Lebensweisen - Archiv


Dahinter. Dazwischen. Daneben – Kulturelles Leben im Schatten

Von kulturellen Außenseitern und Sonderlingen – Lesung mit Jonas Engelmann
Freitag, 6. Mai 2022, um 20 Uhr in Bremen Hemelingen

Schule 21, Godehardstr. 21, 28309 Bremen

»Ich muss von irgendwo anders in dieses Universum gekommen sein, weil ich ein totaler Außenseiter bin«, hat der afroamerikanische Saxofonist Johnny Griffin einmal erklärt. Sun Ra hat diese Idee in seinem Konzept des Afrofuturismus aufgegriffen. Außenseiter wie Sun Ra hat Jonas Engelmann in seinem Buch »Dahinter. Dazwischen. Daneben.« versammelt. Die einen wollten nicht mitmachen. Die anderen durften nicht. Und wiederum andere sind zwar Teil des Kulturbetriebs, gelten dort jedoch als Sonderlinge.

In den Porträts der Künstler:innen werden kulturelle Konzepte präsentiert, die völlig aus ihrer Zeit gefallen scheinen, in Konflikt zum kulturellen oder politischen Konsens standen oder schlicht zu fremdartig waren, um ein breites Publikum zu finden. Jonas Engelmann zieht dabei keine Grenzen zwischen Hochkultur und Popkultur, Comic, Literatur, Wissenschaft, bildender Kunst oder Film: Elfriede Jelinek steht gleichberechtigt neben Jeffrey Lewis, Björk neben Calvin & Hobbes.

Das Buch versammelt in den letzten Jahren entstandene Texte über Aby Warburg, Zora Neale Hurston, Jean Améry, Eva Hesse, Franz Jung, Nella Larsen, Witold Gombrowicz, Tove Jansson, Sun Ra, Jandek, Julie Doucet, Boris Lurie, Raymond Federman und viele andere.

Jonas Engelmann ist studierter Literaturwissenschaftler, ungelernter Lektor und freier Journalist. Er hat über Gesellschaftsbilder im Comic promoviert, schreibt über Filme, Musik, Literatur, Feminismus, jüdische Identität und Luftmenschen für »Jungle World«, »Neues Deutschland«, »konkret«, »Zonic«, »Missy Magazine« und andere, lektoriert Bücher für den Ventil Verlag und gibt die »testcard« mit heraus. Daneben arbeitet er bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Bereich der politischen Bildung mit.

Das Buch von Jonas Engelmann: »Dahinter. Dazwischen. Daneben. Von kulturellen Außenseiternund Sonderlingen« erschien im Dezember 2021 im Ventil Verlag, ISBN 978-3-95575-153-1.
Ventil Verlag 2021

Das Buch von Jonas Engelmann: »Dahinter. Dazwischen. Daneben. Von kulturellen Außenseiternund Sonderlingen« erschien im Dezember 2021 im Ventil Verlag, ISBN 978-3-95575-153-1.

Veranstalter:innen: Kunst- & Kulturverein Schule 21 e.V. und Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen

Kinder von Hoy – Freiheit, Glück und Terror


Buchvorstellung und Diskussion mit Grit Lemke, 06.08.2022, 19:00 Uhr, Parkcafe des Kulturzentrum Kukoon, Neustadtwallanlagen, 28201 Bremen

Parkcafé des Kukoon, Neustadtwallanlagen, Bremen – Achtet auf aktuelle Ankündigungen

Die Autorin Grit Lemke, die schon mit ihrem Grimmepreis-nominierten Film „Gundermann Revier“ einen tiefen Blick in das Leben ihrer Heimatstadt Hoyerswerda geworfen hatte, arbeitet nun die Biografie ihrer komplexen Generation auf. In einem dokumentarischen Roman verschränkt sie virtuos die Stimmen der Kinder von Hoy zu einer mitreißenden Oral History. In den sechziger und siebziger Jahren waren sie mit ihren Eltern nach Hoyerswerda gekommen, eine DDR-Musterstadt: aus dem Heideboden gestampft, aus Bauelementen zusammenmontiert. Morgens rollen die Eltern in Schichtbussen davon, die Kinder wachsen in einem großen Kollektiv auf. Die Erzählerin wird Teil der Kultur- und Kunstszene um Gerhard Gundermann, den Springsteen des Ostens. Eine Art proletarische Bohème entwickelt sich: nachts im Kellerclub, morgens im Schichtbus. Doch der Wiedervereinigung folgen Massenentlassungen, und ein latent vorhandener Rassismus gegen in der Stadt lebende Vertragsarbeiter sowie eine schnell erstarkende Rechte führen zu Ausschreitungen. Die Kulturszene bleibt tatenlos, doch auch für sie wird danach nichts mehr sein, wie es war…

Grit Lemke, geboren in Spremberg, aufgewachsen in Hoyerswerda, arbeitet als Dokumentarfilmregisseurin und Autorin. Ihr Film „Gundermann Revier“ wurde 2020 für den Grimmepreis nominiert.

Eine Veranstaltung des Kulturzentrum Kukoon in Kooperation mit Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Transformative Gerechtigkeit und Community Accountability

Online-Workshop für Frauen, Lesben, Inter-, Nichtbinäre-, Trans- und Agender Personen
Sonntag, 17. Oktober 2021 von 14 bis 17:30 Uhr

Online via BigBlueButton; der Link zum Workshop wird am Tag der Veranstaltung an die durch bestätigten Teilnehmenden per E-Mail gesendet.
Nur mit verbindlicher Anmeldung, siehe unten!

Dieser Online-Workshop wird eine theoretische Einführung in die Konzepte der transformativen Gerechtigkeit und Community Accountability geben. Er wird dreieinhalb Stunden dauern, eine halbe Stunde Pause mit inbegriffen.  Durchgeführt wird er vom ignite! Kollektiv, einem horizontal organisierten Kollektiv, das zu feministischen und herrschaftskritischen Themen Workshops gibt, schreibt und handelt.

Die Organisator*innen sind ein neu gegründetes Kollektiv bestehend aus hauptsächlich weißen FLINTA*-Personen[1]. Wir heißen „TnP“ (gesprochen „Tea and Pee“) und sind Betroffene von Beziehungs-, patriarchaler- und sexualisierter Gewalt. Gleichzeitig verstehen wir uns auch als Allies mit anderen betroffenen Personen.

Im Rahmen des Workshops «Transformative Gerechtigkeit und Community Accountability» möchten wir, gemeinsam mit den Teilnehmer*innen, zunächst Grundlegendes zu den genannten Konzepten erfahren. Langfristig wollen wir lernen, wie wir Betroffene in unseren sozialen Netzwerken besser unterstützen können. Wie wir ihnen z. B. den Raum geben können, den sie brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Gleichzeitig sind wir auch an Strategien interessiert, wie übergriffige Personen in die Verantwortung genommen werden können, ohne diese als Menschen zu verurteilen bzw. gewaltsam zu „bestrafen“.

Mit dem Begriff «Transformative Gerechtigkeit» ist ein Modell gemeint, das im Gegensatz zu strafenden Systemen in Justiz, Polizei, aber auch im Privaten und in Kollektiven, Gerechtigkeit als eine Konsequenz aus straffreien Prozessen begreift. Das Konzept der transformativen Gerechtigkeit wurde in den 1990er Jahren hauptsächlich von FLINTA* of Color entwickelt, also von Menschen die von rassistischer und patriarchaler Gewalt betroffen waren. Es geht davon aus, dass zwischenmenschliche Gewalt nicht losgelöst von Gesellschaft und ihren spezifischen Machtverhältnissen passiert, sondern dass diese Machtverhältnisse spezifische Formen von Gewalt „erzeugen“. Mehr dazu erfahrt ihr dann im Workshop.

Bei transformativer Gerechtigkeit spielt das soziale Umfeld, in welchem Gewalt passiert, eine elementare Rolle – und somit auch das Konzept der «Community Accountability». Ins Deutsche kann dieser Begriff sinngemäß mit «Gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme» übersetzt werden. Es geht um das Schaffen von Communities, die in der Lage sind, Verantwortung für einen Prozess zu übernehmen, der nach einem Übergriff notwendig ist, um die Gewalt und gewaltvolle Machtverhältnisse aufzuarbeiten. Das ist eine sehr grobe Beschreibung und auch zu diesem Konzept werdet ihr im Workshop selbst natürlich mehr erfahren.

Um im Workshop möglichst einen geschützten Raum für die Anwesenden zu schaffen – im Vergleich zu einer Gesellschaft, in der Gewalt Alltag ist – haben wir uns für FLINTA*-Referent*innen und eine limitierte Teilnehmer*innenzahl entschieden. Darüber hinaus werden wir einen von uns betreuten virtuellen Raum einrichten, in den sich im Zweifelsfall zurückgezogen werden kann. Wir haben keine Ausbildung in Awarenessarbeit, aber Erfahrung in selbstorganisierten queerfeministischen Kontexten.

Der Workshop wird auf deutsch stattfinden, da wir leider aktuell nicht genügend Ressourcen für eine Synchronübersetzung haben. Referent*innen und Orga-Team versuchen in dem Workshop möglichst allgemein verständliche Worte zu benutzen und Fach- und Szenebegriffe zu erklären. Menschen ohne Vorwissen sind herzlich willkommen!

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an FLINTA*-Personen, die von Beziehungs-, patriarchaler- bzw. sexualisierter Gewalt betroffen sind und Allies.

Es ist uns wichtig darauf hinzuweisen, dass die Teilnehmer*innen sich akut nicht in einer instabilen Phase befinden sollten, da wir keine Psycholog*innen sind und uns lediglich  aus Betroffenenperspektive theoretisch mit den genannten Konzepten beschäftigen.

Anmeldungen bitte bis zum 14. Oktober 2021 an tnp@riseup.net.
Wir bitten darum, bei der Anmeldung kurz eigene Positionierungen in Bezug auf Diskriminierungserfahrungen zu benennen, sowie die Motivation für die Teilnahme und damit verbundene Wünsche und Erwartungen. Die Angaben werden nur von den Organisator*innen gelesen und vertraulich behandelt.
Die Benachrichtigung bzw. Bestätigung der Teilnehmenden erfolgt durch die Vorbereitungsgruppe.

Veranstalter:innen: Kollektiv TnP und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.


[1] Der Begriff „FLINTA*“ bedeutet Frauen, Lesben, Inter-, Nichtbinäre-, Trans- und Agender Personen. Der Begriff „weiß“ meint Menschen, die keine rassistische Diskriminierung erfahren und bezieht sich nicht auf unsere Hautfarben oder Ähnliches, sondern auf unsere sozialen Positionen, in einer von rassistischer Gewalt geprägten Gesellschaft.

Arbeit und Krankheit im Kapitalismus

Buchvorstellung und Diskussion mit Wolfgang Hien  / 22.10.2021, 19:00 Uhr, Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen Evtl. zusätzlich als Stream unter media.kukoon.de – Achtet bitte auf aktuelle Ankündigungen  

Die Pandemie hat, wie ein Brennglas, erneut die dunklen Seiten des Kapitalismus überdeutlich sichtbar gemacht. Millionen prekärer Arbeiter*innen halten unter teilweise unglaublichen Bedingungen den gesellschaftlichen Betrieb am Laufen. Es muss produziert und Profit gemacht werden ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter*innen. Gesundheitsarbeiter*innen wurden beklascht und dann wieder mit Brosamen abgespeist, während Kliniken weiter privatisiert werden. Die kapitalistische Arbeitsgesellschaft erzeugt Wohlstand, der nicht nur im ökonomischen Sinne auf Ausbeutung, sondern auf der systematischen Zerstörung der körperlichen und seelischen Gesundheit der Massenarbeiter*innen gebaut ist. Wolfgang Hien wird am Beispiel der Bergarbeiter und der Textilarbeiterinnen einen Einblick in die Geschichte geben, um sich dann der These zuzuwenden: Die Fixierung der politischen Linken auf Arbeit und Arbeitsplätze hat der kapitalistischen Entwicklung Vorschub geleistet, und in vielen bereich ist der Sozialstaat eine Illusion. Wäre es nicht endlich an der Zeit, umzusteuern und sich auf ein Recht auf einenkonsequenten Gesundheitsschutz und ein Recht auf ein gutes Leben hin zu orientieren? Und dafür auch in der Arbeiter*innenklasse zu werben?   

Wolfgang Hien ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und befasst sich seit den 1970er Jahren mit Geschichte und Kritik der Arbeitsmedizin, die als Herrschaftsinstrument den arbeitenden Menschen entmündigte und zur Höherleistung antrieb. Veröffentlichung zuletzt: Die Arbeit des Körpers – Von der Hochindustrialisierung in Deutschland und Österreich bis zur neoliberalen Gegenwart, Mandelbaum Verlag, Wien 2018.  

Eine Veranstaltung des Kulturzentrum Kukoon in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive

Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive
Buchvorstellung mit Lydia Lierke und Massimo Perinelli
Donnerstag, 17.06.2021, 19:00 Uhr, Parkcafe des Kukoon im Leipnizplatzpark

Der Mauerfall vor 30 Jahren bedeutete eine gewaltvolle Zäsur für migrantisches und jüdisches Leben in Ost und West. Während die einen vereinigt wurden, wurden die anderen ausgeschlossen. Das vorliegende Buch möchte ausgegrenzte Perspektiven auf die deutsch-deutsche Vereinigung wieder sichtbar machen und an die Kämpfe um Teilhabe in den 1980er Jahren, einschneidende Erlebnisse um die Wende und die Selbstbehauptung gegen den Rassismus der 1990er Jahre erinnern. So beinhaltet der Band Geschichten von Bürgerrechts- und Asylkämpfen ehemaliger Gastarbeiter*innen, von Geflüchteten in BRD und DDR, Beiträge über den Eigensinn von Vertragsarbeiter*innen, von damaligen internationalen Studierenden, über jüdisches Leben in Ost und West sowie über die Kämpfe von Sinti und Roma im geteilten Deutschland. Mit Beiträgen von Sharon Adler, Emmanuel Adu Agyeman, Pablo Dominguez Andersen, Felix Axster, Mathias Berek, Gabriel Berger, Róza Berger-Fiedler, Hamze Bytyçi, Leah Carola Czollek, Max Czollek, Nuray Demir, Dostluk Sineması, Gülriz Egilmez, Naika Foroutan, Mirna Funk, Elisa Gutsche, Kathleen Heft, Initiative 12. August, Anetta Kahane, Dmitrij Kapitelman, Kadriye Karcı, Andrea Caroline Keppler, Evrim Efsun Kızılay, Jana König, David Kowalski, Janko Lauenberger, Lydia Lierke, Jessica Massochua, Paulino Miguel, Dan Thy Nguyen, Hannah Peaceman, Massimo Perinelli, Patrice G. Poutrus, Sabuha, Elisabeth Steffen, Ceren Türkmen, Nea Weissberg, Alexandra Weltz-Rombach und Cynthia Zimmermann.
Mit Illustrationen von Nino Paula Bulling und Burcu Türker.

Lydia Lierke, geboren 1990 in Hoyerswerda, ist Politikwissenschaftlerin. Sie ist Mitglied der „Initiative 6. April“ in Kassel, unterstützt das Bündnis „NSU-Komplex auflösen“ und beschäftigt sich mit der Aufarbeitung deutsch-deutscher Erinnerungspolitik mit dem Schwerpunkt auf Migration. Massimo Perinelli ist Historiker. Er lebt und arbeitet als Referent für Migration bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er ist Mitglied von Kanak Attak, Mitbegründer der Initiative „Keupstraße ist überall“ und hat das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ mitinitiiert. 2018 gab er den Band „Die Macht der Migration“ (2018) heraus.

Eine Veranstaltung des Kulturzentrum Kukoon in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Vier Beine gut, zwei Beine schlecht

Lesung und Gespräch mit Mira Landwehr
Mittwoch, 5. August 2020, um 18 Uhr in Bremen
Galerie K‘, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen

Die Veranstaltung wird draußen im Hof der Galerie K‘ und nur bei gutem Wetter stattfinden. Es gelten die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Platzanzahl ist begrenzt, wir bitten um pünktliches Erscheinen.

Mira Landwehrs im konkret-Velag veröffentlichter Band Vier Beine gut, zwei Beine schlecht handelt von den Problemen des Veganismus; er handelt von seiner Popularität und seinen Anhängerinnen. Der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen verkündet stolz, „Vollveganer“ zu sein. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Marginalisierte Gruppen sollen ihre Kämpfe hintenanstellen und sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Die Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust sind in Diskussionen um die Ethik der Ernährung präsent.
In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm mitunter eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

Mira Landwehr: Vier Beine gut, zwei Beine schlecht; Konkret-Verlag 2019.

Mira Landwehr: Vier Beine gut, zwei Beine schlecht; Konkret-Verlag 2019.

Weite Teile der veganen Tierrechtsbewegung begrüßen Rassistinnen, Ökofaschistinnen und andere Menschenfeindinnen an Infoständen, auf Demonstrationen und als ihre medial wirksamen Fürsprecherinnen – der Schlachtruf lautet: „Hauptsache für die Tiere!“ Dieses Buch soll verstehen helfen, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum es so schwer ist, mit Leuten in der Szene darüber zu sprechen.

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie schreibt regelmäßig für konkret und bloggt unter aufdemnachttisch.de.

Veranstalterinnen: Galerie K‘ und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
Diese Veranstaltung wurde ursprünglich für Freitag, 17. April 2020, angekündigt und wurde wegen der Corona-Pandemie auf den 05.08. verschoben.

Workshop: Queer narratives, mapped

Zweitägiger Workshop mit Performer*innen, Aktivist*innen, Forscher*innen und Künstler*innen im Ramen der Reihe city/data/explosion
Samstag, 22. Juni & Sonntag 23. Juni 2019 in Bremen
Spedition Bremen, Beim Handelsmuseum, 28195 Bremen

Wie ist es möglich, individuelle Narrationen und subjektive Perspektiven in ihrer räumlichen und zeitlichen Dimension zu erfassen und erforschen? Was sind digitale Ausdrucksformen, mittels derer kulturelle und soziale Praxen und Aktivitäten im urbanen Raum sichtbar gemacht werden können? Mit welchen Mitteln können wir informelle, temporäre, re-kontextualisierende Erzählungen und Spuren queerer Kulturpraxen, queerer Orte und Personen in den Blick bekommen und dokumentieren? Das sind zentrale Fragen des zweitägigen Workshops „Queer narratives, mapped“.

In unserem Fokus stehen Perspektiven der Diversität, besonders von Frauen* und LGBTIQ+ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersex, Questioning and other non-conforming identities). Das Wissen um die Geschichte(n) queerer Praxen, Orte und Auseinandersetzungen im urbanen Raum kann helfen, gegenwärtige Diskussionen besser zu verstehen und Ansätze für künftige Praxen zu entwickeln. Neben der (Nach-)Erzählung von Vergangenem und der Aufzeichnung von gegenwärtigen Phänomenen möchten wir daher auch einen Ausblick auf mögliche Zukünfte in einer Stadt wagen.

Die digitalen Instrumente einer (Selbst-)Dokumentation subjektiver Erzählungen, die wir im Laufe des Workshops untersuchen wollen, können wichtige Bestandteile einer „digitalen Souveränität“ sein. Dazu gehört auch die Abwägung, welche Inhalte in welchem Umfang und welchen Kontexten erzählbar sind. Experimentelle Formate der Erinnerung, die Formulierung gegenwärtiger Ansprüche und spekulativer Ausblicke können so zur Sichtbarkeit queerer Praxen beitragen.

Der Workshop wird strukturiert durch mehrere kurze Vorträge und Inputs aller Teilnehmenden. In gemeinsamen Arbeitsphasen werden wir Fragen der Perspektive und Vermittlung von Erzählungen diskutieren und an der Entwicklung von (digitalen und anderen) Erzählformaten arbeiten. Dabei geht es auch um Möglichkeiten von Benutzungsschnittstellen und Datenaufbereitungen.

Eine Anmeldung zum Workshop ist bis zum 26. Mai 2019 möglich, Informationen zur Teilnahme im Call for Participation. 

citydataexplosion. Veranstaltungsreihe zu Stadt, Öffentlichkeit und digitale Medien im Kunst- und Kulturverein Spedition Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
Konzept und Organisation der Reihe: Thomas Böker, Ulf Treger.

 

Rassismus in der queeren Community

Der moralische (Anti-)Rassismus in „der queeren Community“
Vortrag und Diskussion mit Nazanin Ghafouri
Freitag, 29. Juni 2018, um 19 Uhr in Bremen
Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Wichtiger Hinweis: Dies ist eine Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmendenzahl, deshalb müssen wir um vorherige Anmeldung per eMail an maja.tegeler@csd-bremen.org bitten!

Der Rassismus gehört zur normalen funktionierenden Gesellschaft in der wir leben und darf daher nicht als ein „Ausnahmezustand“ und/oder Randphänomen eingeordnet werden. Diese Einordnung von Rassismus als ein strukturelles Problem bedeutet, dass auch „wir“ als AkteurInnen dieser Gesellschaft ein Teil dieses Phänomens sind. Demgegenüber steht unser moralisch aufgeladene antirassistische Selbstbild, denn wer will schon gerne sich selbst als einen Teil rassistischer Strukturen sehen?

Als Beweis für das eigene antirassistische Selbst- und Außenbild dienen dann sämtliche Aktivitäten und beispielsweise Informationsveranstaltungen, die wir entweder als Einzelpersonen und/oder in organisierten Gruppen veranstalten und besuchen. Das ist menschlich, denn solange das Thema Rassismus moralisch aufgeladen ist, werden „wir“ bemüht sein, das moralisch Verwerfliche von „uns“ fernzuhalten. Damit entsteht eine Inszenierung von Rassismus als einem Ausnahmephänomen und der Abweichung von der Norm, die so häufig bei „Anderen“ – und nicht bei uns Selbst – verortet wird. Diese Inszenierung von Rassismus und die Moralisierungscharakter in der Rassismusdiskussion führen zu eine Entpolitisierung der Thematik und dadurch wird Rassismus in ihre strukturelle Wirkmächtigkeit negiert.

Wenn Rassismus als ein strukturelles Problem eingeordnet wird, können wir keine rassismusfreie Zonen schaffen. Wir können aber unsere interessierte Einsatz, gegen Unterdrückung von Marginalisierten, in eine informierte Haltung umwandeln und durch Selbstreflektion Rassismen soweit es geht abzubauen.

Daher werden wir in dieser Inputveranstaltung keine TäterInnen identifizieren, sondern gemeinsam einen Raum schaffen, in dem die Möglichkeit besteht, rassistische Strukturen sichtbar zu machen und das eigene Denk- und Handlungsmuster soweit es geht zu reflektieren. 

Nazanin Ghafouri ist unter anderem im Flüchtlingsrat Bremen aktiv.

Eine gemeinsame Veranstaltung vom CSD-Verein Bremen und der Rosa-Luxemburg-Intitiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Informationen zum CSD Bremen am 25. August 2018 siehe www.csd-bremen.org

Arbeitstitel

Vortrag und Performance mit Harriet Rabe (von Froreich)
Donnerstag, 28. Juni 2018, um 20 Uhr in Bremen
Galerie K‘, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen

## Diese Veranstaltung muss leider auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Referentin musste wegen persönlicher Umstände absagen.  ##

Sisyphus-Arbeit: Arbeit, die niemals fertig wird, ungeachtet dessen, wieviel Anstrengung, Kraft oder Mühe investiert wird. Die Tragik und Poetik des Mythos um Sisyphus liegt in der Unproduktivität, der Unerfüllbarkeit und Vergeblichkeit seines Handelns: Sisyphus mag sich im Aufstieg noch so abmühen, sein Fels rollt verlässlich den Berg wieder hinab.

In der Moderne, besonders mit Camus, wird Sisyphus als Sinnbild der conditio humana betrachtet: seine Tätigkeit selbst, das sich einer Aufgabe Unterwerfen, ist sinnstiftend. Dies bedeutet nichts weniger, als Arbeit einen (metaphysischen) Wert beizumessen. Wenn Sisyphus seinen Fels den Berg hinaufrollt, bringt er nicht nur die Ewigkeit performativ hervor, sondern auch sich selbst als Subjekt: “S. war S. nur wenn er den Felsen rührte.” (Ulla Hahn)

Wenn Sinnhaftigkeit in heutiger Arbeit fehlt, kann sie Urteile wie das des Anthropologen David Graeber hervorbringen. Er bezeichnet jene Arbeit als “bullshit jobs”, die so “sinnlos” ist, “dass sogar (sic!) die Person, die sie jeden Tag ausführt, sich selbst nicht überzeugen kann, dass es dafür einen guten Grund gäbe.” Im Englischen heißt das Ausführen “performing” und Leistung “performance”: Arbeit wird performed, doch bringt sie keine Subjekte mehr hervor. Was also wird hervorgebracht?

Der Abend widmet sich dieser Frage, und versteht sich als work-in-progress – Arbeit im Fortschritt.

Arbeitstitel Screen Shot Arbeitstitel Screen Shot

Eine gemeinsame Veranstaltung der Galerie K‘ und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Globale soziale Rechte für ein gutes Leben für Alle – Kämpfe für Bewegungsfreiheit, Grundeinkommen und Degrowth

Donnerstag, 07.09.2017, 19.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen
Buchvorstellung „Degrowth in Bewegung(en) – 32 Wege zur sozial-ökologischen Transformation“ mit Olaf Bernau, Afrique-Europe-Interact (aei), Ronald Blaschke, Netzwerk Grundeinkommen, Nina Treu, Konzeptwerk Neue Ökonomie.

Welche Perspektiven ergeben sich, wenn die Grundeinkommens- sowie die Flucht- und migrationspolitische Bewegung im Rahmen der Degrowth-Strategien zusammen gedacht werden? Wie kann eine Welt jenseits von Wachstum, Konkurrenz und Profitstreben aussehen? Dieser Frage ist das zweijährige multimediale Projekt „Degrowth in Bewegung(en)“ nachgegangen. Es bietet den Rahmen für die strategische Vernetzung und verstärkte Zusammenarbeit verschiedenster sozialer Initiativen und Bewegungen – von der Gemeinwohlökonomie bis zum Refugee-Movement, vom bedingungslosen Grundeinkommen über die Anti-Kohle-Bewegung bis zu den Gewerkschaften. Das in diesem Rahmen entstandene Buch „Degrowth in Bewegung(en) – 32 Wege zur sozial-ökologischen Transformation“ (oekom Verlag) stellt 32 verschiedene Bewegungen und Initiativen vor, die alle soziale, ökologische und demokratische Alternativen entwickeln und leben.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit attac, Netzwerk Grundeinkommen, Initiative Bedingungsloses Grundeinkommen – Initiative in der Bremischen Evangelischen Kirche BGE.BEK, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen, Stadtbibliothek Bremen, Friedenskirche Humboldtstraße Bremen im Rahmen der Veranstaltungsreihe 10. Internationale Woche des Grundeinkommens.

Zapatismo actual

¡Zapatismo actual! Die Rebellion der zapatistischen Befreiungsbewegung in Chiapas/Mexiko
Buchvorstellung und Gespräch mit Lutz Kerkeling
Dienstag, 16. Mai 2017, um 19:30 Uhr in Bremen
Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Die zapatistische Bewegung ist seit ihrem bewaffneten Aufstand im Januar 1994 mit ihrer konkreten Selbstverwaltung, die sich anschließend in Teilen des mexikanischen Bundesstaates Chiapas entwickelte, ein wichtiger Bezugspunkt für linke Kämpfe weltweit geworden. Für eine aktuelle Einschätzung soll es um folgende Fragen gehen:
– Wie steht es heute um die emanzipatorischen Autonomieprozesse in den zapatistischen Regionen?
– Welche Schwierigkeiten, welche Fortschritte gibt es?
– Wie ist ihr aktuelles Buch “Das kritische Denken angesichts der kapitalistischen Hydra” zu verstehen?
– Welche Vorschläge bringen sie ein, um Menschen und Umwelt eine solidarisch-ökologische Perspektive zu bieten?
– Wie können die Debatten und Praktiken der Zapatistas die außerparlamentarischen linken Organisationsprozesse in Europa und weltweit inspirieren?

Der Referent und Autor Lutz Kerkeling von der Gruppe B.A.S.T.A. Münster, organisiert im Ya-Basta-Netz, wird die Kämpfe unserer Compañer*s Zapatistas in vielen Kontexten vorstellen.

¡Zapatismo actual! Die Rebellion der zapatistischen Befreiungsbewegung in Chiapas/Mexiko

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Zusammenarbeit mit dem Feliz-Plenum Bremen und der Chiapas-Gruppe Bremen.

Transit Havanna

„Neue Helden der Kubanischen Revolution“
Filmpräsentation und Gespräch mit dem Regisseur Daniel Abma

Freitag, 26. Mai 2017, um 19 Uhr in Bremen
Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105, 28203 Bremen

Eine Veranstaltung im Rahmen des 5. Favourites Film Festival in Bremen vom 24. bis zum 28. Mai 2017. Karten zur Vorstellung sind beim Aufführungsort Cinema Ostertor erhältlich.

Einmal im Jahr kommen zwei Ärzte aus Holland und Belgien nach Havanna, um geschlechtsangleichende Operationen durchzuführen. Fidel Castros Nichte Mariela Castro, die sich seit Langem für LGBT-Rechte in Kuba einsetzt, hat die Initiative ins Leben gerufen. Doch die Wartezeit für die lebensverändernde Chance ist lang.

Nach seinem Debütfilm Nach Wriezen, der beim Favourites Film Festival 2014 zum Bremer Publikumsliebling gewählt wurde, begleitet Regisseur Daniel Abma hier in ebenso einfühlsamen wie eindrücklichen Bildern die Transsexuellen Malú, Odette und Juani, die sehnsüchtig auf eine OP warten und taucht dabei in ein Land ein, das wie die drei Protagonisten des Films vor einem Wendepunkt steht.

Transit Havanna Filmplakat

TRANSIT HAVANNA
Dokumentarfilm / Deutschland, Niederlande 2016 / Spanisch / Deutsche Untertitel / 88 Min.
Regie: Daniel Abma
Buch: Alex Bakker
Kamera: Johannes Praus
Ton: Alexandra Praet
Schnitt: Jana Dugnus
Produzenten: Iris Lammertsma, Stefan Kloos, Boudewijn Koole
Sounddesign: Jeroen Goeijers, Alexandra Praet
Musik: Alex Simu

Trailer zum Film auf YouTube; Website zum Film unter transithavana-film.de

Daniel Abma wurde 1978 in den Niederlanden geboren. Er studierte zunächst  Grundschulpädagogik, dann medienpädagogische Jugendarbeit in Berlin und Brandenburg. Von 2008 bis 2015 studierte er Regie an der Filmuniversität Babelsberg (ehemals HFF Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg) mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm und wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert. Sein Abschlussfilm an der HFF, der Dokumentarfilm NACH WRIEZEN / BEYOND WRIEZEN wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Zusammenarbeit mit dem Favourites Film Festival sowie dem Femistischen Referat an der Uni Bremen (angefragt).

Neue Wohnungsgenossenschaften – Impulsgeber für eine sozial-ökologische Quartiersentwicklung

2. Bremer Genossenschaftstag
Samstag, 25. März 2017, von 10 bis 17 Uhr in Bremen
Friedensgemeinde, Humboldtstraße 175/177, 28203 Bremen

Initiiert durch die Bremer Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft (EVG) und den Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften (ZdK) fand 2012, im „Internationalen Jahr der Genossenschaften“,  der 1. Bremer Genossenschaftstag auf dem Bremer Marktplatz statt. Zahlreiche Bremer Genossenschaften präsentierten sich dort mit einem Info-Stand und luden Bremerinnen und Bremer zum Gespräch ein, um die Besonderheiten von Genossenschaften – wie z. B. die Mitgliederförderung statt Gewinnorientierung – einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Mit dem 2. Bremer Genossenschaftstag sollen jetzt die Wohnungsgenossenschaften im Fokus stehen, die angesichts von zunehmender Wohnungsknappheit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums leisten könnten.

Wohnungsgenossenschaften sind in Deutschland eine wichtige Größe in Wohnungswesen und Stadtentwicklung: Die mehr als 1.800 Wohnungsgenossenschaften bewirtschaften etwa 2 Mio. Wohnungen (GdW Jahresstatistik 2015, PDF). Im Land Bremen ist jede Dritte der 36 eingetragenen Genossenschaften eine Wohnungsgenossenschaft; die zehn Genossenschaften in Bremen betreuen fast 9.800 Wohnungen, das ist bei knapp 285.000 Wohnungen insgesamt ein Marktanteil von 3,4% (Zensus 2011, PDF).

Ziel des 2. Bremer Genossenschaftstages ist es, das soziale und ökologische Potential von neuen Wohnungsgenossenschaften für eine nachhaltige Stadtentwicklung interessierten Bürgern, wohnungspolitisch Aktiven und politisch Verantwortlichen zu vermitteln. Es soll diskutiert werden, unter welchen Bedingungen der genossenschaftliche/ gemeinschaftliche Wohnungsbau bezahlbaren Wohnraum für Niedrig- und Normalverdiener produzieren und positive Impulse für innerstädtische Quartiere – wie z.B. dem Neuen Hulsberg-Viertel in Bremen – vermitteln kann. Außerdem sollen beispielhafte und innovative Wohnungsgenossenschaften vorgestellt werden: Wagnis eG und Wogeno eG aus München, Wohnsinn eG aus Darmstadt und die junge Bremer StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG.

Geplant sind Vorträge zur Bedeutung von Wohnungsgenossenschaften und gemeinschaftlichen Wohnprojekten für eine soziale Stadtentwicklung, neue Formen gemeinschaftlichen-genossenschaftlichen Wohnens (z.B. Mehrgenerationenwohnen), Organisations- und Finanzierungsmodelle des genossenschaftlichen Wohnungsbaus, rechtliche Anforderungen an Genossenschaften und ein Forum zur Präsentation von Bremer Genossenschaften.

Programm

10:00 Uhr – Begrüßung durch die Veranstalter
Grußwort von Dr. Arne Sünnemann, Abteilungseiter Regional- & Stadtentwicklung, Stadtumbau, Wohnungswesen beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr

10:30 Uhr – Die wunderbare Welt der Wohnungsgenossenschaften Geschichte – Potenziale – Bedeutung
Dr. Josef Bura, 1. Vorsitzender FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung

11:00 Uhr – Genossenschaftliche Wohnprojekte: Eingebunden bleiben in der Gemeinschaft Genossenschaftliches und Generationenübergreifendes Wohnen als Chance für ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft
Dr. Burghard Flieger, Volkswirt und Genossenschaftsexperte, innova eG

12:00 Uhr – Wogeno eG und Wagnis eG München: Wohnungsgenossenschaften als Partner der Kommunen
Natalie Schaller, Mitbauzentrale München

12:30 Uhr Diskussion zum Thema „Wohnungsgenossenschaften als Partner der Kommunen“
mit
– Dr. Arne Sünnemann, Abteilungsleiter beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
– Angela Hansen, Agentur für Baugemeinschaften Hamburg
– Natalie Schaller, Mitbauzentrale München
Moderation: Martina Paulini, StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG

13:00 – 14:00 Uhr: Mittag / Rundgang über das Hulsberggelände

14:00 Uhr – StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG

14:30 Uhr – Organisations- und Finanzierungsmodelle des genossenschaftlichen Wohnungsbaus
Dr. Tobias Behrens, Stattbau Hamburg GmbH

15:00 Uhr – WohnSinn e.G., Darmstadt
Birgit Diesing, WirAgentur für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen

16:00 Uhr – Anforderungen an genossenschaftliche Wohnprojekte
Mathias Fiedler, Vorstandssprecher Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften (ZdK)

16:30 Uhr – Bremer Ideenbörse:  Wie geht es in Bremen weiter?

17: 00 Ende

In den Pausen (und parallel zu den Veranstaltungen) stellen sich Wohnprojekte und Genossenschaften aus Bremen und dem Umland mit Info-Ständen der bremischen Öffentlichkeit vor.

Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung beim DGB Bremen wird gebeten. Bitte per Mail an tim.voss@dgb.de oder telefonisch unter: 0421 – 3357620.

VeranstalterInnen: DGB Bremen; StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG; WUM e.V.; Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V.; Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Der Flyer zur Tagung zum Download als PDF: Flyer-Genossenschaftstag-2017

Was steht bei einer Debatte nicht zur Debatte?

Ein Gespräch mit María do Mar Castro Varela, Laura Nitsch und Franziska Kabisch über die Figur des/der Intellektuellen aus anti-klassistischer, dekolonialer und queer-feministischer Sicht
Mittwoch, 1. März 2017, um 18 Uhr in Bremen

thealit Frauen.Kultur.Labor.
, Im Krummen Arm 1
, 28203 Bremen

Im Thealit-Lab „Debatterie! Antagonismen aufführen“ zeigen Nitsch/Kabisch ihre Videoinstallation „1999“ aus dem Jahr 2014, die das Verhältnis von den Inhalten einer Debatte zu ihrem strukturellen Rahmen untersucht. Unter der Frage „Was steht bei einer Debatte nicht zur Debatte?“ werden die unsichtbaren „Stabilisatoren” der Debatte/ierenden thematisiert und selbst zur Debatte gestellt.
Ausgehend von einem westlichen Kanon-Theorietext, einem Gespräch zwischen Michel Foucault und Gilles Deleuze von 1972, in dem das Spannungsverhältnis zwischen politischer Praxis und Formen ihrer (theoretischen) Repräsentationen im Vordergrund steht, legt 1999 den Fokus auf die Performativität des Wissens.

Nitsch/Kabisch, thealit Frauen.Kultur.Labor.
 Bremen

Nitsch/Kabisch, thealit Frauen.Kultur.Labor.

Auf den Fragen von 1999 aufbauend, wollen wir an einem Gesprächsabend im Rahmen des Thealit-Labs die „akademische Debatte“ auseinandernehmen. Zusammen mit der Theoretikerin María do Mar Castro Varela werden wir uns den Fragen stellen: Für wen ist die Figur der_des Intellektuellen erstrebenswert? Für wen ist sie vorbehalten? Auf welche Art und Weise können wir sie uns aneignen? Oder eine ganz neue Figur schaffen? Und welche Rolle spielt dabei die Form der Debatte? Kommt eine akademische Debatte über die Inszenierung von Klassen-Privilegien hinaus? Wie könnte eine Debatte aussehen, die darum bemüht ist, sich selbst in Frage zu stellen – und nicht darum, den_die Andere_n „niederzuschlagen“ (frz. débattre – (nieder-)schlagen)?

Oder mit den Worten von María do Mar Castro Varela in einem Gespräch mit der taz über die Erwartung ihrer Mutter:
„Für sie als Arbeiterin wäre es schon was Tolles gewesen, wenn ich einen Job im Büro oder in einer Bank gewählt hätte. Hauptsache etwas Statushöheres. An Professorin musste sie sich allerdings erst gewöhnen. ‚Warum ist Lesen Arbeit?’, fragt sie. ‚Wieso bekommt man fürs Reden Geld?’ – Diese Neukodierungen von Arbeit finde ich auch sehr interessant.“

María do Mar Castro Varela ist Diplom-Psychologin, Diplom-Pädagogin und promovierte Politologin aus Berlin. Sie ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zu ist ihren Forschungsschwerpunkten zählen neben der Postkolonialen Theorie, die kritische Migrations- und Fluchtforschung, sowie Bildung und Gerechtigkeit und Auseinandersetzungen zu Gender und Sexualität.

Franziska Kabisch & Laura Nitsch sind Freunde, KünstlerInnen, Frauen, Aktiv_istinnen, LeserInnen, Sprecherinnen, und Zuhörer*Innen. Alles beinhaltet notwendigerweise ein Miteinander, manchmal zwischen den beiden, mal mit anderen, mal im Gespräch mit Bild und Text. Sie arbeiten interdisziplinär an den Verschiebungen von Kunst- und Theoriefeldern mit Schwerpunkt politischer Bildung durch künstlerische Methoden und Formate.

Video-Screening: Dienstag, 28.02., und Mittwoch, 01.03.2017, jeweils 11 bis 18 Uhr
1972, 1988, 1999, 2014, 2017 – Wissen & Wiederholung
NITSCH/KABISCH (LAURA NITSCH & FRANZISKA KABISCH)

Eine Kooperation des Bremer Frauen.Kultur.Labor thealit, dem feministischen Film-Kollektiv Feile (Wien) und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Auf der Suche nach einer Alternative zu dem, was ist. Reportage aus Rojava

Vortrag und Gespräch mit Marcus Staiger
Freitag, 25. November 2016, um 19:30 Uhr in Bremen
Bremer Presse-Club, Schnoor 27-28, 28195 Bremen

Im Oktober 2015 reiste Marcus Staiger nach Rojava in Nordsyrien. Er erlebte eine Gesellschaft im Umbruch und Widerspruch. Eine Gesellschaft, die sich im permanenten Diskurs befindet, darüber wie sie leben will. Abgeschnitten von der Hilfe der westlichen Welt, wirtschaftlich geschwächt durch mehrere Embargos, verwickelt in einen Krieg mit dem sogenannten Islamischen Staat, versuchen die Aktivistinnen und Aktivisten der Kurdischen Freiheitsbewegung, die Ideen einer ökologischen basisdemokratischen und geschlechterbefreiten Gesellschaftsordnung voran zu bringen. Staiger sprach mit Vertreterinnen und Vertretern der Justizakademie und des Frauenrats des Kantons Cizre. Er sprach mit Ärzten und Freiwilligen, die ihre Heimat in Westeuropa verlassen haben, um sich dem Projekt Rojava anzuschließen. Er sprach mit Künstlern aus Holland, die ihre ganz eigenen Erfahrungen in Sachen Basisdemokratie machen durften und mit Vertreterinnen der MLKP, die eine wichtige Rolle in der Organisation der Internationalen Brigaden in Rojava spielen. Er ging der Frage nach, ob die Entwicklung in Rojava tatsächlich als Revolution zu bewerten ist und was die kurdische Freiheitsbewegung unter der Führung der PKK so erfolgreich gemacht hat, dass sie nun tatsächlich die Grundlagen für eine staatenähnliche Verwaltungseinheit schaffen konnten, eine Einheit, die aber eben kein Staat und keine Gewalt sein will. Mit einer Vielzahl von kleinen Alltagsbeschreibungen, Auszügen aus Interviews und Gesprächen, sowie einer Unmenge an Fotos versucht Marcus an diesem Abend einen Eindruck von seinen Erlebnissen und Erfahrungen zu vermitteln.

Marcus Staiger, geboren 1971, arbeitet als Koch und Journalist, begann ein VWL- und Philosophie-Studium und gründete 1998 das Rap-Label Royalbunker. Seit 2011 arbeitet Staiger als Industriekletterer, freier Autor und Moderator für Medien wie SPEX, Berliner Zeitung, FAZ, JUICE, vice, noisey, vice.TV und 2014 erschien sein Roman „Die Hoffnung ist ein Hundesohn“. Zurzeit schreibt er an seinem zweiten Buch, einer Reportage-Erzählung über eine Reise nach Rojava in Nordsyrien. Seit ungefähr drei Jahren ist Marcus Staiger auch in antirassistischen Zusammenhängen aktiv und beschäftigt sich hauptsächlich mit den politischen Rahmenbedingungen, die Menschen zu Geflüchteten machen und unter denen diese dann leben müssen. Er sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den Verhältnissen, die auf der einen Seite die Menschen zu Flucht und Migration zwingen und den Verhältnissen unter denen diese Menschen dann wiederum hierzulande zu leiden haben. Denn die Gesetze und wirtschaftlichen Regeln unter denen die Welt zu leiden hat, werden zu großen Teilen in den Zentren der westlichen Welt gemacht.

Eine Veranstaltung von:
Flüchtlingsrat Bremen, Bremer Solidaritätskomitee Kurdistan, Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen

Der diskrete Charme der radikalen Linken oder: Sind 20 Jahre Pause genug?

Buchvorstellung und Gespräch mit Rehzi Malzahn u.a.
Freitag, 30. September 2016, um 19:30 Uhr in Bremen
BDP Haus, Am Hulsberg 136, 28205 Bremen

Das Buch „dabei geblieben“ von Rehzi Malzahn zeichnet Wege des Älterwerdens innerhalb der radikalen Linken nach. Tatsächlich dürften sich aber viel mehr Menschen irgendwann aus den verschiedensten Gründen aus der „Szene“ verabschieden und ihr den Rücken kehren. ‎ Mit der Autorin, „Ausgestiegenen“ und politisch Aktiven suchen wir die Diskussion.

Wo verorten sich ehemalige GenossInnen gegenüber der radikalen Linken? Haben die damaligen Kämpfe noch eine Bedeutung für sie? Haben sie heute Ressourcen, die sie früher nicht hatten und die sie teilen können und wollen?  Welche biografischen Stufen nutzen radikale Linke, um sich aus Zusammenhängen zu  verabschieden? Und wie lässt sich politische Arbeit so gestalten, dass Aktive trotz veränderter Lebensrealitäten dabei bleiben?

Diese und weitere Fragen möchten wir mit der Autorin als einer „Dabeigebliebenen“, einem „Ausgestiegenem“ und weiterhin aktiven AktivistInnen diskutieren.

Flyer Antifa-Cafe "Der diskrete Charme der radikalen Linken oder: Sind 20 Jahre Pause genug?"

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Antifa-Café Bremen.

Konsumkritik – subversive Praxis oder kapitalistische Selbstoptimierung?

Diskussionsveranstaltung mit Lydia Jakobi und Ulrich Schuster
Freitag, 21. Oktober 2016, 19.00 Uhr
Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft, vegetarische und vegane Kost, fair gehandelte Produkte, sauberer Strom, Tauschbörsen und Aufrufe zum Shoppingverzicht – der Trend geht zum kritischen Konsumbewusstsein. Längst hat Konsum- und Wachstumskritik die Nischen des politischen Aktionismus und der Subkultur verlassen. Die 2014 in Leipzig durchgeführte degrowth-Konferenz wurde nicht nur von etablierten Stiftungen und staatsnahen Bildungseinrichtungen unterstützt, es kamen auch Tausende, um dabei zu sein. Doch worauf zielt eine Bewegung, deren Aufrufe zum Maßhalten und Verzicht die ohnehin gestressten Individuen zu mehr Selbstkontrolle anhalten? Was kommt heraus, wenn sich die Kritik nicht gegen Standortkonkurrenz und Mehrwertproduktion wendet, sondern glaubt das kapitalistische Wachstumsmonster durch „Widerstand gegen sich selbst“ und gelebte Utopien besänftigen zu können? Gegenüber der Aufmotzung der als Spektakel daherkommenden Konsumkritik zur Befreiungsperspektive ist Skepsis angebracht. Dem Unbehagen an den negativen Folgen der kapitalistischen Warenwelt für den Menschen und dem Wunsch, nachhaltig zu leben, lässt sich aber angesichts der Produktion von Giftmüll und minderwertigen Lebensmitteln sowie im Wissen um den Raubbau an Naturressourcen auch nicht jegliches kritisches Potential absprechen.

Lydia Jakobi und Ulrich Schuster sind Mitglieder im Roten Salon, einer Veranstaltungsgruppe des Conne Island in Leipzig. Der Rote Salon versteht sich als Ort linker Selbstkritik und beschäftigte sich in der Vergangenheit unter anderem mit der Geschichte des Arbeiterliedes, der Rezeption des 17. Juni in der Linken sowie mit dem Mythos „Linkes Zentrum“.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

 

Birgit Rommelsbacher: Dominanzkultur

Dominanzkultur als herrschafts- und machtsicherndes System? Eine kritische Analyse gesellschaftlicher Macht- und Ausgrenzungsphänomene, in Bezug auf die Publikation `Dominanzkultur` von Birgit Rommelspacher.
Vortrag und Diskussion mit Monique Paladino (Bremen)

Freitag, 4. März 2016, um 18 Uhr in Bremen
Forum Kirche, Hollerallee 75, 28209 Bremen

Eine Dominanzkultur basiert, laut Birgit Rommelspacher, auf Erfahrungen von Unterdrückung, Herrschaft, Gewalt, Vernichtung, Ausbeutung, Expansion, Hegemonie und Macht durch den industrialisierten Westen und das industrialisierte Europa. Monique Paladino möchte mit ihrem Vortrag auf die gesellschaftskritische Publikation „Dominanzkultur“ von Birgit Rommelspacher aufmerksam machen, die bereits 1995 erschienen ist, aber weiterhin Aktualität besitzt.

Für Birgit Rommelspacher reichen individuell motivierte Einstellungen und Haltungen der Subjekte nicht aus, um rassistisch konstruierte Ausgrenzungsphänomene zu analysieren. Gesellschaftliche Machtverhältnisse schreiben rassistische Konstruktionen fest. Für eine kritische Analyse ist eine gesellschaftlich vorhandene Dominanzkultur strukturell verantwortlich. Sie konstituiert das Ein- und Ausgrenzen von Menschen. Durch einen Mechanismus des „Normativen“ wird eine Dominanzkultur von der bundesdeutschen Mehrheitsgesellschaft verinnerlicht und hinterfragt folglich keine ungleichen Verhältnisse. Dies gilt auch für die Mitte der Gesellschaft. Ungleiche Macht- und Herrschaftsverhältnisse werden in Kontexten reproduziert, in denen Mehrheiten und Minderheiten agieren. Dies gilt für das Geschlechterverhältnis genauso wie für Beziehungen von weißen deutschen Mehrheitsangehörigen mit Migrantinnen und Migranten, bis hin zu wissenschaftlichen Diskursen, die sich auf das sog. Eigene und Fremde beziehen.

Birgit Rommelspacher, am 03. Juli 1945 in Rammingen bei Ulm geboren; am 16. April 2015 in Frankfurt am Main verstorben, war Professorin für Psychologie, mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf. Seit Oktober 2007 emeritiert.

Titelbild Birgit Rommelspacher Dominanzkultur

Monique Paladino, Bremen, ist Diplom-Pädagogin und arbeitet als sozial-diakonische Mitarbeiterin in Osterholz-Tenever.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) Bremen zum internationalen Frauentag am 8. März.

Die neue Ungleichheit. Ein Bildband entlang neoliberaler Architekturen


Buchvorstellung mit Arne Schmitt sowie Gespräch mit Radek Krolczyk

Dienstag, 1. Dezember 2015, 20.00 Uhr
Galerie K´. Alexanderstr. 9b, 28203 Bremen

Als eines der großen Probleme der Kritik am Neoliberalismus erscheint immer wieder das Fehlen eines klar umrissenen Gegenstands – auch auf dem Gebiet der Architektur: angesichts struktureller Komplexität richten sich Analyse und Kritik oft nur auf vereinzelte, spezielle Phänomene. Dieser Tendenz begegnet Arne Schmitt (*1984) in seinem neuen Buch mit dezidierter Einfachheit. Auf einem abgesteckten Spaziergang durch die Stadt Köln fotografiert Schmitt Architekturen verschiedenster Couleur, alle in Schwarzweiß: Restbestände sozialstaatlicher Moderne, musealisierte Industriebauten, zeitgenössische Konsumtempel u.v.m. reihen sich aneinander und weisen stilistisch eine spürbare Ungleichheit auf – die nur zu gerne als Pluralismus, Freiheit ausgegeben wird. Und doch durchzieht diese Ansichten ein gemeinsamer Geist, der jedoch vielmehr in unsichtbaren Zusammenhängen zu suchen ist und ganze andere Ungleichheiten meint: sei es im Falle der privaten Großinverstoren der Oppenheim-Esch-Holding, die durch korrupte Strukturen seit den 90er Jahren mehrfach die öffentliche Hand in skandalöser Weise ausnehmen konnten (Kölnarena, Stadthaus, Neue Messehallen) – sei es der immer noch ungeklärte Einsturz des Historischen Stadtarchivs oder auch der luxuriöse, investorenfreundliche Ausbau des Rheinauhafens. Fotografie und Buchform nehmen dabei Bezug auf jene thematischen Bildbände der 50er und 60er Jahre, in denen politische und gesellschaftliche Kritik der Gegenwart mit fotografischen Darstellungen der Stadt verknüpft wurde. Diesen Anspruch versucht Arne Schmitt mit Die neue Ungleichheit zurückzugewinnen: So schrieb der Kölner Schriftsteller Thorsten Krämer (*1971) ein halb literarisches, halb essayistisches Vorwort, das einen möglichen Weg für eine Kritik des hoch-anpassungsfähigen, immer-flüchtigen Neoliberalen aufzeigt.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Galerie K´.

Mamas and Papas, Reproduktion und Pop.

Buchvorstellung und Diskussion mit Lukas Böckmann (Leipzig)
Freitag, 06.11.2015, 17.00 Uhr
Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen

Wer die Verantwortung für ein unmündiges und geistig wie körperlich völlig ausgeliefertes Wesen zu übernehmen bereit ist, wird in den meisten Fällen sein bisheriges Leben erheblich umstellen müssen. Das bringt oft gemischte Gefühle mit sich, wird man doch von allen Seiten her beständig mit Schaumworten wie Flexibilität, Unabhängigkeit und der völlig gegenstandslosen individuellen Freiheit eingerieben. Sich – gerade während der ersten Jahre – in eine selbstgewählte Abhängigkeit zum Kind und möglicherweise weiteren Elternteilen zu begeben, seine dem Druck der marktwirtschaftlichen Verwertung mühsam abgerungene Freizeit nicht mehr der Muße, der Zerstreuung oder nächtlichen Eskapaden, sondern der Reproduktion zu widmen, mag da manches Mal so erscheinen, als fräße das Kind einen auf. Über Fressen und Gefressenwerden, Familie und das schwierige Verhältnis von linker Subkultur und Kindern spricht Lukas Böckmann, Herausgeber des Sammelbandes The Mamas and the Papas. Reproduktion, Pop und widerspenstige Verhältnisse.

Lukas Böckmann arbeitet als Historiker, ist Redakteur der Zeitschrift Phase 2 und schreibt gelegentlich für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Benim Çocuğum – Mein Kind – My Child. Filmrundreise mit Can Candan

Der Dokumentarfilm “Benim Çocuğum – Mein Kind” von Can Candan startet am 16. Juni 2015 in Bremen eine bundesweite Premiere-Rundreise, organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiave. Der Regisseur Can Candan und weitere Mitwirkende stellen den Film vor und diskutieren mit dem Publikum.

16.06. Bremen: Premiere @ City46 Kino | 17.06. Hamburg: Premiere @ Metropolis Kino | 18.06. Berlin: Premiere @ Arsenal Kino | 20.06. Berlin: Neighborhood Screening @ SO36 | 21.06. Köln: Premiere @ Filmclub 813 | 22.06. München: Premiere @ Maxim-Kino

"Mein Kind" Deutschlandtour

Im Anschluss an den Film findet jeweils eine Diskussion mit dem Regisseur Can Candan und dem Produzenten Hasan Metehan Özkan sowie mit den beiden im Film mitwirkenden Eltern und Aktivistinnen Şule Ceylan und Ümmühan Kıyan aus Istanbul statt.

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Filmpremiere: Benim Çocuğum – Mein Kind

Filmvorführung und Diskussion mit dem Regisseur Can Candan (Istanbul) und weiteren Mitwirkenden
Dienstag, 16. Juni 2015, um 20:30 Uhr
Kino City 46, Birkenstraße 1, 28195 Bremen

„Benim Çocuğum“ (Mein Kind) ist ein Dokumentarfilm über eine sehr engagierte und inspirierende Gruppe von Müttern und Vätern in İstanbul, Türkei, die aus ihrer persönlichen Erfahrung mit ihren lesbischen, schwulen, bisexuellen oder trans*-gender Kindern ein soziales und politisches Anliegen gemacht haben: Mit der Gruppe LİSTAG (Families of LGBTs in İstanbul) teilen sie ihre Erfahrungen mit anderen und gehen für mehr Akzeptanz von LGBT*IQ-Menschen an die Öffentlichkeit.

Benim Çocuğum – Mein Kind – My Child

In „Benim Çocuğum“ begleitet Filmemacher Can Candan mit seinem Team sieben Menschen als Eltern und AktivistInnen auf dem Weg, die Rolle und die Bedeutung von Familie in einer konservativen, homo- und transphoben Gesellschaft neu zu definieren.

Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion mit dem Regisseur Can Candan und dem Produzenten Hasan Metehan Özkan sowie mit den beiden im Film mitwirkenden Eltern und Aktivistinnen Şule Ceylan und Ümmühan Kıyan aus Istanbul statt.

Benim Çocuğum. Dokumentarfilm von Can Candan, 2013, 82 min.
Türkisch mit englischen Untertiteln. Surela Film, Istanbul.

Die Veranstaltung wird auf Türkisch mit deutscher Übersetzung stattfinden, der Film wird auf Türkisch mit englischen Untertiteln gezeigt. – Eintritt: 8€ pro Person / 5,50€ ermäßigt. Tickets können beim Kino reserviert werden: tickets@city46.de | www.city46.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem City 46 – Kommunalkino Bremen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen einer durch die Rosa-Luxemburg-Initiative organisierten, bundesweiten Rundreise statt.

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Film prömiyeri: Benim Çocuğum – Mein Kind

Film gösterimi ve İstanbullu yönetmen Can Candan ile yapıma katkısı olanlarla tartışma

16 Haziran, Salı günü, saat 20:30’da
Kino City 46, Birkenstraße 1, 28195 Bremen adresinde

“Benim Çocuğum” Türkiye, İstanbul’da çocukları lezbiyen, gey, biseksüel veya transseksüel olan bir grup anne ve babanın hikayesi. Çocukları üzerinden kendi kişisel deneyimleri yapıp konuyu sosyal ve siyasal bir mesele olarak gören bir grup anne baba üzerine bir belgesel film. Bu anne ve babalar başkalarına ilham verici bir çabayla, LİSTAG (İstanbullu LGBT’lerin aileleri) ile birlikte deneyimlerini başkalarıyla paylaşıp LGBT’lerin toplumda daha çok kabul görmesi için kamu önüne çıkıyorlar.

“Benim Çocuğum” filminde yönetmen Can Canden ve ekibi, muhafazakar, homofobik, transfobik bir toplumda, ailenin rolünü ve önemini yeniden tanımlamak için yola çıkan anne baba ve eylemci yedi insana refakat ediyorlar.

Filmden sonra yönetmen Can Candan ve yapımcı Hasan Metehan Özkan ile filmde hikayeleri anlatılan İstanbullu anne ve eylemciler Şule Ceylan ve Ümmühan Kıyan ile tartışma olanağı olacak.

Benim Çocuğum. Bir Can Candan belgeseli, 2013 yapımı, 82 dk. Türkçe, İngilizce alt yazılı. Surela Film, İstanbul.

Etkinlik Türkçe olacak ve Almancaya çevrilecek. Film Türkçe, İngilizce alt yazılı olarak gösterilecek. Giriş 8 € / indirimli 5,50 €. Bilet rezervasyonu sinema gişesinden yaptırılabilir: tickets@city46.de | www.city46.de

Bu Rosa-Luxemburg-Girişimi’nin (Bremen’deki Rosa Luxemburg Vakfı), City 46 – Bremen Belediye Sineması işbirliği ile yaptığı bir etkinliktir.

Etkinlik, Rosa Luxemburg Girişimi tarafından, ülke çapında düzenlenen etkinlik turunun bir parçası olarak gerçekleştirilmektedir.

 

Buy Buy St. Pauli

Über die Kämpfe um die Esso-Häuser
Film und anschließende Diskussion mit den FilmemacherInnen aus Hamburg
Donnerstag, 19. März 2015, um 20 Uhr
Spedition Bremen, belle étage, Am Güterbahnhof: Beim Handelsmuseum, 28195 Bremen

„Buy Buy St. Pauli“ Motiv 1

„Was weg ist ist weg! Das kommt nicht wieder!“ sagt Andreas energisch. Er wohnte seit 1988 in den Esso-Haeusern auf St. Pauli. Diese stehen exemplarisch fuer einen überall – und nicht nur auf St. Pauli – stattfindenden Verdrängungsprozess.

In ihrer Langzeitdokumentation „Buy Buy St. Pauli“ (D 2014, 86“) begleiten die FilmemacherInnen Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg den Kampf der BewohnerInnen der Esso-Häuser und ihrer UnterstützerInnen gegen den Abriss. Sie haben zahlreiche Demonstrationen gefilmt, waren bei subversiven Aktionen und Brushmobs dabei, haben Stadtteilversammlungen dokumentiert und Einblicke in liebevoll eingerichtete Wohnzimmer eingefangen – bis zum Packen der Umzugskartons. Dabei will der Film wichtige Fragen stellen: War der Abriss wirklich unvermeidbar? Soll Kaputtbesitzen mit massgeschneiderten Bebauungsplänen belohnt werden?

Zu Wort kommen nicht nur AktivistInnen der Initiative Esso-Häuser sowie BewohnerInnen, NachbarInnen und Gewerbetreibende, sondern auch die Politik, Investoren und eine Stararchitektin.

„Buy Buy St. Pauli“ Motiv 2

Weitere Informationen zum Film finden sich unter www.buybuy-stpauli.de.

Die VeranstalterInnen:
Kunst- und Kulturverein Spedition und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen; im Rahmen der Veranstaltungsreihe „citydataexplosion.

Das Flugblatt zur Veranstaltung „Buy Buy St. Pauli“ als PDF zum Download.

Der eindimensionale Mensch wird 50

Konzert-Theater von und mit Thomas Ebermann, Kristof Schreuf, Andreas Spechtl und Robert Stadlober
Freitag, 31. Oktober 2014, 20.00 Uhr
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Eine facettenreiche Geburtstagsfeier für eine trostlose Gestalt, die sich auch noch treu geblieben ist, seit Herbert Marcuse ihr glückliches Bewusstsein und ihre versklavte Zufriedenheit erforschte.  1964 tat es beim Zahnarzt mehr weh als heute, und für eine schnelle Übermittlung von Nachrichten verschickte man Telegramme. Technologisch geht’s seitdem voran, aber das Denken, das mit der Kritik der Verhältnisse erst beginnt, ist verdrängt vom Funktionieren im Bestehenden. Informiertheit und Verblödung sind verschwistert. Als Herbert Marcuse, einer der Denker der »Kritischen Theorie«, diese Zusammenhänge zu entschlüsseln versuchte, inspirierte er damit große Teile der »Rebellion von ’68«. Was er ätzend als »Hölle der Gesellschaft im Überfluß« benannte – das damalige Wirtschaftswunder mit reguliertem Arbeitsmarkt und wachsendem Konsum – ist heute der Himmel vieler Progressiver. An diesem Abend wird er erforscht mit Songs, die auf Passagen aus dem »Eindimensionalen Menschen« basieren. Außerdem wird – unakademisch, aber auf den berüchtigten »gesunden Menschenverstand« verzichtend – rezitiert, dialogisiert und gestritten, ob und warum der Philosoph sich irrte. Da das Ensemble weder ein Lehrstück plant noch den Lehrer spielen will, zieht es sich zwar nicht vor aller Augen aus, verheimlicht aber nicht, dass sich auch in seinen Mitgliedern manch Eindimensionalität festgesetzt hat. Man soll ja, lehrte der Systemkritiker, misstrauisch gegenüber seinen Bedürfnissen sein. Entgegen landläufiger Meinung stammen sie nicht aus dem »tiefsten Innersten« und zeugen auch nicht von Authentizität …

Versichert wird, dass kein Mitglied des Ensembles auch nur die klitzekleinste Ähnlichkeit mit dem Jubilar hat – und garantiert werden kann, dass schon der Erwerb einer Eintrittskarte zu mehrdimensionaler Gefühlswelt, Immunität gegen Manipulation und kritischem Bewusstsein führt.

HINTERGRUND:

Der Titel bezieht sich darauf, dass Herbert Marcuses große systemkritische Schrift (»Der eindimensionale Mensch«) 1964, also vor 50 Jahren, (zunächst in den USA) veröffentlicht wurde. Ganz besonders durch dieses Werk wurde Marcuse zum vielleicht wichtigsten Inspirator der »Rebellen von 68«. Zu einer Autorität für die Antiautoritären, denen er sich verbunden fühlte. Nichts liegt dem Team allerdings ferner, als einen Erinnerungsabend an eine irgendwie geartete »gute alte Zeit« zu veranstalte, nach der Art dieser trostlosen Fernsehdokumentationen zur Geschichte, in denen alt gewordene »Zeitzeugen«, denen die Anpassung aus jeder Pore stinkt, Enkeln und Kindern und ihrer Generation erzählen dürfen, dass sie in jungen Jahren mal ganz schön wild gewesen sind. Das Team glaubt nämlich, dass Herbert Marcuse für viele heute größte Relevanz besitzt. Mehr noch: seine fundamentale Kritik kann erhellen, wie weit – leider! – sich das, was heute als links/progressiv/bürgerbewegt gilt, von einer substanziellen Kritik des Bestehenden entfernt hat. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass Marcuse seine Schrift zur Zeit des Wirtschaftswunders – also zur Zeit regulierter Arbeiterverhältnisse und wachsender Möglichkeiten des Konsums – verfasst hat. Es sind Zeiten, denen heutige Sehnsüchte gelten, während Marcuse für sie den Begriff der »Hölle der Gesellschaft im Überfluss« fand.

KEINE ANGST!
Es wird kein akademischer Abend, bei dem Kenntnis der Kritischen Theorie Voraussetzung ist, um auf seine Kosten zu kommen. (Dafür gibt es Seminare und Symposien, die wertvoll sind.) Es wird auch nicht »Agitprop« und auch kein Lehrstück.
AUCH NICHT ZU BEFÜRCHTEN IST, dass die Musik nur der Untermalung der Texte gilt. Damit haben wirklich schon genug »Liedermacher« rumgemurkst.

ALSO WAS?
Gearbeitet wird an einigen Songs, die sich an Themen und Thesen Herbert Marcuses anlehnen, sie entschlüsseln, auf heutige Gegebenheiten übertragen, auch mal mit direkten Zitaten spielen, manchmal ist der Bezug auch nur sehr indirekt und also versteckt. Darüberhinaus zerbricht sich das Team den Kopf, welche Passagen rezitierbar sein könnten, ohne den Anspruch seiner »Entakademisierung« zu verletzen. Zum Glück hat Marcuse einen wunderbaren Hang zum beispielhaften Erzählen, zur Episode. Und in seinem berühmten Vortrag im überfüllten Audimax der FU (mit dem Titel »Das Ende der Utopie«!!) findet sich was … Manchmal könnte es auch passieren, dass die Typen auf der Bühne ins Dialogisieren geraten. Inszenierte Disharmonie halt. Mit einiger Sicherheit spricht dann der alte Marcuse von der Leinwand »das klärende Wort«. Nein, das nicht, aber es gibt wirklich ein paar schöne Aufnahmen mit ihm…

Zitate aus Marcuse, „Der eindimensionale Mensch“:
»Indem die großen Worte über Freiheit und Erfüllung von Führern und Politikern bei Wahlkampagnen verkündet werden, in den Kinos, im Radio und Fernsehen, verkehren sie sich in sinnlose Laute, die nur im Zusammenhang mit Propaganda, Geschäft, Disziplin und Zerstreuung einen Sinn erhalten … Die Institutionen der Rede- und Denkfreiheit behindern die Gleichschaltung mit der etablierten Wirklichkeit nicht.«
    »Niemand denkt wirklich, der nicht von dem abstrahiert, was gegeben ist, der nicht die Fakten auf die Faktoren bezieht, die sie hervorgebracht haben …«
    »Um ein (leider phantastisches) Beispiel zu wählen: die bloße Abwesenheit aller Reklame und aller schulenden Informations- und Unterhaltungsmedien würde das Individuum in eine traumatische Leere stürzen, in der es die Chance hätte, sich zu wundern, nachzudenken, sich (oder vielmehr seine Negativität) und seine Gesellschaft zu erkennen.«

Thomas Ebermann; Buch und Bühnenautor, Podiumsdiskutant und Vortragsreisender, Regisseur und minderbegabter Schauspieler, Intellektueller ohne Abitur, fühlt sich geehrt, wenn man ihn den »letzten Querulanten« nennt und beleidigt, wenn man ihn als »Querdenker« diffamiert.

Kristof Schreuf; Musiker, Schreibtischtäter und Sänger, war mal Frontmann von »Kolossale Jugend« und galt damals als Klassenbester der »Hamburger (Vor-)Schule«, mangelnde Strebsamkeit warf ihn zurück; für »Bourgeois with Guitar« von der Kritik so hoch gelobt, wie in den Charts tief gefallen.

Andreas Spechtl; Musiker, Texter und Sänger der Band »Ja, Panik«, hat sich aus dem Burgenland in die Provinz zurückgezogen und wird von Berliner Ur-Einwohnern – die Fremde sonst nicht mögen – einigermaßen akzeptiert, denn: »So zärtlich hat schon lange niemand mehr gegen den Staat gewettert«, wie Andreas auf dem jüngsten Album, für das er bestimmt wieder für den »Amadeus Award« nominiert wird, damit ein anderer ihn bekommt.

Robert Stadlober; Schauspieler, Musiker und Sänger der Band »Gary«. Wirkt in seinen Filmen – »Sonnenallee«, »Crazy«, »Kottan ermittelt«, »Zärtliche Parasiten« – oft viel sympathischer, als er in privater Atmosphäre, also in Talkshows, ist. Obwohl er sich stets vornimmt, genregerecht belanglos zu plaudern, rutscht ihm immer wieder ein kluges Argument raus, womit er naturgemäß den berühmten deutschen Volkszorn provoziert.
Bühne & Kostüm: Astrid Noventa
Dramaturgie: Miriam Schmidt

Eine Veranstaltung der Schwankhalle Bremen in  Koproduktion mit dem steirischen herbst festival Graz, und dem Polittbüro Hamburg. Mit freundlicher Unterstützung vom Musicboard Berlin. In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Tickets können über die Schwankhalle Bremen bezogen werden: www.schwankhalle.de

 

Deutschpop, halt’s Maul! Für eine Ästhetik der Verkrampfung …

Vortrag und Diskussion mit Frank Apunkt Schneider (Bamberg)
Freitag, 7. November 2014, um 20:00 Uhr
G 18, Grünenstr.18, 28199 Bremen

Popkultur war vielleicht das wichtigste Reeducation-Programm, das die Alliierten auflegten. Sie überschrieb deutsche Kultur und entfremdete die Kids von Scholle und Volksgemeinschaft. Popmusik auf Deutsch war daher lange Zeit undenkbar. Erst mit Punk entstanden deutsche Texte, die sich zur Kolonialisiertheit durch Pop bekannten. Und als aus der guten alten BRD wieder hässliches neues Deutschland geworden war, verstärkten Bands wie Kolossale Jugend oder die frühen Blumfeld (nicht zu verwechseln mit den späten) die Dissonanzen. Ihre Sperrigkeit war eine Abfuhr ans neu verordnete Wir-Gefühl. Aber in ihrem Windschatten entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch…) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passt gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik. An das, was dafür aufgegeben wurde, will der Vortrag erinnern, indem er vom »Fremdwerden in der eigenen Sprache« (NDW) erzählt, von der Materialästhetik der Verkrampfung (Hamburger Schule), von der unglaublich seltsamen Unmöglichkeit deutscher Popaffirmation (Schlager) und natürlich von der Hässlichkeit des Unverkrampften.

Frank Apunkt Schneider ist unfreier Künstler, Autor und selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der Testcard, Redakteur bei Skug und außerdem der deutsche Außenposten der Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at).

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Frauen gegen Bevölkerungspolitik – Militante Frauenbewegung

Militante Frauenbewegung in der BRD in den 1980er Jahren: Frauen gegen Bevölkerungspolitik
Vortrag und Diskussion mit Ulla Penselin
Montag, 14. Juli 2014, um 19:30 Uhr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Verabschiedung des FrauenLesbenTransInfoladens & Archivs Mafalda.
Die Veranstaltungen sind für FrauenLesbenInterTrans und finden im Mafalda, Kreuzstr. 29 in Bremen, statt.

Nach 18 Jahren wurde dem Mafalda zum 31.7.2014 gekündigt. Wir nehmen die Kündigung zum Anlass, den Raum mit Teilen seiner Geschichte nochmal sichtbar zu machen, ins Bewusstsein, in die Öffentlichkeit zu bringen, damit sie nicht klanglos verschwindet, zu erzählen, zu diskutieren, Standpunkte und Sichtweisen auszutauschen – mit FrauenLesbenInterTrans mit verschiedenen Erfahrungen, Hintergründen, Ideen, Vorstellungen und verschiedenen Alters. Alle Veranstaltungen finden im Mafalda, Kreuzstr. 29,  statt.

Das vollständige Programm der Reihe des Mafalda:

Montag, 30.06.2014, um 19:30 Uhr Filmvorführung „Juli ’76 – Das Private ist Politisch“
Die Autonomen Frauenhäuser waren ein wichtige Säule der FrauenLesbenbewegung der 70 Jahre. Sie waren konkrete Selbsthilfe gegen (sexualisierte und häusliche) Gewalt und machten eine  Thematisierung von Gewalt gegen Frauen möglich. Bis heute sind die Frauenhäuser wichtig und notwendig. Den Trailer gibt’s auf www.juli76-frauenhausfilm.de.
Eine filmische Montage aus Rückblicken, Dokumenten und Bildern aus den ersten sechs Jahren des Projekts. Ein Film von Ulrike Schaz. D 2010, DVD, 66 Min.
Veranstalterin: Mafalda, in Kooperation mit dem Autonomen Feministischen Referat des AStA der Uni Bremen.

Montag, 07.07.2014, um 19:30 Uhr Feministische Organisierung – Wer? Wie? Warum? Diskusssionsrunde und Perspektiventreffen
„Allein machen sie dich ein“ – ja klar, mit anderen zusammen wär es im sexistischen Alltag viel leichter, die Nerven zu bewahren, sich gegenseitig zu stärken oder wehrhafte Strategien zu entwickeln. Trotzdem: An der Uni, im Job, in „Privaten“ oder „politischen“ Konflikten, bei theoretischen Fragen oder Gefühlsdurcheinander sind die von Sexismus betroffenen oft vereinzelt. Dabei gibt es zahlreiche Ideen und Ansätze, sich antipatriarchal zu organisieren – und genau so viele Fragen an diese: Wie sich kollektiv organisieren und Handlungsfähigkeit entwickeln, wenn es „die Frauen“ gar nicht gibt? Wie können verschiedene FrauenLesbenInterTrans mit ihren sehr unter-schiedlichen Lebenswelten umgehen? Was braucht jede_, um sich in feministischen Zusammenhängen,
Bezugs- und Politgruppen wohl und repräsentiert zu fühlen? Welche feministischen Themen sind heute überhaupt noch wichtig – und wo anfangen, wenn Sexismus und Rassismus alles durchziehen: Alltag, Kapitalismus, Staat, uns selbst?
Das Diskussionsangebot will frühere feministische Organisierungsansätze vorstellen, danach gibt es Zeit für den Austausch von Bedürfnssen, Ideen, Befürchtungen und Erfahrungen. Es gibt Raum zum Kennenlernen, Vernetzen und zum Entwickeln eigener Perspektiven der Organisierung.
Veranstalterin: Mafalda, in Kooperation mit dem Autonomen Feministischen Referat des AStA der Uni Bremen.

Montag, 14.07.2014, um 19:30 Uhr Militante Frauenbewegung in der BRD in den 1980er Jahren: Frauen gegen Bevölkerungspolitik. Mit Ulla Penselin
Ulla Penselin hat sich – nach Bekanntwerden von Sterilisationsexperimenten an Frauen in Hamburg – seit Beginn der 1980er Jahre im Kampf gegen internationale Bevölkerungspolitik engagiert. Im Zuge der inhaltlichen Auseinandersetzungen erweiterte sich die Thematik auf die Humangenetik, Gen- und Reproduktionstechnologien und „moderne“ Eugenik. Sie berichtet und diskutiert über inhaltliche Auseinandersetzungen, Organisierung, Aktionen und das Zusammenspiel zwischen legaler und illegaler Aktion.
Veranstalterin: Mafalda, in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen.

Sonntag, 20.07.2014, um 12 Uhr Erzählcafé und Sonntagsbrunch
Mit Bremer Aktivistinnen, die das Mafalda mit gegründet haben und/ oder hier aktiv waren und sind. Welche Gruppen gab es? Welche Konflikte und Probleme gab es? Was ist bis heute wichtig?
Wir möchten in gemütlicher Runde brunchen und Polit-Generationen-übergreifend ins Gespräch kommen.
Veranstalterin: Mafalda, Kooperation mit dem Autonomen Feministischen Referat des AStA der Uni Bremen.

Frauensommerakademie 2014: Let’s Talk About Sex!

5. frauensommerakademie* mit Heike Boldt, Andrea Jahn, Susanna Karawanskij, Stephanie Klee, Anna Kow, Nadin Kretschmer, Katharina Lux, Anja Mayer, Laura Méritt
Donnerstag, 12.06.2014 16:30 Uhr bis Sonntag, 15.06.2014 14:00 Uhr
Gut Frohberg, Schönnewitz 9, 01665 Käbschütztal/Krögis

Unter dem Titel „Let’s Talk About Sex!“ beschäftigen wir uns u.a. mit den Themenkomplexen Selbstbestimmung und (S)Expositiv.
Inhaltlich werden wir auf Identitäten, Körper und unterschiedlichen Praktiken eingehen sowie einen positiven und historischen Bezug zu Feminismus und Sex herstellen. Wir wollen uns vorurteilsfrei und sachbezogen mit dem Thema Sexarbeit & Prostitution beschäftigen. Wie immer werden wir Freiräume und Raum für Diskussionen schaffen.

Programm:

Donnerstag, 12. Juni 2014: Seminarbeginn
Anreise ab 15 Uhr,
16.30 Uhr Begrüßung und Seminarbeginn,
18 Uhr Abendessen,
19 bis 21 Uhr Einstieg in die Themen der frauensommerakademie*2014 (Susanna Karawanskij, MdB).

Freitag, 13. Juni 2014: Selbstbestimmung
3 Kurzworkshops, die rotierend von allen Teilnehmerinnen besucht und anschließend gemeinsam diskutiert werden:
(1) Identität(en): Anja Mayer
(2) Körper & Kapitalismus: Heike Boldt
(3) Körperwerkstatt: Nadin Kretschmer

Samstag, 14. Juni 2014: Workshoptag: (S)Expositiv
3 Tagesworkshops

Sonntag, 15. Juni 2014: Seminarabschluß
Abschlußdiskussion

Weitere Infos bitte unter: frauensommerakademie.wordpress.com
Verbindliche Anmeldung und Rückfragen bitte an Anja Mayer: anja.mayer@frauensommerakademie.de

Der Teilnahmebeitrag liegt bei 100 €, ermäßigt 50 €, Soli-Beitrag 150 €. Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern. Einzelzimmer sind begrenzt vorhanden, der Aufschlag hierfür beträgt 30 € insgesamt. Kinderbetreuung ist selbstverständlich, bitte rechtzeitig unter Angabe des Alters anmelden. Die Anmeldung ist verbindlich, nachdem der Teilnahmebeitrag überwiesen wurde.

Flyer der 5. frauensommerakademie* 2014: Let’s Talk About Sex! (PDF)

Im Jahre 2010 fand die erste Frauensommerakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt. Seit dem hat sich die frauensommerakademie* als Bildungstreffen linker Frauen etabliert und findest in meistens in Süddeutschland statt. Veranstalterin ist der Verein frauensommerakademie*, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und mehreren ihrer Landesstiftungen.

Die Bedeutung des muslimischen Kopftuches

Eine Einführung: rli jour fixe mit Reyhan Şahin (Bremen)
Mittwoch, 23. Oktober 2013, um 18:30 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Bremen, Breitenweg 25, 28195 Bremen – Mit Anmeldung!

Das muslimische Kopftuch in Deutschland: Wie und warum wird es getragen? Welche Bedeutungen kann dieses Stück Stoff für die Gesellschaft und die Trägerin haben? Wir möchten eine Einführung in ein umstrittenes Thema bieten, das auch aus linker und feministischer Sichtweise Interesse auf sich zog, und möglichst zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

Dr. Reyhan Şahin, Sprachwissenschaftlerin und Semiotikerin, hat für ihre Promotion (u.a. mit Hilfe eines Stipendiums der Rosa-Luxemburg-Stiftung) zum Thema der Veranstaltung eine Untersuchung angefertigt, für die sie in Deutschland lebende Musliminnen nach ihren Gründen, ein Kopftuch zu tragen, befragte, ihre Kleidungsvorkommen fotografierte und an ihrer Lebenswelt beobachtend teilnahm. Als Lady Bitch Ray ist Şahin als Rapperin, Künstlerin und Schauspielerin bekannt geworden. Sie propagiert mit ihrem «Bitchsm» ihre eigene Fassung eines neuen Feminismus.

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Call me Kuchu

Zur Situation von Lesben, Schwulen und Transgender in Uganda

Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LBGTI) werden in Uganda verfolgt und ermordet. Immer wieder werden dort Anti-Homosexuellen-Gesetze im Parlament verhandelt. Großen Einfluss haben dabei christliche Fundamentalisten ebenso wie die Medien. Queere Aktivist_Innen werden kriminalisiert bis hin zur Androhung der Todesstrafe. Trotzdem leisten sie weiterhin Widerstand.

Bericht und Diskussion mit Esther
Mittwoch, 30. Oktober 2013, um 19:30 Uhr
Mafalda, Kreuzstraße/Ecke Reederstraße, 28203 Bremen

Eine Menschenrechtsaktivistin und Journalistin berichtet über die aktuelle Situation in Uganda und erzählt von ihrer eigenen Geschichte.

Film „Call me Kuchu“, (OmU)
Donnerstag, 31. Oktober 2013, um 19:30 Uhr
Rat und Tat-Zentrum, Theo-Körner Straße 1, 28203 Bremen

Eine beeindruckende Dokumentation, die das Leben und den mutigen und alltäglichen Kampf einiger Aktivist_Innen würdigt und ein Bild extremer gesellschaftlicher Homophobie zeichnet. Anschließend Diskussion mit Esther.

Der Veranstaltungsflyer „Call me Kuchu“ als PDF zum Download.

Veranstaltet von der feministischen FrauenLesben* gruppe F.L.O.P. und dem Rat und Tat Zentrum Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anders als Du glaubst

Ein Theaterstück über Juden, Muslime, Christen und den Riss durch die Welt. Mit der Berliner Compagnie
Dienstag, 01. Oktober 2013, um 20 Uhr
Gemeindehaus St.Stephani, Stephanikirchhof 8, 28195 Bremen

Ob unter dem Deckmantel der Religion machtpolitische oder wirtschaftliche Interessen ausgetragen werden, ob fanatische Gläubige aufeinander losgehen: Religion hält her für Terroranschläge, Eroberungen, Mord und Totschlag.

Das ist die eine Seite. Andererseits:
Selbst wenn der Religion nur zugestanden wird, Seufzer der Kreatur zu sein, so ist sie doch auch Protest gegen die Ungerechtigkeit, gegen die Aufspaltung der Welt in arm und reich. Gerechtigkeit und Mitgefühl sind Kernforderungen des Judentums, des Christentums und des Islams. Und dieser Protest äußert sich nicht nur in Mildtätigkeit und Almosengeben, sondern auch im Widerstand gegen diejenigen Strukturen, welche die Ungleichheit hervorbringen.
Nicht zuletzt findet sich in den Religionen auch der Protest dagegen, für die Zementierung von Herrschaftsverhältnissen vereinnahmt zu werden.

Von dieser, die Menschen und die Gesellschaft verändernden Kraft der Religionen handelt unser Stück. Es möchte den Beweis antreten, dass Toleranz, Verständnis, Solidarität einerseits und gegenseitige sachliche Kritik andererseits sich nicht ausschließen, sondern zu einer für die Zukunft der Welt dringend benötigten gemeinsamen Praxis führen können.
Unsere Protagonisten sind: Eine fromme Muslima, eine gläubige Christin, ein gottesfürchtiger Jude, ein linker Atheist und ein eingefleischter Skeptiker. Ausgerechnet sie finden sich gemeinsam nach einem tödlichen Anschlag im postmortalen Niemandsland. Ist es die Vorhölle? Ist es der Weg ins Paradies?
Natürlich streiten sie. Wie auf Erden so im Himmel. Bis sie merken: Es gibt eine gemeinsame Aufgabe!
Eine abenteuerliche Reise führt sie zu den irdischen, menschengemachten Orten der Hölle: in die Minen Katangas, die Hungerlager Afrikas.
Sie helfen und es hilft nicht, denn: Was dort geschieht, hängt von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen anderswo ab. Auf in die Höhle der Löwen, zu den Schauplätzen der Macht, zu den Global Players der Welt! Jetzt lernen sie erst recht das Fürchten.
Aber wie steht es im Koran? „Allah verändert nicht den Zustand der Menschen, bis sie selbst ihren eigenen Zustand verändern!“ Sure 13, Vers 11.
Mit einfachsten Mitteln, viel Fantasie und großer Spiellaune nehmen sie den Zuschauer mit durch alle Höhen und Tiefen ihrer Reise.

Kooperationspartner: Kulturkirche St. Stephani, St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde, Kathol. Fonds, Die Schwelle, Verein „Zukunft“, Bremer Friedensforum, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen, BIZ, Bremer Seemannsmission.

Der Flyer zur Aufführung von ANDERS_ALS_DU_GLAUBST als PDF zum Download. Eintritt: 8.-€ / ermäßigt 5.-€ / Kulturticket 2.-€