Rundreise mit drei malischen AktivistInnen von Afrique-Europe-Interact
Sonntag, 13. November, 16 Uhr, in: Etage 3/Mediencoop Kulturzentrum (Lagerhaus, Schildstrasse 12-19, 28203 Bremen)
Bereits 1991 wurde in Mali der langjährige Diktator General Traoré in einem vor allem von SchülerInnen und StudentInnen initiierten Volksaufstand gestürzt. Seitdem sind zwar demokratische Grundrechte weitgehend garantiert, dennoch gehört das westafrikanische Land zu einem der ärmsten bzw. am ärmsten gemachten Länder der Welt. Neben korrupten Eliten sind vor allem die Agrarpolitik der USA und EU sowie die durch IWF, Weltbank & Co. aufgezwungenen Strukturanpassungsprogramme als Gründe zu nennen, hinzu kommen in jüngerer Zeit der massive Ausverkauf von fruchtbarem Ackerland an global operierende Investmentfonds („Landgrabbing“) und die bereits jetzt dramatischen Auswirkungen des Klimawandels. Die ReferentInnen gehören zum afrikanischen Flügel von Afrique-Europe-Interact – einem transnationalen Netzwerk, das Anfang 2011 eine dreiwöchige Karawane „für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“ von der malischen Hauptstadt Bamako zum 11. Weltsozialforum in Dakar/Senegal organisiert hat. Sie werden in der Veranstaltung über soziale Kämpfe in Mali bzw. Westafrika berichten. Dabei wird es nicht zuletzt um die Situation von (selbstorganisierten) Abgeschobenen, TransitmigrantInnen und RückkehrerInnen gehen – auch vor dem Hintergrund, dass durch die Konflikte in Libyen und der Elfenbeinküste mehrere Hundertausend ArbeitsmigrantInnen ihre Existenzgrundlage verloren haben und nach Mali zurückkehren mussten.
Mit: Rokia Diarra (Föderation der Vereine der MigrantInnen aus Mali), Alassane Dicko (Assoziation der Abgeschobenen Malis) und Hamada Dicko (Assoziation der jungen Abgeschobenen)
Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit Afrique-Europe-Interact (Bremen).
Schiffe der Solidarität gegen das EU-Grenzregime – antirassistische Interventionen im Krieg gegen Flüchtlinge.
Sonntag, 18. September, 15 – 18.00 Uhr, Wiese am Osterdeich, Höhe Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, 28205 Bremen.
Über 2.000 Flüchtlinge, die von nordafrikanischen Ländern aus versucht haben, Europa zu erreichen, sind seit dem Frühjahr ums Leben gekommen. Dies ist das Ergebnis der unerbittlichen EU-Flüchtlingsabwehr, die seit jeher auf Abschreckung und Kriminalisierung beruht. Lange Jahre haben EU-Regierungen die nordafrikanischen Machthaber hofiert und gestützt; auf die revolutionären Prozesse in Nordafrika reagiert man nun mit warmen Worten und einer Ausweitung des Mandats für die EU-Grenzschutzagentur FRONTEX. Diese darf sich ihr Einsatzgebiet zukünftig selbst aussuchen und ihr Personal und ihre Ausrüstung selbst zusammenstellen. Zur Ausrüstung gehört auch der Zugriff auf Daten von Satelliten, die unter anderem in Bremen gebaut werden. Direkte Folge der Arbeit von FRONTEX im Auftrag der EU wird sein, dass weiter viele Menschen auf ihrem Weg nach Europa sterben.
Antirassistische Flotilla gegen FRONTEX
Eine neue Aktionsform gibt ein wenig Hoffnung, dieser unerträglichen Situation etwas entgegensetzen zu können. In den letzten Wochen hat sich eine transnationale Initiative aus europäischen wie afrikanischen Netzwerken zusammengefunden. Mit einer eigenen Flotte kleiner Schiffe, wollen die AktivistInnen Monitoring und öffentliche Anklage, Begleitung und im Notfall auch Rettungsinterventionen kombinieren. Erklärtes politisches Ziel ist darüber hinaus, alles dafür zu tun, dass die nordafrikanischen Länder nach den Umwälzungen nicht wieder ihre alte Wachhund-Funktion für die Europäische Union übernehmen.
Einige der direkt am Projekt „Schiffe der Solidarität“ beteiligten AktivistInnen werden anwesend sein und vom Stand der Planungen berichten. Die Veranstaltung findet draußen statt, im Beiprogramm gibt es auch Musik und Kuchen. Bei schlechtem Wetter im Bürgerhaus Weserterassen.
Nähere Infos zum Projekt „Schiffe der Solidarität“ unter: www.afrique-europe-interact.net.
Donnerstag, 19. Mai 2011/20 Uhr im Kulturzentrum Lagerhaus, Etage 3, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen
Reisebericht, Film & Debatte mit AktivistInnen von NoLager Bremen.
Unter dem Motto „Für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“ sind zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar bis zu 500 AktivistInnen von der malischen Hauptstadt Bamako zum 11. Weltsozialforum in Dakar gezogen. Mit Blick auf den Film wird es darum gehen, wie in Afrika das Spannungsverhältnis zwischen Migration und Entwicklung diskutiert wird. Zudem soll darüber berichtet werden, wie innerhalb der Karawane mit dem extremen Ressourcengefälle verfahren wurde, das zwischen afrikanischen und europäischen AktivistInnen unweigerlich existiert.
Mehr Informationen zur Karawane: www.afrique-europe-interact.net
Beschreibung zum Dokumentarfilm:
Unter dem Motto „Für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“ sind zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar 2011 bis zu 500 AktivistInnen von der malischen Hauptstadt Bamako zum 11. Weltsozialforum in Dakar/Senegal gezogen. Organisiert wurde die Karawane von Afrique-Europe-Interact, einem afrikanisch-europäischen Netzwerk, an dem vor allem Basisinitiativen aus Mali, Burkina Faso, Deutschland, Österreich und den Niederlanden beteiligt sind. Die beiden Dokumentarfilmerinnen Andrea Plöger und Sabine Weber haben die Karawane begleitet. Ihr Film zeigt nicht nur die Aktivitäten an den unterschiedlichen Stationen der Karawane, in zahlreichen Interviews mit TeilnehmerInnen werden auch die strukturellen Hintergründe von Flucht und Migration näher beleuchtet – zudem berichten mehrere Abgeschobene von den massiven Menschenrechtsverletzungen, die sie insbesondere in der Wüste erlebt haben. Weitere Informationen zur Karawane und zum Netzwerk sind in einem beiliegenden Booklet dokumentiert – ebenfalls zweisprachig französisch-deutsch.
„…denn wir leben von der gleichen Luft“: DVD, 45 min. OmU: deutsch/französisch – Deutschland 2011. Produktion: Andrea
Plöger/Sabine Weber, www.timecode-ev.org.
Dienstag, 12.4. 2011 um 19 Uhr, Bistro im Stadtteilhaus, Jorker Str. 4a (Altländer Viertel), Stade
Referentin: Angelika Königseder
Die etwa 4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime sind seit einigen Jahren verstärkt rassistischen Vorurteilen und Angriffen ausgesetzt. Sogenannte „Islamkritiker“ versuchen ihren gegen Muslime gerichteten Rassismus zu tarnen, indem sie die Verteidigung von Menschenrechten,
des Grundgesetzes und liberaler Werte, wie die Akzeptanz von Homosexualität oder Gleichberechtigung von Mann und Frau als Vorwand nehmen.
Reizthemen sind dabei Terroristen mit muslimischem Hintergrund, „Ehrenmorde“, Zwangsehen, das Kopftuch oder repräsentative Moscheebauten.
Dr. Angelika Königseder ist Historikerin. Sie lebt in Berlin.
Veransatlter: ROSA LUXEMBURG CLUB NIEDERELBE / RLS Niedersachsen.
Freitag, 13. Mai 2011, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen
Betrachtet werden soll die generelle Situation in Somalia, und die der Piraten. Die anlaufenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie und der Prozess gegen somalische Piraten werden ebenso behandelt wie die Arbeitsbedingungen der Seeleute.
Thematisch passende Ausflüge in die Geschichte (zu afrikanischen Piraten in der Nordsee und zu den kolonialgeschichtlichen Hintergründen) runden den Vortrag ab.
Veranstalter: Die Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit den Flusspiraten
Tagesseminar für Multiplikator_innen von Flüchtlings(selbst)organisationen
Ort: Veranstaltungsetage Bonboncafe, Hardenbergstr. 54, 28201 Bremen
Datum: Samstag, 18.12.2010
Zeit: 10.00 bis 18.00 Uhr
Das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact verbindet Basisinitiativen aus Deutschland, Mali, den Niederlanden und Österreich. Ziel des Zusammenschlusses ist es zivile, politische und soziale Rechte von Flüchtlingen durchzusetzen. In diesem Tagesseminar, das von Aktiven des Netzwerkes ausgetragen wird, werden in drei Blöcken politisch-theoretische Debatten, praktische Arbeitsansätze und Networkingstrategien vermittelt.
Im Teil eins geht es um aktuelle Thesen und Einschätzungen zu Postkolonialismus und Migration, im zweiten Teil werden Initiativen vorgestellt und diskutiert, die an praktischen Formen der Teilhabe von Flüchtlingen arbeiten (medizinische Versorgung, Spracherwerb etc.). Im dritten Teil wird die Entwicklung der Weltsozialforen in Bezug auf Migration, globaler Süden und neokoloniale Ausbeutungsverhältnisse nachgezeichnet und in Vorbereitung des Treffens in Bamako im Februar 2011 zur Diskussion gestellt.
Das Seminar richtet sich an Aktive aus Flüchtlings(selbst)organisationen.
Die Teilnehmer_innenanzahl ist begrenzt! Bitte anmelden unter k.herold(ätt)rosa-luxemburg.com.
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initaitive Bremen in Kooperation mit Nolager Bremen und dem Netzwerk Afrique-Europe-Interact.
3. Dezember 2010 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Saal | Erdgeschoss
Moderation: Kai Kaschinski
Das Thema des Abends sind die Auswirkungen der europäischen Handelspolitik in Afrika. Vorgestellt werden verschiedene Aspekte dieser postkolonialen Politik anhand des Films „Vergiftete Geschenke“ von Ralph Quinke. In dem Film werden unter anderem Zusammenhänge zwischen ungerechtem Handel und der Migration aus Afrika nach Europa aufgezeigt sowie Fragen zur Ernährungssicherheit in den Mittelpunkt gestellt. Dabei wird verdeutlicht wie die europäische Politik in Afrika konsequent den Aufbau eigener unabhängiger Ökonomien verhindert und weitreichende soziale Probleme verursacht, die neben Armut und Hunger auch Migrationsbewegungen nach sich ziehen. Mit dieser Perspektive auf die europäische Politik in Afrika zeigt der Film die Seiten von Globalisierung, die in den aktuellen Debatten um Migrations- und Bevölkerungspolitik in der Regel ausgeblendet bleiben.
Film- und Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Cafe Aleman des Vereins für Internationalismus und Kommunikation
Dienstag, 23. November 2010, 20.00 Uhr; Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Saal | Erdgeschoss
(Diese Veranstaltung war bereits für den 14.10. angekündigt, musste aber leider wegen Krankheit ausfallen).
Thilo Sarrazin hat mit seinen Kommentaren zur Migrationspolitik und seinem Buch „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ völlig berechtigt scharfe Kritik hervorgerufen. Mit seinen Argumentationen bedient er sowohl aktuelle rassistische Vorstellungen von kultureller Differenz als auch alte Denkmuster des Biologismus, die sich auf angebliche Erkenntnisse der Genetik und Sozialforschung berufen. Den unerwünschten Anderen werden hierbei negative genetische und kulturelle Merkmale zugeschrieben um deren Ausgrenzung und eine eugenische Bevölkerungspolitik zu legitimieren. Es ist dies ein Denken, das sich mittlerweile in vielen öffentlichen Kontroversen zeigt – wie schon in der Debatte um den Gastbeitrag von Gunnar Heinsohn in der FAZ im März diesen Jahres – und seinen Niederschlag unter anderem in einer zunehmend autoritärer werdenen Sozialpolitik findet. Die Veranstaltung wird die Debatte rund um die Äusserungen Sarrazins referieren und dessen Argumente im Kontext einer sich national und global formierenden Biopolitik und deren deutscher Vorgeschichte verorten.
Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit lifeKritik.
Moderation: Kai Kaschinski
Vortrag und Diskussion mit Isaac Praha-Hawercamp und Tizie Desire Djebi (Oldenburg)
Donnerstag, 22. April, 19:30 Uhr, Bonbonfabrik Hardenbergstr. 50-54, 28201 Bremen
Vom 4. bis 6. Juni findet in Jena ein von der „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen“ initiiertes Festival in Erinnerung an die Toten der Festung Europa statt. Mit Lesungen, Livemusik, Maskentanz, Aktionen u.v.m. soll nicht nur das brutale Grenzregime der EU skandalisiert werden, vielmehr geht es auch darum, „die Grundlagen unserer Menschlichkeit – Solidarität, Mitleid und Menschenwürde – geltend zu machen und wiederzugewinnen“, so der Aufruf. Das ist der Grund, weshalb wir Isaac Praha-Hawercamp und Tizie Desire Djebi aus Oldenburg eingeladen haben, um über berühmte AktivistInnen der afrikanischen Widerstandsgeschichte zu berichten. Denn Nelson Mandela ist lediglich einer von vielen – wenn auch der bekannteste. Weitere Namen lauten etwa Kwame Nkrumah (Ghana/Begründer des Panafrikanismus), Patrice Émery Lumuba (Erster Ministerpräsident des unabhängigen Kongo/1961 ermordet), Ruben Um Nyobo (Kamerun/im Unabhängigkeitskampf 1958 ums Leben gekommen) oder Thomas Sankara (Linker Präsident Burkina Fasos/1987 ermordet). Sie alle waren bzw. sind für das Gewissen, den Stolz und den politischen Widerstand in ihren Ländern von großer Bedeutung. Den Sprung auf die internationale Bühne haben sie nicht geschafft. Gerade deshalb sollen ihre Kämpfe und Visionen bei der Veranstaltung im Mittelpunkt stehen – genauso wie die Kämpfe ’namenloser‘ Kollektive, etwa von Frauen in der heutigen Elfenbeinküste.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit NoLager Bremen & Mayday-Café
16.12. 2009 19.00 Uhr Mediencoop/Lagerhaus/Schildstraße 12-19, 28203 Bremen
Regina Kiwanuka ist eine vom ugandischen Geheimdienst gesuchte Exiloppositionelle. Sie hat den deutschen Behörden ihre wahre Identität verheimlicht bis in Uganda das Mehrparteiensystem wieder eingeführt wurde. Als Tochter des ermordeten Premierminister Benedikto Kiwanuka will sie ihre Familie nicht in Gefahr bringen. Viele traumatisierende Jahre lang hat Regina nicht gewusst, dass sie einen Hausmeister des Flüchtlingsheimes, in dem sie wohnte, wegen „Sexuellem Missbrauch widerstandsunfähiger Personen“ anzeigen kann. „Denn sie machen uns glauben, dass uns keine Menschenrechte zustehen,“ sagt sie. Und…haben Sie schon mal ein Flüchtlingsheim von innen gesehen? Nein? Es ist nie zu spät hinzuschauen. Vielleicht begegnen Sie dort einer wie Regina. Sie haben einen Drink zusammen, lachen viel. Dann klären Sie sie über ihre Rechte auf. Vielleicht begleiten sie die Frau sogar mal aufs Ausländeramt als Zeug_in, wer weiß?
Ein Film von Veronika Dimke mit Regina Kiwanuka. Film und Diskussion – 50 Minuten, Pal/stereo, 2009 deutsch/englisch mit deutschen Untertiteln – Regie, Redaktion, Schnitt, Produktion: Veronika Dimke, Kamera: Jule Katinka Cramer, Tassilo Letzel, Veronika Dimke.
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem mafalda-Kollekti, dem Feministischen Referat der Uni Bremen und der Heinrich Böll Stiftung Bremen. Veranstaltung für FrauenLesbenTransgenderQueer.
Am Sonntag, 13.12.2009 auch in Oldenburg, siehe http://www.rosalux.de/cms/?id=20242
Freitag 6.11. bis 20.11. 2009, Do. bis So. jeweils von 15-18 Uhr, Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen
Öffnungszeiten 6.11. bis 20.11., Do bis So von 15-18h. Für Schulklassen und Gruppen auch nach Vereinbarung (Kontakt direkt über polypol(ätt)gmx.net)
Einzeltermine:
Donnerstag 5.11., 18-20 h Vernissage der Ausstellung
Sonntag 15.11., 16 Uhr: Veranstaltung mit Djevdet Berisa vom Verein Romane Aglonipe (Hannover) zur Situation von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo
Donnerstag 19.11., 19.30 Uhr: Veranstaltung zur Innenministerkonferenz in Bremen und geplanten Gegenaktivitäten
Freitag., 20.11., 16-18 Uhr: Finissage der Ausstellung
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So, 15.11. 16.00 Uhr, Saal, 3. Stock, Hafenmuseum, Speicher XI
Zur akuten Abschiebe-Bedrohung für Roma-Flüchtlinge aus den Kosovo sprechen Djevdet Berisa (Verein Romane Aglonipe, Hannover) und Jan Sürig (Rechtsanwalt, Bremen)
Zehn Jahre nach Ende des Kosovo-Krieges und der fast vollständigen Vertreibung von Minderheiten aus der Region will die Bundesrepublik Deutschland nun auf Basis eines Abkommens mit der neuen kosovarischen Regierung hier seit über 10 Jahren lebenden Roma-Flüchtlinge abschieben. Etwa 10 000 Menschen befinden sich seither in Sorge um ihre Sicherheit. Meldungen zur Lage im Kosovo zeichnen ein Bild von Armut, Perspektivlosigkeit, und immer wieder auch drohender Gewalt gegen Roma. Antiziganistische Ausgrenzung ist im Kosovo weiterhin allgegenwärtig. Auch in anderen europäischen Ländern ist die Erfahrung vieler Roma, aus Sicht der Mehrheitsgesellschaften unerwünscht zu sein, alltäglich und stellt eine permanente Bedrohung dar.
Die Fotoausstellung „Blick zurück nach vorn“ kann noch vom 12. bis 19.11., Do bis So von 15-18h, (am Fr 13.11. geschlossen!) im Hafenmuseum besichtigt werden. Das Hafenmuseum ist zu erreichen mit der Straßenbahnlinie 3, Haltepunkt Waller Ring. Direkt am Gebäude hält die Buslinie 26 an der Haltestelle“Speicher XI“.
Freitag 6.11. bis 20.11. 2009, Do bis So jeweils von 15-18 Uhr, Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen
Öffnungszeiten 6.11. bis 20.11., Do bis So von 15-18h. Für Schulklassen und Gruppen auch nach Vereinbarung (Kontakt direkt über polypol(ätt)gmx.net)
Einzeltermine:
Donnerstag 5.11., 18-20 h Vernissage der Ausstellung
Sonntag 15.11., 16 Uhr: Veranstaltung mit Djevdet Berisa vom Verein Romane Aglonipe (Hannover) zur Situation von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo
Donnerstag 19.11., 19.30 Uhr: Veranstaltung zur Innenministerkonferenz in Bremen und geplanten Gegenaktivitäten
Freitag., 20.11., 16-18 Uhr: Finissage der Ausstellung
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Donnerstag, 29. Oktober 2009, 19.30 Uhr, Lagerhaus, Mediencoop, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen
Hintergründe der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 und Perspektiven linker Klimapolitik
ReferentInnen: Gerrit Hansen, climate justice action und gegenstrom Berlin und Bernd Brouns, Referent für Umweltschutz und Energiepolitik Fraktion DIE LINKE im Bundestag
Im Dezember wird auf dem UN-Weltklimagipfel in Kopenhagen über die Nachfolge des Kyoto-Protokolls verhandelt, also über die zukünftige internationale Regulierung der Treibhausgas-Emissionen. Dabei wird im Kern um die globale Wirtschaftsordnung und die Verteilung der verbleibenden Ressourcen gestritten. Zu erwarten ist, dass sich Macht, Märkte und technologische ‚Lösungen‘ gegen wirksamen Klimaschutz und echte Klimagerechtigkeit durchsetzen. Ob Kopenhagen nun scheitert oder einem grünen Kapitalismus den Weg bereitet – der permanente Wachstumszwang des Kapitalismus bedroht die Existenz von Millionen Menschen und vereitelt die notwendige sozial-ökologische Transformation. Die Veranstaltung soll die Widersprüche internationaler Klimapolitik offenlegen und die Eckpunkte einer radikalen Kritik daran erläutern. Wir wollen darüber hinaus diskutieren, wie linke Klimapolitik in Kopenhagen eingreifen kann: Wie können die Aktionen zum Klimagipfel wichtiger Kristallisationspunkt und vielfältiges Interventionsfeld einer sich global vernetzenden Klimabewegung von unten sein? Nicht zuletzt soll es darum gehen, die Protestakteure mit ihren jeweiligen Analysen und Forderungen sowie die geplanten Aktionen in Kopenhagen vorzustellen.
Veranstalter: Klimaplenum Bremen, mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Hinweis: Sonderseite der RLS zum Klimagipfel in Kopenhagen.
Samstag, 24. Oktober 2009, 11 bis ca. 19 Uhr; Psychoanalytisches Institut, Metzer Str. 30, 28211 Bremen
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Refugio Bremen. Refugio ist ein psychosoziales und therapeutisches Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folterüberlebende. Es versteht sich als Ort für verfolgte Menschen, als einen „Schutzraum für die Seele“. Sieh auch http://www.refugio-bremen.de/ Eintritt frei. Anmeldungen bitte an oeff(ätt)refugio-bremen.de. Unter dieser Mailadresse ist auch das genaue Programm anforderbar.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Refugio e.V., Ärztekammer Bremen, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen und anderen.
Tagung / Konferenz vom 3. Juli 12:00 bis 5. Juli 2009 12:00
Pavillon am Raschplatz, Lister Meile 4, 30161 Hannover
„klima.MACHT.flucht“ will die Zusammenhänge von Klimawandel, Migration und den Ursachen für Umweltveränderungen und Abschottung auf einem Kongress zum Thema machen. Vom 3.-5. Juli 2009 wollen wir in Hannover Menschen zusammenbringen, die sich in der Umweltbewegung, als Aktive in der Flüchtlingsarbeit und der antirassistischen Bewegung oder einfach in ihrem Alltag kritisch mit Klima, Macht und Flucht beschäftigen. Auf dem Kongress soll deshalb eine bunte Mischung aus politischer, künstlerisch-kreativer, aktionistischer und menschlicher Auseinandersetzung und Kritik entstehen.
http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=18879
Veranstalter: RLS Niedersachsen, Tel:0511-2790934, in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., Jugendumweltnetzwerk Janun e.V. und der Grünen Jugend.
Hintergründe und Informationen anlässlich des NoBordercamps auf der griechischen Insel Lesbos im August 2009
Mittwoch, den 17. Juni, 20 Uhr, Bonbonfabrik (Hardenbergstr. 50-54), 28201 Bremen
Die griechische Insel Lesbos ist gerade mal 10 Kilometer von der türkischen Küste entfernt. Bereits seit längerem hat sie sich zu einem der zentralen Brennpunkte an den EU-Außengrenzen entwickelt: Allein 2008 sollen 13.000 Flüchtlinge und MigrantInnen in kleinen Booten gelandet sein, die meisten von ihnen aus Afghanistan, Irak, Somalia, Pakistan und Bangladesh. Doch auch dort (re)agieren Küstenwache und die Schiffe und Flugzeuge der europäische Grenzschutzagentur âFrontexâ rigoros â so wie überall im Mittelmeer bzw. Atlantik. Diejenigen, die auf Lesbos ankommen, werden zunächst für einige Wochen oder Monate in einem hoffnungslos überlaufenen Lager unweit der Inselhauptstadt Mytilini interniert. Minderjährige werden in einem separaten Lager untergebracht â nicht zuletzt als Reaktion auf monatelange Proteste von Menschenrechtsorganisationen und antirassistischen Gruppen. Sobald die Boatpeople freigelassen und auf das griechische Festland gebracht werden, versuchen sie, über Athen oder Patras weiter Richtung Nordwest-Europa zu gelangen, einmal mehr konfrontiert mit dem europäische Migrationsregime. Vom 25. bis 31. August wird auf Lesbos ein von zahlreichen Gruppen aus unterschiedliche n europäischen Ländern getragenes NoBorder-Camp stattfinden â unter anderem im Anschluss an das NoBorder-Camp in der westlichen Ukraine im Sommer 2007. Geplant sind einerseits öffentliche Kundgebungen, direkte Aktionen und Unterstützung der Solidaritätsnetzwerke auf der Insel, andererseits Workshops zum EU-Migrationsregime und zu transnationalen Organisierungsprozessen zwischen europäischen und afrikanischen Initiativen. AktivistInnen von „kein mensch ist illegal/Hamburg“ kennen die Situation auf Lesbos aus eigener Anschauung. Sie werden bei der Veranstaltung unter anderem über die Frontex-Operation âPoseidonâ in der Nordägäis, die beiden Internierungscamps auf Lesbos und die soziale Lage von Flüchtlingen und MigrantInnen in Griechenland berichten – inklusive aktuellem Film- und Fotomaterial.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit NoLager Bremen
Montag 8.Juni 2009, 19.30 Uhr, kleiner Saal im DGB-Gewerkschaftshaus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen
Ein Film von Anne Frisius; 57 min. spanisch/deutsch Ut., Berlin/Hamburg 2008
Film- und Diskussionsveranstaltung mit Anne Frisius (Filmemacherin), Mónica Orjeda (Unterstützerin Ana S.) und Peter Bremme (ver.di, MigrAr – Anlaufstelle für Menschen ohne Papiere)
Ana S. beschließt nach 3 Jahren unterbezahlter Hausarbeit bei einer Hamburger Familie, dass sie einen angemessenen Arbeitslohn vor Gericht einklagen will – obgleich sie als „illegal“ gilt, weil sie keinen gültigen Aufenthaltstitel hat… Trotz aller Schwierigkeiten zeigt dieser Fall, dass es sich lohnt, sich zu wehren. Er zeigt auch, dass dringend Unterstützungsstrukturen geschaffen werden müssen, die es auch anderen Illegalisierten möglich machen, für ihre Rechte zu kämpfen. Dass verschiedene anti-rassistische Gruppen, Initiativen und Organisationen in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft in Hamburg den Fall gemeinsam unterstützt haben, und sie zudem eine reguläre arbeitsrechtliche Anlaufstelle für undokumentierte Arbeiter/innen aufgebaut haben, ist ein ermutigender Anfang. Bei dieser Veranstaltung soll auch diskutiert werden, wie ein solcher Anfang in Bremen aussehen könnte.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit der DGB-Jugend Bremen und dem Mayday-Bündnis Bremen.
Samstag, 6. Juni 2009, 10.30 – 20.00 Uhr Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen
In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als „Zigeuner“ diskriminiert und teilweise verfolgt. Es scheint unmöglich, eine Beschreibung von Roma, also der Gruppe die am stärksten von Ausgrenzungen betroffen ist, jenseits romantisierender oder ablehnender Stereotype zu finden. Trotz dieser Umstände mangelt es an politischen und theoretischen Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht. Im Mai 2009 ist bei Unrast ein Buch erschienen, das unter dem Titel „Antiziganistische Zustände – Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments“ neue Ansätze für eine gesellschaftskritische Diskussion versammelt. Einige der Beiträge des Bandes vorzustellen sowie daran anknüpfende Themenbereiche zu bearbeiten, ist das Vorhaben dieser bookrelease – Veranstaltung.
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Donnerstag, 7. Mai 2009, 20 Uhr, Zentralbibliothek Bremen, Am Wall 201 / Wall-Saal, 28195 Bremen
Lesung und Diskussion mit Natasha A. Kelly, Osnabrück
Die Kommunikationswissenschaftlerin und Doktorandin des IfK beschreibt in ihrem Erstlingswerk, wie die afrodeutsche Community den Alltag in der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft erlebt. Durch Strategien der Selbstdefinition und Selbstbenennung begann bereits in den 1980er Jahren ein Prozess des Empowerment, der seit den 1990er Jahren bis heute von Hip Hop Künstlern wie Advanced Chemistry und den Brothers Keepers aufgegriffen und fortgeführt wird.
Natasha A. Kelly lebt in Osnabrück und ist die Autorin des Buches: „Afroism“ Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland Blog der Referentin: http://de.wordpress.com/tag/natasha-a-kelly/
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bremen und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. (Bremen)
Montag, 6. April 2009, Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, 19.30 Uhr
Filmvorführung und Diskussion mit den Filmemacherinnen Annika Lems und Christine Moderbacher.
„Harraga“, Wien 2008 – Dokumentarfilm über Bootsflüchtlinge zwischen Tunesien und Italien und die Fragen nach dem Schiffbruch der Bewegungsfreiheit am Offenen Meer (von Annika Lems und Christine Moderbacher): „Sobald du am offenen Meer bist, siehst du überall nur mehr Wasser und Himmel. Du verlierst total die Orientierung und weißt nicht mehr, in welche Richtung sich das Boot bewegt.“ Harragas sind sie, ein Wort das im gesamten maghrebinischen Raum diejenigen bezeichnet, die sich selbst oft als verlorene Generation sehen. Lieber nehmen sie den möglichen Tod im Meer in Kauf, als tatenlos in der erzwungenen Perspektivenlosigkeit zu erstarren. Während Bilder über anonyme Menschenmassen, die jeden Sommer in Booten die Küsten Südeuropas erreichen, unser Bild über Flucht und Migration prägen, kommen die Betroffenen selbst so gut wie nie zu Wort. Der Film bewegt sich scheinbar nahtlos zwischen den nationalstaatlichen Grenzen Tunesiens und Italiens hin- und her und zeigt die Brüchigkeit der sogenannten ‚Festung Europas‘ und die Unmöglichkeit, Menschen in ihrem Drang nach Fortbewegung zum Erstarren zu bringen.
Eine Veranstaltung in der Reihe Militarisierung und Flüchtlingsabwehr der RLI:
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Dienstag, 17. März 2009, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, 19.30 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Malte Luehmann (Marburg)
Der „Kampf gegen die illegale Migration“ als Teil der Vermischung von innerer und äußerer Sicherheit ist zum Testfeld für den Einsatz militärischer Technologien im Inneren geworden. Nicht nur die Funktionslogik der Migrationspolitik, deren Aufgabe heutzutage in der
Abwehr von „Bedrohungen“ gesehen wird, auch die eingesetzten Mittel tragen immer deutlichere Züge der Militarisierung. Beispielhaft kann diese Entwicklung anhand des Satellitenüberwachungssystems GMES nachvollzogen werden, in dessen Rahmen Spionagesatelliten Aufklärungsbilder gleichermaßen für Militärinterventionen, die Suche
nach Flüchtlingsbooten und den Umweltschutz liefern. Ein wichtiger Standort für die Weiterentwicklung von GMES ist der „Raumfahrtstandort“ Bremen, wo Rüstungsschmieden wie OHB und EADS eng mit universitären Forschungseinrichtungen und der Hansestadt zusammenarbeiten.
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Donnerstag 5. März 2009, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, 19.30 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Christoph Marischka (Tübingen)
Innere und äußere Sicherheit seien nicht mehr zu trennen, so lautet das Credo EUropäischer Sicherheitspolitiker. Konkret bedeutet dies, dass in Kriegen polizeiliche Mittel und bei der Herstellung der „Inneren Sicherheit“ EUropas militärische Mittel zur Anwendung kommen. Ziel ist hierfür ein einheitliches Lagebild aller Behörden der Äußeren und Inneren Sicherheit. Als Katalysator dieser Vernetzung dient der „Kampf gegen die illegale Migration“, der gemeinsam von den europäischen Staaten geführt wird. Eine wichtige Rolle bei der Vernetzung von zivilen und militärischen Behörden spielt die eigens hierfür ins Leben gerufene EU-Grenzschutzbehörde FRONTEX.
Christoph Marischka ist Mitarbeiter der Informationstelle Militarisierung in Tübingen (www.imi-online.de)
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Montag, 26. Januar 2009, 19 Uhr, Kino 46, Waller Heerstraße 46, 28217 Bremen
„Wir haben das alles satt!“. Les Réfugiés – eine Band aus dem Flüchtlingslager Blankenburg (Dokumentarfilm, Oldenburg 2008 )
Filmvorführung mit Diskussion, mit Mehrandokht Feizi, Rebekka Schaefer, und Mitgliedern der Band ´Les Réfugiés`
Im Oktober 2006 boykottieren die Flüchtlinge im Lager Blankenburg/Oldenburg die Kantine und die Ein-Euro-Jobs. Sie streiken, demonstrieren und fordern ihr Recht auf ein menschenwürdiges Leben ein. Während des Streiks kommen mehrere Flüchtlinge zusammen, die ihren Protest mit Musik und ihrer Stimme nach außen tragen. Kurz danach gründen Leo de l’est, Makombe und Rodrigo die Band „Les Réfugiés“, die bis heute bundesweit auftritt. Sie erzählen in ihren Texten vom Leben in der Isolation, der permanenten Angst vor Abschiebung, der unmenschlichen Situation im Lager, aber auch von Rassismus, Kolonialismus und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Realität, in die sie hier gezwungen werden, wollen sie nicht länger hinnehmen. Ihre Musik verstehen sie als Teil eines Kampf um Veränderung. Die Filmemacherinnen Mehrandokht Feizi, Asylbewerberin aus dem Iran, und Rebekka Schaefer haben die Band in einem Zeitraum von zehn Monaten mit der Kamera begleitet.
Der Film wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative.
Freitag, den 23. Januar 2009, 20 Uhr im Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen
Buchpräsentation und Diskussionsveranstaltung Ingo Elbe (rote ruhr uni Bochum)
Über Jahrzehnte beanspruchten die Diskurse des östlichen staatsoffiziellen Marxismus sowie des westlichen Antikommunismus die nahezu uneingeschränkte Definitionsmacht über das, was gemeinhin als ‚Marxsche Theorie‘ oder ‚wissenschaftlicher Sozialismus‘ zu gelten hatte. Dagegen machte sich ab Mitte der 1960er Jahre eine neue Lektüre-Bewegung vor allem in der Bundesrepublik daran, die originellen wissenschaftlichen Gehalte des Marxschen Denkens zu entdecken. Der Rezeptionsschutt der vorangegangenen 100 Jahre sollte endlich weggeräumt werden, um für die Rekonstruktion einer kritischen Gesellschaftstheorie Platz zu schaffen. Das Buch „Marx im Westen“ vergegenwärtigt die Quellen, die Geschichte und Resultate dieser neuen Diskussion.
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Internationales Symposium über die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Freitag, 14.11.2008 8.10.00 bis 18.00 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
Symposium mit u.a. Prof. Dr. Yasemin Karakaşoglu (Universität Bremen); Birgit Busch (Direktorin der Schule am Pastorenweg), detailliertes Programm siehe www.zis-tdi.de/de-aktuelles.php
Anmeldefrist: 31.10.2008, Anmeldung : zis-gl@t-online.de oder huettner@rosalux.de, Weitere Infos auch unter Tel.3803071.
VeranstalterInnen: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien- ZIS e.V./TDI-Institut für Türkisch Deutsche Zusammenarbeit, Universität Bremen; Marmara Universität Istanbul
Sonntag, 26.10. 2008, 15.00 Uhr, Treffpunkt am Antikolonialdenkmal „Elefant“ zwischen Gustav-Deetjen-Allee und Blumenthalstraße
Thema: „Vergangenes in der Gegenwart – Auf den Spuren des Kolonialismus in Bremen“
Mit dem Kolonialismus wurde ein ökonomisches und ideologisches Weltsystem der Ungleichheit und Abhängigkeit geschaffen, das bis heute besteht. Gerade Bremen galt als Musterstadt, in der sich Handel, Politik, Wissenschaft und Mission zu diesem Zweck verbunden haben. Wir wollen nach Spuren suchen, in denen sichtbar wird, wie die Geschichte sich bis in die Gegenwart fortsetzt und ein rassistischer Blick auf das Andere konstruiert wird. Zur Teilnahme an der Stadtführung sind Fahrräder erforderlich.
Stadtspaziergang mit Fahrrad von Polka/Kurzschluss e.V. in Kooperation mit dem Club der Rosa-Luxemburg-Initiative und a+b=paradox
Freitag 24.10. bis Sonntag 26.10. 2008, Bremen
Programmübersicht
Freitag 24.10.08 18:30 . 20:30 1. Etappen der FrauenLesbenbewegung. Frauen aus der autonomen FrauenLesbenbewegung tragen ihre Erfahrungen aus den 70iger, 80igern und 90igern zusammen. 21:00 . 22:30 2. In Bewegung Bleiben – 100 Jahre Lesbengeschichte 3. Queer feministische Gemeinschaft – eine Plattform stellt sich vor. ab 21:00 Kneipe
Samstag 25.10.08 10:00 . 13:00 4. Feministische Körper(politik) 5. Ein Block: Queer Feminismus + all-gender Organisierung 10.00 . 11:30 Queer, Feministisch und-oder Queer-Feministisch? 11:30 . 13:00 Chancen und Grenzen von all-gender Organisierung in (queer-) feministischen Kontexten. 14:00 . 16:30 6. Mit der deutschen Militärmacht auf Kriegsfuß . Feministische Organisierung? 7. LesMigraS – Präsentation unserer Arbeit. 8. Körper, Normen… 17:00 . 19:00 9. feminist meeting. Bewohnerinnen aus Flüchtlingslagern berichten über ihre Situation. 10. Pornographie: bekämpfen oder genießen? 11. Komplex radikal: Queere Ökonomiekritik.
Sonntag 26.10.08 10:00 . 12:00 12. Antisexistische Praxen. Workshop über die Erfahrungen von Ansprechgruppen auf antirassistischen Camps. 13. Lebensbedingungen von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere . Gleiche Rechte für Alle.
Weitere Details siehe http://www.hoffnungslos-feministisch.de/index.html
Es ist eine Anmeldung erforderlich, bitte unter HoffnungslosFeministisch(ädd)gmx.de
Veranstalter_innen: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Feministisches Referat ASTA Universität Bremen, Feministisches Referat ASTA Universität Oldenburg und Einzeplersonen
Mittwoch, 22. Oktober 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen
Vortrag und Diskussion mit Manuela Bojadžijev
Reihe „Neue Linke – Alte Linke“
Haben sich Migrantinnen und Migranten in Deutschland überhaupt gegen Rassismus zur Wehr gesetzt? Stimmt es, dass die Arbeitsmigration in die Bundesrepublik durch die Anwerbeverträge ausgelöst wurde? Und welchen Nutzen ziehen wir für eine kritische Gesellschaftstheorie und ein Verständnis von Rassismus heute, wenn wir den Spuren des migrantischen Widerstands nachgehen? Der These folgend, dass Migrationsbewegungen gesellschaftliche Konfliktfelder eröffnen, analysiert Manuela Bojadžijev die sozialen Auseinandersetzungen von Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik – und damit einen bislang völlig unbearbeiteten Teil der Geschichte in Deutschland. Eine Analyse der „Kämpfe der Migration“ bietet der gegenwärtig überhaupt erst im Werden begriffenen Migrationsgeschichtsschreibung in Deutschland einen Perspektivwechsel an. Die Betonung auf die sozialen Auseinandersetzungen im Kontext der Migration versetzt eine aktuelle kritische Gesellschaftstheorie des Rassismus mit Überlegungen zur Geschichtsschreibung „mit offenem Ende“ und einer Diskussion nach unserem Verständnis des Politischen.
Manuela Bojadžijev arbeitet in Goldsmiths, University of London und ist Lehrbeauftragte am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Sie hat 2008 das Buch Die windige Internationale, Rassismus und Kämpfe der Migration, (310 S. – € 29,90, Münster) veröffentlicht.
Kongress mit Workshops und Open Space
Fr. 10. bis So. 12. Oktober 2008 Schulzentrum an der Grenzstraße, Grenzstraße 90, 28217 Bremen
Die Welt verändern… Vom 10. bis 12. Oktober wird in Bremen das “Sozialforum meets Perspektiventage” stattfinden. Weltweit versteht sich die Sozialforenbewegung als Vorantreiberin einer Globalisierung von unten. Sie stellt sich den Entwicklungen der kapitalistischen Globalisierung entgegen – mit dem Ziel die Kräfte der Bewegung zu bündeln, um damit für soziale Gerechtigkeit und selbstbestimmtes Leben und Arbeiten einzutreten. Auf lokaler Ebene, konkret hier in Bremen, ist das Sozialforum ein Ort, an dem sich Menschen aus verschiedenen politischen Initiativen, Bewegungen und Organisationen zusammen mit Interessierten in Workshops informieren und austauschen können. Gemeinsam können Strategien und Aktionen diskutiert und geplant werden. Rund um die Aktivitäten gegen den G8-Gipfel 2007 haben sich in Bremen neue Kooperationen zwischen Einzelnen und Gruppen aus verschiedenen politischen Bereichen ergeben. So zum Beispiel auch der Vorbereitungskreis für das kommende “Sozialforum meets Perspektiventage”. Mit diesem Kongress sollen neue Kooperationen ermöglicht und alte Kooperationen erweitert werden. Neue Arbeitsmethoden (z.B. Open Space) sollen dieses unterstützen. Unsere Intention ist, dass die diskutierten Fragestellungen und Ideen in gemeinsamen Handlungsperspektiven für Bremen münden.
Uhrzeiten: Freitag 10.10.08 von 18:00 bis 22:00 Uhr Samstag 11.10.08 von 10:00 bis 22:00 Uhr Sonntag 12.10.08 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Bremen (genauer Ort steht noch nicht fest) – Weitere Infos unter: www.sozialforum.tk
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit offenem Vorbereitungskreis (bestehend aus: Inflagranti, Feliz, Avanti (HB) und Einzelpersonen)