnerstag, 29. Oktober 2009, 19.30 Uhr, Lagerhaus, Mediencoop, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

Hintergründe der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 und Perspektiven linker Klimapolitik

ReferentInnen: Gerrit Hansen, climate justice action und gegenstrom Berlin und Bernd Brouns, Referent für Umweltschutz und Energiepolitik Fraktion DIE LINKE im Bundestag

Im Dezember wird auf dem UN-Weltklimagipfel in Kopenhagen über die Nachfolge des Kyoto-Protokolls verhandelt, also über die zukünftige internationale Regulierung der Treibhausgas-Emissionen. Dabei wird im Kern um die globale Wirtschaftsordnung und die Verteilung der verbleibenden Ressourcen gestritten. Zu erwarten ist, dass sich Macht, Märkte und technologische ‚Lösungen‘ gegen wirksamen Klimaschutz und echte Klimagerechtigkeit durchsetzen. Ob Kopenhagen nun scheitert oder einem grünen Kapitalismus den Weg bereitet – der permanente Wachstumszwang des Kapitalismus bedroht die Existenz von Millionen Menschen und vereitelt die notwendige sozial-ökologische Transformation. Die Veranstaltung soll die Widersprüche internationaler Klimapolitik offenlegen und die Eckpunkte einer radikalen Kritik daran erläutern. Wir wollen darüber hinaus diskutieren, wie linke Klimapolitik in Kopenhagen eingreifen kann: Wie können die Aktionen zum Klimagipfel wichtiger Kristallisationspunkt und vielfältiges Interventionsfeld einer sich global vernetzenden Klimabewegung von unten sein? Nicht zuletzt soll es darum gehen, die Protestakteure mit ihren jeweiligen Analysen und Forderungen sowie die geplanten Aktionen in Kopenhagen vorzustellen.

Veranstalter: Klimaplenum Bremen, mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Hinweis: Sonderseite der RLS zum Klimagipfel in Kopenhagen.

GREEN NEW DEAL: Ausweg aus der Krise? (Seminar in Oldenburg)

Volkshochschule Oldenburg, Samstag 24.10. 2009, 10 bis 18 Uhr, Tagesseminar.
Angesichts der Gleichzeitigkeit von ökonomischer und ökologischer Krise gewinnen Reformansätze mit dem Anspruch, beide Krisen integriert zu beantworten, zunehmende Beachtung. Am deutlichsten kommt dies in der Forderung nach einem Green New Deal zum Ausdruck, wie ihn nicht nur die Grünen, sondern auch UN-Institutionen, NGOs und eine zunehmende Zahl von Ökonomen und Umweltforschern in Anlehnung an den historischen New Deal propagieren. Die Kernidee besteht in einem staatlich gestütztem Innovations- und Investitionsschub bei grünen Technologien. Darüber hinaus besteht der Deal auch aus sozialen Komponenten. Doch Green New Deal ist nicht gleich Green New Deal. In dem Seminar sollen verschiedene Varianten des Green New Deal betrachtet werden und ihre Tauglichkeit für eine neue Kapitalismus-Phase diskutiert werden. Vor allem die soziale Komponente der unterschiedlichen Varianten soll in den Blick genommen werden.
Referent: Dr. U. Schachtschneider
Anmeldungen bitte bis 17.10. 2009 an: ulrich.schachtschneider(ätt)gmx(punkt)de
Alle Teilnehmer_innen bekommen vorher Unterlagen zugesandt.

Veranstalter: Rosa Luxemburg Club Oldenburg und Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.