Europa - Archiv


Angewandte Geschichte: Über Kontinuitäten von Stigmatisierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung der Roma

Filmvorführung und Diskussion mit Rena Rädle (Belgrad, Serbien)
Montag, 5. Mai 2014, um 19:00 Uhr
Wallsaal der Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen

Das Gedenken an die Opfer des Völkermords zur Zeit des Nationalsozialismus und die Problematisierung der gegenwärtigen Politik gegen Roma und Asylsuchende in Europa gehören zusammen. Anhand der aktuellen Situation in Serbien, Herkunftsland vieler Asylsuchender Minderheitenangehöriger und gleichzeitig Ort zahlreicher NS-Verbrechen – u.a. im KZ Sajmiste (Belgrad) – , sollen die Kontinuitäten verdeutlicht werden.

Rena Rädle ist Künstlerin, Aktivistin und Mitglied des Forums für Angewandte Geschichte aus Belgrad (Serbien).

Eintritt frei.

Eine Veranstaltung im Rahmen des BALKAN CINEMA von Terra Nostra e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Die Krim-Krise: Historische Hintergründe und aktuelle Zusammenhänge

Karl Heinz Roth im Gespräch mit Norbert Schepers
Donnerstag, 27. März 2014, um 19:30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Besorgt verfolgen viele Menschen die aktuellen Auseinandersetzungen in der Ukraine und um die Krim. Mit einem durch Russland unterstützten Referendum zur Abspaltung der Krim von der Ukraine und mit dem Anschluss an Russland hat sich die internationale Lage zuletzt gefährlich zugespitzt. Die Ukraine löst sich aus dem Einflussbereich Russlands, befördert durch die Europäische Union und die USA. Insbesondere nach dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch sieht die Russische Föderation ihre Interessen bedroht und demonstriert militärische Stärke.

Bei unserer Podiumsdiskussion wird Karl Heinz Roth von Norbert Schepers zur aktuellen Entwicklung auf der Krim befragt. Dabei geht es sowohl um den aktuellen politischen als auch den historischen Kontext.

Mitwirkende:
Dr. Karl Heinz (Karlo) Roth, Bremen, ist Mediziner, Historiker und einer der wichtigsten Sozialforscher des 20. Jahrhunderts. Er hat unter anderem zur Geschichte der Ukraine und der Krim geforscht und publiziert, insbesondere auch zur deutschen Vernichtungs- und Kollaborationspolitik in der Ukraine („Heydrichs Professor. Der Fall Hans Joachim Beyer“).
Veröffentlichungen u.a.: Karl Heinz Roth/Jan-Peter Abraham: „Reemtsma auf der Krim. Tabakproduktion und Zwangsarbeit unter der deutschen Besatzungsherrschaft 1941–1944“, August 2011 (Edition Nautilus); Karl Heinz Roth/Zissis Papadimitriou: „Die Katastrophe verhindern. Manifest für ein egalitäres Europa“, August 2013 (Edition Nautilus). Siehe auch www.egalitarian-europe.com
Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Initiative, wird Karl Heinz Roth befragen und die Veranstaltung moderieren.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Veranstaltungsflyer Die Krim-Krise: Historische Hintergründe und aktuelle Zusammenhänge als PDF zum Download.

 

Typ F – Der Film

Gefängnismassaker und Widerstand gegen Isolationshaft in der Türkei
Filmvorführung und Diskussion mit Fadime Fatma Sayin, Rainer Ahues und Cagri Ocakli
Donnerstag, 23. Januar 2014, um 19.30 Uhr (Einlass um 19 Uhr)
Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

Vom 19. bis 22. Dezember 2000 stürmten Armee und Polizei 20 türkische Gefängnisse, in denen sich über 1.000 linke politische Gefangene seit mehreren Monaten an einem unbefristeten Hungerstreik beteiligt hatten. Sie wollten damit die Einführung der Isolations-Gefängnisse “F-Typ” verhindern. Bei dieser Militäraktion starben 28 Insassen und über 300 wurden verletzt.

»TYP F – DER FILM« Drama | 105 Min. | Türkei 2012 (in türkischer Originalfassung mit englischen Untertiteln)

Der Film „Typ F“ ist kein Dokumentarfilm, sondern behandelt darstellerisch die Isolierungsmaßnahmen in türkischen Hochsicherheitsgefängnissen. Neun voneinander unabhängige Geschichten, die doch Teil des Gesamtbildes sind, stellen in unterschiedlichen Aspekten die Isolationsbedingungen und deren Wirkung dar. Neun Regisseure schildern Schicksale von Häftlingen in sogenannten Typ-F-Hochsicherheitsgefängnissen. Initiiert wurde das Projekt von der populären türkischen Musikgruppe Grup Yorum. „In den fast 30 F-Typ Gefängnissen der Türkei ist die Isolationsfolter heute immer noch eines der aktuellsten Themen, auch wenn durch die Kämpfe einiges erreicht wurden ist. Der Film „Typ F“ versucht dieses Thema vor die Augen der breiten Massen zu tragen.“ (Inan Altin, Filmkoordinator)

Ein Film über den Kampf von politischen Gefangenen gegen einen Staat, der sie nicht nur in einem übertragenen Sinn vernichten will.

Diskussion über den Film mit Fadime Fatma Sayin (Rechtsanwältin), Rainer B. Ahues (Rechtsanwalt) und Samim Cagri Ocakli (Rosa-Luxemburg-Initiative).

VeranstalterInnen: Anatolische Föderation e.V. und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

(Dis-)Kontinuitäten der jugoslawischen Linken: Geschichte, Erinnerungen und Perspektiven

Buchvorstellung und Diskussion mit den Herausgeber_innen von „Mythos Partizan“
Freitag, 24. Januar 2014, 20.00 Uhr
Medien-Coop Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

Jugoslawien kann ohne seine Linke nicht verstanden werden. Auf den Spuren der Geschichte Jugoslawiens beleuchtet das Buch die Brüche und Kontinuitäten der Linken von den frühen Anfängen bis in die Gegenwart. Gleichzeitig ist das Buch auch ein Zeugnis der Linken selbst. Dadurch steckt es einen geschichtlichen und gesellschaftlichen Rahmen ab, aus dem sich Fragen nach Alternativen zum Bestehenden ergeben. Ausgehend vom jugoslawischen Partisan_innenwiderstand gegen den Faschismus setzte sich das stipendiatische Projekt der Hans-Böckler-Stiftung mit dem »Mythos Partizan« auseinander: der Geschichte des Zweiten Weltkrieges, ihren Deutungen und Erinnerungen sowie mit der daraus hervorgegangenen Gesellschaft einschließlich ihrer Widersprüche und sozialen Bewegungen. Diese Themen bildeten die Schwerpunkte einer Exkursion in die Region. Als Produkt kollektiver Erfahrung vereint das Buch unterschiedliche Perspektiven. So beinhaltet es neben wissenschaftlichen Beiträgen von Autor_innen aus Deutschland sowie dem postjugoslawischen Raum auch Interviews, Reportagen und während der Reise aufgenommenes Bildmaterial.

Das Buch „Mythos Partizan. (Dis-)Kontinuitäten der jugoslawischen Linken: Geschichte, Erinnerungen, Perspektiven“ ist 2013 in der Reihe antifaschistische Texte des Unrast Verlag erschienen. Mehr Informationen zum Buch: http://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/mythos-partizan-detail

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Gruppe Bremen.

Taksim Gezi Parkı Direnişi – Erzählcafé zum „türkischen Frühling“

## Diese Veranstaltung muss leider auf Januar oder Februar 2014 verschoben werden. ##

Erzählcafé zum „türkischen Frühling“ mit Gülay Gün und Samim Cagri Ocakli
Freitag, 13. Februar 2013, um 19 Uhr
Alevitisches Gemeindezentrum, Breitenweg 41, 28195 Bremen

Die Bilder von den regierungskritischen Parkbesetzungen, Kundgebungen und Streiks und der massiven Polizeigewalt in den türkischen Städten sind seit Wochen präsent in den Medien.
Die Bürger_innen auf der Straße verschaffen sich vor allem über Facebook und Twitter Gehör, posten Augenzeugenberichte und Aufnahmen der Geschehnisse, kommentieren die offizielle Berichterstattung und das Verhalten der Regierung. Viele, die wie wir politisch interessiert sind und/ oder Freund_innen oder Verwandte in der Türkei haben, verbringen Tage und Nächte um die neusten Informationen aufzusaugen und auszuwerten.
Alle, die ein Update über die Ereignisse möchten, oder ihre eigenen Erfahrungen oder Gehörtes mit anderen teilen wollen, laden wir zu Tee und Keksen ein.
Wir waren selber in den letzten Wochen nicht in der Türkei, bringen aber Bilder und Berichte von Bekannten und Freund_innen mit, teilen unsere Einschätzungen und sind interessiert an euren Perspektiven auf die aktuellen Proteste.
Kommt vorbei! – Hos Geldiniz!

Gülay Gün ist aktiv in der Gewerkschaftsjugend Bremen; Samim Cagri Ocakli ist Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Initiative.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
(Wiederholung unserer Veranstaltung vom 29.10.2013 in Gröpelingen)

 

LiMA Bremen: Europa – Das unbekannte Wesen

## FÄLLT LEIDER AUS: Die LiMA Bremen am 15.12.2013 muss leider von Seiten der Linken Medienakademie abgesagt werden! ##

LiMAregional Bremen:
Europa – Das unbekannte Wesen
Sonntag, 15. Dezember 2013
, von 10 bis 20 Uhr
Das Haus des „Paritätischen“ am Schleifmühlenweg in der Bremer City, zwischen Hauptbahnhof und Ostertorviertel

Diesmal mit dem Schwerpunkt Europa, drei Workshops bieten Handwerkszeug für links-alternative Gegenöffentlichkeitsarbeit: Fit machen für den Medienalltag und sich vernetzen, das ist das Ziel der LiMAregional im Land Bremen.

10 Uhr Begrüßung und Eröffnungsvortrag
Europa und wir – Wirklichkeiten, Möglichkeiten und Mythen des Europa-Parlaments
Mit Martina Michels (MdEP) und Norbert Schepers (RLS).
Martina Michels ist seit September 2013 Mitglied des Europäischen Parlaments; zuvor seit 2001 europapolitische Sprecherin der Linksfraktion Berlin; Vorsitzende des Ausschusses für Europaangelegenheiten im Abgeordnetenhaus von Berlin und
seit 2003 Mitglied im Ausschuss der Regionen der EU.

12 Uhr Parallele Workshops bis 17.30 Uhr
Mittagspause 13 bis 14 Uhr

Workshop 1: Europäische Medienlandschaft – europäische Themen in unseren Medien
Griechenland und die Eurokrise – anhand eines konkreten Beispiels wird die mediale Umsetzung von Europa-Themen im Workshop dargestellt.
Mit Sonja Giese (Mitarbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, DIE LINKE. im Europäischen Parlament) und Martina Michels (MdEP).

Workshop 2: Social Media und Strategien zur politischen Nutzung
Das Web 2.0 hat sich fest in der Kommunikations- und Medienwelt des 21. Jahrhunderts etabliert. Für politisches und zivilgesellschaftliches Engagement ist die kompetente Nutzung von Web 2.0 und Social Media sehr wichtig geworden.
Mit Thomas Gebel (Leiter Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media einer großen Bremer Bildungseinrichtung) und Norbert Schepers (RLS).

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Die Demokratiebewegung in der Türkei und der Konflikt in Syrien

Diskussion mit Oya Ersoy, Kazim Erkut Güzel und Rahmi Tuncer
Samstag, 14. Dezember 2013, um 18:00 Uhr
Konferenzraum Büro Alpers, Doventorstraße 4, 28195 Bremen (neben dem Wahlkreisbüro von MdB Agnes Alpers)

Diese Veranstaltung bietet aktuelle Berichte und Einschätzungen zur Lage in der Türkei. Gegenstand sind die AKP-Regierung Erdogans und die Demokratisierungsprozesse in der Türkei. Besondere Betrachtung findet dabei auch die Politik der türkischen Regierung in Bezug auf das Bürgerkriegsland Syrien und die Lage syrischer Flüchtlinge in der Türkei sowie die “Kurdenfrage“.

Mitwirkende:
Oya Ersoy, Istanbul, ist Rechtsanwältin, Vorsitzende der Volkshäuser in der Türkei, Menschenrechtlerin und aktiv in der Demokratiebewegung.
Kazim Erkut Güzel
, Istanbul, ist Rechsanwalt, Menschenrechtler und aktiv in der Demokratiebewegung der Türkei.
Rahmi Tuncer, Bremen, ist als Flüchtlingsberater und Menschenrechtsaktivist in Bremen und Niedersachsen tätig.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Zusammenarbeit mit dem Anatolischen Bildungs- und Beratungszentrum e.V. und mit AntifaschistInnen aus der Türkei in Bremen.

Taksim Gezi Parkı Direnişi – Erzählcafé zum „türkischen Frühling“

Erzählcafé zum „türkischen Frühling“ mit Gülay Gün und Samim Cagri Ocakli
Dienstag, 29. Oktober 2013, um 19 Uhr
Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, Beim Ohlenhof 10, 28239 Bremen-Gröpelingen

Die Bilder von den regierungskritischen Parkbesetzungen, Kundgebungen und Streiks und der massiven Polizeigewalt in den türkischen Städten sind seit Wochen präsent in den Medien.
Die Bürger_innen auf der Straße verschaffen sich vor allem über Facebook und Twitter Gehör, posten Augenzeugenberichte und Aufnahmen der Geschehnisse, kommentieren die offizielle Berichterstattung und das Verhalten der Regierung. Viele, die wie wir politisch interessiert sind und/ oder Freund_innen oder Verwandte in der Türkei haben, verbringen Tage und Nächte um die neusten Informationen aufzusaugen und auszuwerten.
Alle, die ein Update über die Ereignisse möchten, oder ihre eigenen Erfahrungen oder Gehörtes mit anderen teilen wollen, laden wir zu Tee und Keksen ins „Nachbarschaftshaus Gröpelingen“ ein.
Wir waren selber in den letzten Wochen nicht in der Türkei, bringen aber Bilder und Berichte von Bekannten und Freund_innen mit, teilen unsere Einschätzungen und sind interessiert an euren Perspektiven auf die aktuellen Proteste.
Kommt vorbei! – Hos Geldiniz!

Gülay Gün ist aktiv in der Gewerkschaftsjugend Bremen; Samim Cagri Ocakli ist Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Initiative.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

 

 

Aufruf für ein egalitäres Europa

Diskussion mit Karl Heinz Roth und Lothar Peter
Donnerstag, 31. Oktober 2013, um 20 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

In der Debatte über die Krise der Eurozone und der Weltwirtschaft meldeten sich im Juni 2013 Karl Heinz Roth, Zissis Papadimitriou, Angelika Ebbinghaus und weitere mit einen Aufruf für ein egalitäres Europa zu Wort, um mit einer linken und emanzipatorischen Konzeption zur Strategiedebatte beizutragen. Diese Vorstellungen möchten wir zur Diskussion stellen.

Der „Aufruf für ein egalitäres Europa“ unterscheidet sich grundlegend von vielen Vorstellungen darüber, wie die Krise Europas überwunden werden kann. Oft beschränken sich linke Alternativvorschläge auf wirtschaftspolitische Lösungen. Die sozialen und politischen Probleme bleiben dabei unterbelichtet. Andere Auffassungen wiederum fordern einen Rückzug auf nationalstaatliche Souveränität (Wolfgang Streeck) oder eine angeblich durch gemeinsame Werte zusammengehaltene „Politische Union“ Europas (Jürgen Habermas).

Dem setzt der „Aufruf für ein egalitäres Europa“ eine postnationale Perspektive „von unten“ entgegen. Sie besteht in einer „föderativen Demokratisierung“ Europas, die sich durch die Bekämpfung sozialer Ungleichheit, Standardisierung der Arbeitsbedingungen und Elemente einer direkten Demokratie in einer von unten aufzubauenden „Föderativen Republik Europa“  auszeichnet. Das aber lässt sich nicht durch Beschlüsse politisch abgehobener Institutionen verwirklichen, sondern erfordert den Widerstand der „subalternen Klassen“. Dieser Widerstand muss durch andere kollektive Akteure und Bewegungen wie der Frauen, der alternativen Ökologiepolitik oder der Initiativen gegen neue Formen aggressiver Außenpolitik, Militarisierung und elektronischer Überwachung ergänzt werden.

Eine breit gefächerte Widerstandsbewegung, die sich gegen die Ausbeutungs- und Machtinteressen der herrschenden „Eliten“ auflehnt, könnte sich als basisdemokratische „Assoziation Egalitäres Europa“ konstituieren, die nicht mit bestehenden Parteien oder Gewerkschaften identisch ist.

Mitwirkende:
Dr. Karl Heinz (Karlo) Roth ist Mediziner, Historiker und einer der wichtigsten Sozialforscher des 20. Jahrhunderts sowie Initiator und Hauptautor des „Aufrufs für ein egalitäres Europa“. Prof. Lothar Peter ist Soziologe und einer der Erstunterzeichner. Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, ist Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Initiative und wird die Veranstaltung moderieren.

Siehe auch www.egalitarian-europe.com

Karl Heinz Roth/Zissis Papadimitriou: „Die Katastrophe verhindern. Manifest für ein egalitäres Europa“, August 2013. (Edition Nautilus)

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Zusammenarbeit mit der Mittwochsgesellschaft der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts.

7 Ways to Overcome the Closed Circuit

Eine Ausstellungskooperation zwischen dem Künstlerhaus Bremen und dem Museum of Contemporary Art Belgrade:
7 Ways to Overcome the Closed Circuit

Ulf Aminde / Libia Castro & Ólafur Ólafsson / Marlene Haring /
Eva Ko
ťátková / Mladen Miljanović  / Ivana Smiljanić / Saša Tkačenko

Ausstellung in Bremen 21.09. – 29.12.2013

Eröffnung: Freitag, 20.09.2013, 19:30 Uhr
Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69, 28199 Bremen

Begrüßung // Welcoming speech: Angela Piplak, Geschäftsführung Künstlerhaus Bremen
Einführung // Introduction: Stefanie Böttcher, Künstlerische Leitung Künstlerhaus Bremen und Una Popović, Kuratorin Museum of Contemporary Art in Belgrad

Das diametrale Begriffspaar Innen – Aussen setzt eine Grenzziehung voraus. Bedingung ist eine Fläche oder Linie, an der wesenhaft Unterschiedliches aufeinander trifft. Darüber hinaus schliesst sich zwangsläufig jede Scheidelinie. In der Welt gibt es kein totales Ineinander. Die Existenz manifestiert sich in der Abgrenzung. Aber gerade diese unüberwindbare Gegebenheit bildet das eigentlich Reizvolle. Sie bezieht sich nicht einfach auf administrative oder politische Grenzen, sondern ist viel weiter gefasst und umspielt die Hülle des Körpers ebenso wie die Mauern einer Ausstellungsinstitution oder die Ausmasse eines Gedankens.

7 Ways to Overcome the Closed Circuit widmet sich der Perforierung der Membran, die zwischen jedem Ding oder Element besteht. Die beteiligten Künstler präsentieren ihre Ergebnisse der steten Durchlächerung dieser Haut, dem Ausbruch aus dem System, in dem sie dennoch verhaftet bleiben. Gezeigt werden künstlerische Versuche des Ausbruchs aus dem Kreislauf, während der Kreis selbst als Material gesehen und bearbeitet wird. Darin liegt Verlockung und Gefahr zugleich, denn das Hinaustreten aus dem Kreis bedeutet zugleich das Anecken an ihn. Radikale, subversive, poetische Akte leiten das Überwinden von Staatsgrenzen, architektonischen Einheiten, mentalen Barrieren bis hin zu gesellschaftlichen Konventionen ein.

Öffnungszeiten: Mi – So 14.00 – 19.00 Uhr // Opening hours: Wed – Sun 14.00 – 19.00 hrs
Geschlossen // closed: 03.10., 25. & 26.12.2013

Programm // Programme:
26.09.2013, 20:00 // 7 Different Initiatives to Overcome… // Una Popović und Ivan Petrović, Fotograf und Gründer des Centre for Photography, Belgrad
17.10.2013, 19:00 // Künstlerische Grenzbewegungen // Vortrag von Dr. Anna-Lena Wenzel, Kunsttheoretikerin, Berlin
22.11.2013, 19:00 // Sibylle Springer lädt ein // Premiere Halldorophone Suite Nr. 1 von Hlynur Aðils Vilmarsson, performt von Lynda Cortis // Stadtwaage Bremen, Langenstraße 13
05.12.2013, 19:00 // Doris Weinberger lädt ein // Lecture von Stefan Kaegi, Theatermacher und Mitglied von Rimini Protokoll // Atelier Doris Weinberger, Künstlerhaus Bremen

Führungen // Guided tours: 07.11.2013, 19:00 //  19.12.2013, 19:00

7 Ways to Overcome the Closed Circuit – Der Flyer des Künstlerhauses zur Ausstellung als PDF hier zum Download. Weiteres auf der Projektwebsite auf www.kuenstlerhausbremen.de.

7 Ways to Overcome the Closed Circuit entsteht in einer Kooperation zwischen dem Künstlerhaus Bremen und dem Museum of Contemporary Art in Belgrad. Dort eröffnet im November 2013 der zweite Teil der Ausstellung. Das Projekt wird u.a. von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative gefördert.

Von Belgrad bis Skopje – eine Reise mit Elvira Ajvazi

Filmvorführung und Diskussion mit der Regisseurin Katrin Schnieders;
sowie Vernissage der Ausstellung Belville – „Die [ ] Sichtbarkeit sozialer Räume“

Donnerstag, 11. April 2013, um 20 Uhr
Kultur im Bunker, Berliner Str. 22c, 28203 Bremen

 „Von Belgrad bis Skopje – eine Reise mit Elvira Ajvazi“
Dokumentarfilm, D 2011, OF, 25 min, R: K. Schnieders. Siehe auch container.no-culture.org

Anfang März 2012 reiste die Filmemacherin und Aktivistin, Katrin Schnieders, gemeinsam mit Elvira Ajvazi, Münsteraner Roma Aktivistin und Kulturmittlerin, in die Herkunftsregionen vieler Roma aus Niedersachsen und Bremen. Die 25 minütige Reisedokumentationen „Von Belgrad bis Skopje“ gibt einen Einblick in die Lage vieler Roma in Serbien und Mazedonien. Besonderes Augenmerk wird auf die Situation der aus Deutschland und Westeuropa zurück gekehrten oder deportierten Roma geworfen. Die Regisseurin und Roma-AktivistInnen sind anwesend.

Ausstellung: Belville – „Die [ ] Sichtbarkeit sozialer Räume“
Die Installation macht am Beispiel der informellen Siedlung Belville in Belgrad die Ausgrenzung von Minderheitenangehörigen sichtbar. Sie visualisiert das bevorstehende Verschwinden des Ortes und der dort Lebenden. Installation von und mit Installation von und mit Allegra Schneider, Borka Vasic und Jovana Vukovic.

Ausstellungseröffnung am 11. April 2013 mit Gästen aus Serbien.
Während des Balkan Cinema Filmfestivals 2013 täglich 16 bis 18 Uhr 30. Ort: Kultur im Bunker, Berliner Str. 22c, 28203 Bremen

Installation „Die [  ] Sichtbarkeit sozialer Räume“
Die Leute leben in Unsicherheit und sie hoffen, dass nur einige angerührt werden und andere hierbleiben können, aber Borka glaubt das nicht.
Sie sagt ich soll reinkommen. Borka spricht Serbisch und verschiedene Sorten Romani. Ich Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch…
Wir haben keine gemeinsame Sprache. Borka möchte das ich fotografiere. Ich möchte, dass Sie meine Kamera nimmt und fotografiert, was ihr wichtig ist. Ich versuche ihr das gestikulierend klarzumachen. Sie versteht mich nicht. Ein Freund versucht es ihr auf Serbisch zu übersetzen, aber sie lässt mir ausrichten, dass ich fotografieren soll: „Alles was du willst ist wichtig. Für mich ist alles wichtig. Für mich ist wichtig, dass du siehst wie die Leute hier leben. Dass du die Baracken und den Garten fotografierst.“
In der Siedlung holen sich hunderte ihr Wasser aus einem Schlauch, den Strom nehmen sie sich aus umliegenden Laternenmasten.
Hier wohnen Borka und dreiundsiebzig weitere Familien. Dreiundsiebzig Familien à fünf, sechs Personen, von Räumung bedroht.
Die Installation macht am Beispiel der informellen Siedlung Belville in Belgrad die Ausgrenzung von Minderheitenangehörigen sichtbar. Sie visualisiert das bevorstehende Verschwinden der Siedlung und der dort lebenden Menschen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Balkan Cinema/Terra Nostra e.V.

Im Rahmen des 4. Balkan Cinema in Bremen vom 10. bis 18. April 2013.
Als PDF hier zum Download der Flyer des Balkan Cinema Filmfestival 2013.

Arbeitskämpfe im Plastikmeer von Almeria

Vortrag und Diskussion mit GewerkschaftsaktivistInnen aus Südspanien
Samstag, 20. April 2013, um 19 Uhr
Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen

Dokumentarfilme wie „We feed the World“ oder „Unser täglich Brot“, aber auch die Arbeit von Gewerkschaften, NGOs und Kirchengemeinden zeigen, welche katastrophalen Folgen die industrielle Landwirtschaft tagtäglich produziert. Unter den rund 35.000 Hektar Plastikplanen Almerias schuften über 120.000 Arbeitsmigrant_innen aus afrikanischen, osteuropäischen und lateinamerikanischen Ländern unter oft unerträglichen Bedingungen. Ihr Arbeits- und Lebensumfeld ist nicht nur von Ausbeutung geprägt, sondern auch von Rassismus.

Die Provinz Almería in Südspanien ist dafür nur ein Beispiel. Doch auf den Feldern der industriellen Gemüse- und Obstplantagen Europas regt sich auch Widerstand: ein Beispiel ist die andalusische Landarbeitergewerkschaft SOC, die im „Plastikmeer von Almería“ seit über zehn Jahren die Rechte derjenigen Arbeiterinnen und Arbeiter vertritt, denen sämtliche Rechte aberkannt werden. Die Gewerkschaft setzt sich für die Legalisierung aller illegalisierten Erntearbeiter_innen ein, kämpft gegen Lohnraub, Rassismus und für eine ökologische Landwirtschaft. Die Protagonist_innen der Gewerkschaft sind ausschließlich Migrantinnen und Migranten – ein Beispiel gelebter Selbstorganisation.

Vom 19. bis 23. April 2013 wird eine Delegation dieser Gewerkschaft in Deutschland sein, um mit uns ins Gespräch zu kommen
… wie Prekarisierung hier mit den Arbeitsbedingungen dort zusammen hängen
… wie sie es schaffen, sich selbst gewerkschaftlich zu organisieren, … welche Perspektiven sie in ihrem Kampf entwickeln,
… wie wir entlang der Produktionskette von Landarbeiter_innen, Transportarbeiter_innen und Supermarktangestellten bis zu Konsument_innen gemeinsam und grenzüberschreitend Solidarität organisieren können,
… und welche Alternativen zum Beispiel Landbesetzungen in Südspanien aufzeigen.

Es besuchen uns:

Mbarka El Goual Mazouzi, Gewerkschafterin der SOC, ursprünglich aus Marokko.
Arbeitsschwerpunkt: Vertretung von Arbeiterinnen in der Gemüse-Verpackungsindustrie

Khalifa Touré, Gewerkschaftsmitglied der SOC, ursprünglich aus Senegal.
Arbeitsschwerpunkt: Landarbeit in der Salatproduktion

Federico Daniel Pacheco Frías, ursprünglich aus Argentinien.
Arbeitsschwerpunkt: Fragen der Legalisierung und des Arbeitsrechts

Eine Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburg-Stiftung:

Hannover 19.04.2013, 19 Uhr           Gewerkschaftshaus, Goseriede 10
In Kooperation mit der Interventionistischen Linken, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V und Zukunftsforum Hannoverscher GewerkschafterInnen.

Bremen    20.04.2013, 19 Uhr            Paradox, Bernhardstr. 10-12
In Kooperation mit Afrique-Europe-Interact, der Gen-AG Maiskolben und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Hamburg 21.04.2013, 18 Uhr            Centro Sociale, Sternstr. 2
In Kooperation mit Avanti-Projekt undogmatische Linke/IL und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg.

Berlin 22.04.2013, 18 Uhr                  Rosa-Luxemburg-Salon, Franz Mehring Platz 1
In Kooperation mit dem ECCHR.

Als PDF hier zum Download der Flyer zur Veranstaltungsreihe „Arbeitskämpfe im Plastikmeer von Almeria“.

Perspektivlosigkeit und Aufbruch in der spanischen Provinz Galicien

Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung mit Lo­re­na Cue­vas (Mit­glied der CNT), Berta Vega (So­zi­al­ar­bei­te­rin im Raum Ou­r­en­se), Gra­cie­la Rojo Al­ber­te (Mit­glied der „Iz­quier­da Unida“)

Samstag, 30. März 2013, 14.00 – 18.00 Uhr 

BDP-Haus, Am Hulsberg 136, 28205 Bremen
5 Mi­nu­ten – genau so lange wurde 1983 als eine Ak­ti­on gegen Auf­rüs­tung bun­des­weit die Ar­beit nie­der­ge­legt. Es war das erste und letz­te Mal, dass in der Bun­des­re­pu­blik so etwas wie ein „Ge­ne­ral­streik“ auch nur an­satz­wei­se statt­fand. 48 Stun­den – so lange ist die Ge­schich­te des Ge­ne­ral­streiks des Jah­res 2012 in Spa­ni­en. Am 29. März und 14. No­vem­ber stand das wirt­schaft­li­che Leben des Lan­des still; das so­zia­le und po­li­ti­sche Leben je­doch war vol­ler Auf­ruhr, Span­nung und Hoff­nung. Was in Deutsch­land nur als Be­gleit­erschei­nun­gen des immer glei­chen Kri­sen­pa­la­vers der Re­gie­run­gen über die Bild­schir­me flim­mert, ist für diese Men­schen un­mit­tel­ba­rer Teil ihres Le­bens ge­wor­den: Die Wut und die Ver­zweif­lung auf­grund der Ver­hält­nis­se, die Ent­schlos­sen­heit und Zu­ver­sicht im Hin­blick auf die zu füh­ren­den Kämp­fe.
Die Be­we­gun­gen, die unter der Chiff­re „M29“ am 29.3. 2012 in den ers­ten Ge­ne­ral­streik mün­de­ten, hat­ten ihren Aus­gangs­punkt in re­gio­na­len Ar­beits­nie­der­le­gun­gen im Bas­ken­land und in Ga­li­ci­en. Hier, in Ga­li­ci­en, spie­gelt sich der fa­cet­ten­rei­che, wi­der­sprüch­li­che und um­kämpf­te Cha­rak­ter der spa­ni­schen Ge­sell­schaft ex­em­pla­risch wie­der: In­dus­tri­el­le Groß­städ­te mit einer rei­chen Kul­tur der so­zia­len Be­we­gun­gen tref­fen auf re­ak­tio­nä­re Dorf­ge­mein­schaf­ten, ka­tho­li­scher Dog­ma­tis­mus auf einen kämp­fe­ri­schen Fe­mi­nis­mus, Kos­mo­po­li­tis­mus auf ge­leb­ten Re­gio­na­lis­mus und Na­tio­na­lis­mus – und all dies unter den Be­din­gun­gen einer sich wei­ter zu­spit­zen­de Wirt­schafts­kri­se. In dem ak­tu­el­len Pro­zess der Re-Po­li­ti­sie­rung wei­ter Krei­se der ga­li­ci­schen Ge­sell­schaft ver­lau­fen die Gren­zen dabei oft un­scharf zwi­schen den ver­schie­de­nen Grup­pen, kommt es zu un­hei­li­gen Al­li­an­zen, trot­zi­gen Al­lein­gän­gen und schwe­ren Aus­ein­an­der­set­zun­gen.
An­läss­lich des Jah­res­ta­ges des Be­ginns der Ge­ne­ral­streik­be­we­gung in Spa­ni­en haben wir drei Ge­nos­sin­nen aus Ga­li­ci­en ein­ge­la­den, die in den Be­rei­chen So­zia­le Ar­beit, ba­sis­de­mo­kra­ti­sche Ge­werk­schafts­be­we­gung und po­li­ti­sche Bil­dung tätig sind. An­hand von kur­zen, wech­seln­den Work­shops wer­den sie uns ihre Sicht auf die Ver­hält­nis­se nä­her­brin­gen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem M31 Bündnis Bremen und dem Autonomen Feministischen Referat der Universität Bremen und den Landesstiftungen der RLS in Schleswig-Holstein und Hamburg.

Wei­te­re Infos: http://vivircontracrisis.blogsport.de

 

Vorschein des Neuen? – Tagung der Loccumer Initiative

Vorschein des Neuen? Protestbewegungen und alternative Formen der Ökonomie im Europa der Krise
Fr./Sa., 05.04./06.04.2013, DGB-Haus Bremen, Bahnhofsplatz 22 – 28
(Das DGB-Haus befindet sich direkt gegenüber vom Hauptbahnhof Bremen)

23. Jahrestagung der Loccumer Initiative Kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kooperation mit dem DGB Bremen/Elbe-Weser und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen sowie der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen.

Im Kontext der Krisendynamik sind vor allem in den Ländern der europäischen Peripherie breite soziale Protestbewegungen entstanden. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Initiativen alternativen Wirtschaftens entwickelt. Die Suche nach politischen, sozialen und ökonomischen Auswegen aus den Dilemmata, die die herrschende Krisenpolitik produziert, hat an Dynamik gewonnen.

Die gegenwärtigen sozialen Bewegungen speisen sich aus verschiedensten Kreisen der Bevölkerung, deren programmatische Ansprüche ganz unterschiedliche Reichweiten haben. Zwar stehen die sozialen Bewegungen und Projekte in Südeuropa gegenwärtig aufgrund der spektakulären gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen im Fokus, aber auch in Zentraleuropa lassen sich ähnliche Tendenzen feststellen. Wie lassen sich diese Bewegungen charakterisieren?

Beinhalten sie Ansätze, die über die gegenwärtige Form der Vergesellschaftung hinausweisen und historisch neue, emanzipatorische Elemente enthalten? Inwieweit werden Fragen thematisiert, die neben der Demokratisierung in politischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht auf ein verändertes gesellschaftliches Naturverhältnis, egalitäre Geschlechterverhältnisse und alternative, nicht-warenförmige Produktions- und Konsumptionsformen abzielen? Welche Bedeutung haben regionalistische Strömungen, die die Form von Separatismus und Nationalismus annehmen können?

Diesen Fragen wollen wir an den Beispielen Spanien, Griechenland, Island und Deutschland nachgehen und sie intensiv diskutieren. Empirische Befunde sollen dabei auch hinsichtlich ihrer theoretischen Verallgemeinerbarkeit untersucht werden. Welche Gemeinsamkeiten weisen Initiativen und Bewegungen in den verschiedenen Ländern auf, gegen welche gesellschaftlichen Tendenzen wenden sie sich und welche alternativen Konzeptionen bringen sie hervor? Von Interesse ist auch ihre Positionierung gegenüber traditionellen Organisationsformen, wie etwa Gewerkschaften, aber auch Parteien und Genossenschaften.

Geplant ist die Diskussion in zwei parallel laufenden Workshops, um allen TeilnehmerInnen Gelegenheit zu geben, sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

Anmeldungen sowie Rückfragen bitte an <loccumer.initiative@gmx.de>

Die Zahlung des Tagungsbeitrages (incl. Mittagessen am Samstag) von 40,– € (ermäßigt 20,– €) erfolgt zu Beginn der Tagung. Die Unterkunft muss individuell organisiert werden.

Der Vorbereitungskreis:
Wilfried Gaum (Barsinghausen), Dr. Marcus Hawel, Manfred Heckenauer, Dr. Wolfgang Lenk (Berlin), Dr. Adolf Brock, Margareta Steinrücke, Prof. Dr. Thomas von der Vring (Bremen), Wolfgang Pauls (Göhrde), Prof. Dr. Michael Buckmiller, Prof. Dr. Heiko Geiling, Dr. Gregor Kritidis, Prof. Dr. Klaus Meschkat, Prof. Dr. Oskar Negt, Prof. Dr. Joachim Perels, Dr. Peter Schyga (Hannover), Prof. Dr. Michael Krätke (Lancaster), Prof. Dr. Alfred Krovoza (Mainz).

Programm der Tagung:

Freitag 05.04.2013

16.00 Uhr: Reinhard Dietrich (DGB Bremen/Elbe-Weser) und Wilfried Gaum (Loccumer Initiative): Begrüßung und Einführung ins Thema

16.30 Uhr: Bruno Roelants (General Secretary European Confederation of Cooperatives and Worker-owned Enterprizes, angefragt): Protestbewegungen und solidarische Ökonomie in Europa

17.00 Uhr: Diskussion
Diskussionsleitung: Thomas von der Vring (Loccumer Initiative)

Um 19.30 Uhr: ist ein Tisch im Bremer Ratskeller bestellt

Samstag, 06.04.2013

10.00 Uhr: Gregor Kritidis: Einführung 10.15 Uhr: Workshops

1. Island und Griechenland: „Was bleibt, wenn alles verkauft ist?“
mit Eingangsstatements von Oskar Hrafn Thorvaldsson (Journalist und Autor, angefragt) und Michael Krätke (Loccumer Initiative) zu Island sowie Dilan Köse (Doktorandin, Uni Bremen) und Gregor Kritidis (Loccumer Initiative) zu Griechenland
Moderation: Michael Buckmiller (Loccumer Initiative)

2. Spanien und Deutschland: Die sozialen Bewegungen in Spanien und Deutschland
mit Eingangsstatements von Carles Ossorio (Loccumer Initiative) und Roman Reyes (Madrid, Euro-Mediterranean University Institut) zu Spanien sowie Elisabeth Voss (Betriebswirtin und Publizistin, Berlin) und Peter Birke (Uni Göttingen und Redakteur der Zeitschrift Sozial.Geschichte Online) zu Deutschland
Moderation: Margareta Steinrücke (Loccumer Initiative)

13.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr:
Diskussion im Plenum: Perspektiven sozialer Bewegungen und Möglichkeiten alternativer Wirtschafts- und Lebensweisen in Europa
Moderation: Michael Buckmiller (Loccumer Initiative)

16.00 Uhr: Ende der Tagung

Die NATO im Kalten Krieg und darüber hinaus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Schröter (Borkwalde)
Donnerstag, 04. April 2013, um 19:30 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Das Nordatlantische Verteidigungsbündnis, die NATO, – einst im Geiste des „containment“ und des „roll back“ des Sozialismus oder des „sowjetischen Expansionismus“ gegründet – hat das Ende des Kalten Krieges überdauert und führt heute Angriffskriege und verteidigt seine Interessen am Hindukusch und anderswo.

Der Brandenburger Militärwissenschaftler Lothar Schröter hat eine umfassende Chronik des Militärbündnisses vorgelegt und gibt an diesem Abend einen Überblick zur Entwicklung und Strategie der NATO im Verlauf der Blockkonfrontation (1949 – 1991). Schröter bietet eine Analyse der zugrunde liegenden Militärdoktrin und der darauf basierenden Strategien und Politiken. Diese militär- und sicherheitspolitische Rückschau soll zur aktuellen Debatte über die NATO und ihre Zukunft beitragen.

Dr.sc.phil. Lothar Schröter, Borkwalde, ist Militärwissenschaftler und Major a.D. der Nationalen Volksarmee, und hat insbesondere zur Militärgeschichte der NATO und der BRD geforscht. Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Masch BremenForum für Politik und Kultur.

Literatur:

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1949-1975. Band 1. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1976-1991. Band 2. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter "Die NATO im Kalten Krieg"

»Zum 60. Jahrestag der Gründung der NATO hat der Potsdamer Militärhistoriker Lothar Schröter eine äußerst bemerkenswerte zweibändige Chronik des westlichen Militärbündnisses vorgelegt. Das nahezu 1.200 Seiten umfassende Gesamtwerk ist das Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit zur Geschichte der NATO und der Bundeswehr.

In einem rund 70 Seiten umfassenden Einleitungstext gibt der Autor einen kurzen Überblick über die Geschichte des Nordatlantikpaktes. Nach Schröters Auffassung war die NATO „eine der beiden Säulen einer internationalen Ordnung, die durch ein funktionales – nicht numerisches – Gleichgewicht der Kräfte, das ein Gleichgewicht des Schreckens war, Europa ein gutes halbes Jahrhundert Stabilität und die längste Friedensperiode seiner Geschichte bescherte.“ Dieser Einordnung kann man vor dem Hintergrund der Entwicklung militärischer Konflikte innerhalb und außerhalb Europas seit Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts nur zustimmen.

Dem Autor gelingt in seinen zwei Bänden mehr als eine Chronik. Sein umfangreiches 120 Seiten umfassendes Registerwerk (Namensregister, Abkürzungsverzeichnis, Sachregister, Geographisches Register sowie Register der Kampf- und anderer thematisch relevanter Technik) ist für die Arbeit mit diesem zur NATO-Geschichte bisher einzigartigen Nachschlagewerk eine erstrangige und wichtige Hilfe, die über ihre Registerfunktionen hinaus wichtige Detailinformationen vermittelt. Jeder Forscher, der sich heute mit der Geschichte des Nordatlantikpaktes sowie zur Militärgeschichte seiner Mitgliedsstaaten beschäftigt, wird an dieser Chronik nicht vorbei gehen können. Die zwei Bände sind von linken Positionen erarbeitet worden. Sie sind keinesfalls Propaganda, sondern wurden mit wissenschaftlicher Methode akribisch erarbeitet.«

Rezension von Dr. Detlef Nakath (Potsdam, RLS Brandenburg)

Austausch Lyon – Bremen 2013

Sachen zusammen machen. Kollektive Aktionen, Organisierung und ihr Einfluss auf unsere Lebensbedingungen –
Faire ensemble. L`action collective pour influer sur nos conditions de vie
Fachaustausch und Bildungsseminar zwischen Lyon (Frankreich) und Bremen

21. bis 27. April 2013 in Lyon, und September 2013 in Bremen
Für politisch interessierte Menschen in lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerken

Ein binationaler Fachaustausch zu kollektivem, selbstorganisiertem Lernen, Wohnen, Arbeiten, zu sozialer, solidarischer Ökonomie und zu kollektiven Organisierungskonzepten. Besuch von Projekten in den beiden Städten, gemeinsame Workshops zu der Frage, wie kollektive Herangehensweisen, Strategien und Lebens- und Arbeitskonzepte unsere Lebensbedingungen beeinflussen. Im ersten Teil reisen Menschen aus Bremen nach Lyon, im zweiten Teil werden Menschen aus Lyon nach Bremen kommen.

Wir gehen der Frage auf den Grund, wie Menschen abhängig von ihrer Geschichte und ihren soziokulturellen Bedingungen ihre kollektiven, selbstorganisierten Projekte gestalten, welche Ideen sie verwirklichen wollen und im Rahmen welcher weiteren Kontexte diese Projekte realisiert werden. Dabei steht der gegenseitige Austausch ebenso im Vordergrund, wie das Kennenlernen von Selbstorganisierungsstrukturen und Projekten in Deutschland und in Frankreich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede wollen wir herausarbeiten, interpretieren und verstehen lernen.

Während des Seminars wird für Übersetzung gesorgt. Französischkenntnisse sind keine Voraussetzung, jedoch wünschenswert.
Der Teilnahmebeitrag liegt bei 150 Euro. Die Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.
Die Teilnahme an beiden Seminaren und an Vorbereitungstreffen (ab Februar) wird erwartet.

Anmeldung bitte bis zum 08.02.2013 an die Koordinatorin des Seminars.
Weitere Informationen und Kontakt:
Sabine Herold <herold@rosa-luxemburg.com>

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Projektpartner: CREFAD Lyon (Centre de Recherche, d’Etude, de Formation à l’Animation et au Développement / Zentrum für Forschung, Studium, lebendige Bildungsarbeit und Entwicklung)

 

Wege aus der gegenwärtigen Krise in Europa

Diskussionsveranstaltung mit Thomas Sablowski
Donnerstag, 24. Januar 2012, um 20 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Die Hypothekenkrise 2007 schlug in eine Finanzkrise und eine Wirtschaftskrise um. 2010 behaupteten viele, die Krise sei vorbei, tatsächlich wurde sie jedoch lediglich durch massive staatliche Interventionen verdeckt und verschoben. Der Preis war hoch –
die damit im Zusammenhang stehende und nun schon seit Jahren anhaltende Krise der Staatsfinanzen hat ihr Ende noch nicht erreicht. Sie ist in eine handfeste Krise der EU umgeschlagen.
Globale Finanz- und Wirtschaftskrise verbinden sich mit einer globalen ökologischen Krise und der Krise der elementarsten Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Krisen beschränken sich nicht nur auf die inneren und äußeren Peripherien, das Zentrum des
neoliberalen Finanzmarkt-Kapitalismus selbst ist betroffen. Vieles spricht dafür, dass eine lang anhaltende strukturelle Krise vorliegt, die im Zusammenhang mit der Anhäufung erheblicher Finanzvermögen steht. Was als Dominanz der Finanzmärkte erscheint,
ist in der Tat eine extreme Form der Dominanz der Kapitalinteressen insgesamt.
Thomas Sablowski stellt die Ursachen der Krise (nicht nur) der EU dar und erläutert mögliche Wege aus ihr heraus.

Thomas Sablowski, Dr. phil., Politikwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter für politische Ökonomie der Globalisierung am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung (IfG). Jahrgang 64, 1985-1997 Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und
Germanistik an der Universität, Frankfurt/M. 1997 Promotion mit der Dissertation „Italien nach dem Fordismus“. Redakteur der Zeitschrift Prokla, Mitglied des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT), Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von
Attac, der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG), des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Publikationsliste hier im Blog des IfG.

Eine Veranstaltung von Attac Bremen in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Finanzdominierte Akkumulation und die Krise in Europa. RLS-Reihe «Analysen», von Alex Demirović und Thomas Sablowski.
Publikation der RLS zum Thema, auch als PDF zum Download.

Versperrte Auswege

Vortrag zur Situation von Roma in Serbien und die EU-Abschiebepolitik
[in englisch und serbisch mit deutscher Übersetzung]
Freitag, 28.  September 2012, um 19:00 Uhr
Vereinigte Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt, Gemeindezentrum Zion, Kornstr. 31.

Während die deutschen Behörden weiterhin in das »sichere -Drittland« Serbien abschieben, sind die Lebensbedingungen der dort ansässigen Rom_nja nach wie vor alarmierend. Die Verwehrung von sozialen Leistungen sowie Zwangsräumungen ihrer Siedlungen stehen an der Tagesordnung. Die Ausreise aus dem Land sehen viele Betroffene als Möglichkeit, ihre gegenwärtigen Lebensbedingungen zu verbessern. Mit der Einführung des »Weißen Schengens« wurden 2009 die Reisevorschriften für serbische Staatsbürger_innen gelockert. Seitdem steigt die Zahl der Asylanträge aus Serbien.
Doch in der EU sind die sogenannten »falschen Asylanten« unerwünscht. Um weiterhin die Reisefreiheit genießen zu dürfen, solle Serbien die Zahl der Asylbewerber_innen verringern. Diese Aufforderung mündet in einen Generalverdacht gegen Rom_nja. Rassistische Grenzkontrollen, die Verweigerung der Ausreise und die Kriminalisierung von Abgeschobenen in Serbien sind Konsequenzen dieser Grenzpolitik.
Zwei Aktivistinnen aus Belgrad berichten über den Zusammenhang von Visapolitik, Abschiebung und der Situation von Rom_nja in Serbien.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Kampagne Solidarnost.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 1209 Flyer-VA-Versperrte Auswege

„Halbierte Hoffnungen“ Die Geschichte einer Generation (Lesung auf türkisch und deutsch)

Donnerstag 22. November 2012 – 19.30 Uhr – Mediencoop Bremen e.V. im Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

offen für all gender

mit Pinar Selek

Istanbul, 1980: Die junge Türkin Elif blickt auf die Scherben des Militärputsches, der ihre Familie zerstört hat. Von ihren Wurzeln gewaltsam losgelöst, begibt sie sich auf die bewegende Suche nach sozialer und politischer Zugehörigkeit und ihrem eigenen Ich. Gemeinsam mit ihren Freunden Hasan, Sema und Salih kämpft sie gegen die bedrückende Perspektivlosigkeit und die schmerzlichen Verluste dieser Jahre. Schließlich müssen sie sich entscheiden: der illegale, bewaffnete Kampf oder das unbescholtene Leben.
Erstmalig schildert Pinar Selek jene Zeiten des Aufruhrs durch die Augen Jugendlicher. Sie erzählt von Lebensmut und Träumen und vor allem von Freundschaft. Von Menschen, die zueinander finden und von der Fähigkeit, zu verzeihen.
„Halbierte Hoffnungen“ ist aber nicht nur die Geschichte einer Generation. Pinar Selek entwirft ein packendes Porträt Istanbuls, fast schon eine Liebeserklärung an die Stadt, die wie kaum eine andere, den Reichtum der Gegensätze lebt.

Pinar Selek, ein bekanntes Gesicht der feministischen Bewegung in der Türkei, ist Soziologin und bekannt dafür Tabuthemen anzupacken. Bekannt geworden ist Pinar Selek mit Recherchen und Arbeiten zu diskriminierten Gruppen wie Transsexuellen, Straßenkindern und SexarbeiterInnen. 1998 geriet sie unter Terrorverdacht und kämpft seit dieser Zeit gegen die Vorwürfe an, obwohl sie zweimal freigesprochen wurde. Heute lebt Pinar Selek im Exil in Frankreich. Für ihr Buch „Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt.“ hat Pinar Selek vom türkischen PEN-Zentrum den Duygu-Asena-Preis bekommen. „Halbierte Hoffnungen“ ist ihr erster Roman.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit FrauenLesbenTrans – Infoladen Mafalda.

Catastroika (Film, Griechenland 2012)

Filmvorführung und anschließende Diskussion mit den Filmmacher_innen
2.10.2012 / 18.45 Uhr / Cinema im Ostertor / Ostertorsteinweg 105 / 28203 Bremen

Die griechischen Dokumentarfilmer_innen Aris Hatzistefanou und Katerina Kitidi stellen während ihrer Rundreise im Herbst 2012 ihren neuen Dokumentarfim „Catastroika“ (2012) vor und diskutieren im Rahmenprogramm über die Politik der Privatisierung vor dem Hintergurnd der Griechenlandkrise. Der Film zeigt weltweite Folgen der Privatisierung von Staatseigentum und gibt Hinweise auf die Zukunft Griechenlands nach drastischen Privatisierungsmaßnahmen. Zu Wort kommen unter anderem Slavoj Zizek, Naomi Klein, Ken Loach, Luis Sepulveda. Der Vorläuferfilm „Debtocrazy – Die Schuldendiktatur“ (2011) (u.a. mit Samir Amin, David Harvey, Sarah Wagenknecht) analyisierte die Geschichte der griechischen Schuldenkrise und die Folgen der IWF-Interventionen in Griechenland. Der Film wurde weltweit millionenfach über das Internet angeschauf und von verschiedenen Fernsehsendern ausgestraht. „Catastroika“ wurde wie schon „Debtocrazy“ größtenteils über Spenden finanziert.

Trailer Catastroika: http://www.youtube.com/watch?v=8RMvAc25hNU

Interview mit dem Regisseur Aris Hatzistefanou: http://www.youtube.com/watch?v=Gvgae3re58s

Catastroika_Faltblatt als PDF.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit dem Cinema im Ostertor.

Antirassistisch Campen und Kämpfen!

Donnerstag 14. Juni, 19.30 Uhr Infoladen Bremen, St. Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

Infoveranstaltung zum NoBorder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf

Vom 13. bis 22. Juli 2012 findet ein NoBorder Camp in Köln statt, das von einem offenen Netzwerk antirassistischer Gruppen und selbstorganisierter Flüchtlingsaktivist_innen vorbereitet wird. Seit den 90er Jahren werden in ganz Europa NoBorder Camps organisiert. Sie sind Treffpunkte für Aktivist_innen mit und Flucht- bzw. Migrationshintergrund, die sich mit den Themen Rassismus, Migration, Asyl, Abschiebung und vielem mehr beschäftigen. Die Camps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Vernetzung unterschiedlicher Gruppen und Einzelpersonen. Vor allem aber waren und sind Noborder Camps Ausgangspunkt für vielfältige direkte Aktionen und Demonstrationen. Das NoBorder Camp in Köln hat einen Aktionsschwerpunkt am Düsseldorfer Flughafen, dem Drehkreuz der von der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX organisierten Charterabschiebungen. Es wird jedoch an den verschiedenen Aktionstagen eine breite Vielfalt antirassistischer Aktionen geben: wenn es um die Roma-Abschiebungen von Düsseldorf geht, werden zugleich antiziganistische Angriffe in ganz Europa in den Blick genommen. Den Abschiebe-Chartern nach Nigeria vorausgehende Botschaftsanhörungen werden als Teil des Abschieberegimes ebenso Thema sein wie die Lagerunterbringung von Flüchtlingen. Dem Nagelbombenanschlag des NSU in der Kölner Keupstrasse soll ebenfalls eine Aktion gewidmet werden. Die Auseinandersetzung um Fluchtgründe wird am Beispiel des neokolonialen Landraubs im globalen Süden aktionistisch weitergeführt werden.
Ob zu Rechtspopulismus, Critical Whiteness oder der Situation an den EU-Außengrenzen – auf dem Camp wird auch viel Raum sein für Workshops und Diskussionen. Das Camp hat sich zum Ziel gesetzt, Antirassismus, antifaschistische, feministische und kapitalismuskritische Perspektiven zusammen zu denken und zu verbinden.

Beim Infoabend wollen wir einen Überblick geben über frühere Camps, deren wichtigste Aktionen und inhaltliche Debatten. Außerdem möchten wir euch diverse Clips von gelungenen Antira-Aktionen und laufenden Kampagnen zeigen und über den aktuellen Stand der Campplanung berichten.

Veranstaltet in Kooperation mit NoLager Bremen.

Hinweis: Infos zum Noborder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf unter www.noborder.antira.info

Schengendämmerung: Rebordering the EU. Krise und Migrationskontrolle

Donnerstag, 7. Juni 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Bernd Kasparek (München)

Auch wenn derzeit die Eurokrise die europäische Politik derzeit bestimmt, so bleibt das Thema der Sicherung der Grenzen der EU weiter ein bestimmendes. Allerdings scheint die Hochzeit der expandierenden, technologisierten EU-Außengrenzen, die einen Raum der freien Zirkulation, ja sogar der offiziell gewünschten Mobilität definierten, vorbei zu sein. Denn längst geht es schon wieder darum, in Europa neue Grenzen zu ziehen. So war 2011 von mehreren innereuropäischen Grenzkonflikten um Fragen der Migration geprägt, beispielweise zwischen Frankreich und Italien.
Diese neuen Grenzziehungsprozesse, als neue Logik der Exklusion, sind jedoch nicht nur auf die Migration von außerhalb gerichtet. Zwar ist es zeitlich ist es ein Zufall, dass im März sieben EU-Innenminister_innen einen faktischen Schengenausschluß Griechenlands forderten, während gleichzeitig das deutsche Arbeitsministerium EU-Bürger_innen in Deutschland den Zugang zu Hartz IV erschwerte. Doch politisch handelt es sich um eine Entwicklung, die sich schon länger abzeichnet, und die nicht nur rhethorisch die Politik der 1990er Jahre aufgreift.
Die Veranstaltung wird sich daher unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Sind die aktuellen Entwicklungen der europäischen Migrationskontrolle also lediglich eine Fortsetzung bestehender rassistischer Ausschlüsse oder besitzen sie eine neue Qualität? Gibt es einen Zusammenhang von Krise und Rassismus? Und wenn ja, wie drückt sicher dieser aus?

Bernd Kasparek ist Mitglied der Karawane München und aktiv im Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung sowie Mitherausgeber von Grenzregime – Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa, Berlin 2010.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Keine Zukunft ohne Solidarität – Junge AktivistInnen aus Südeuropa berichten

Mittwoch 9. Mai 2012, Bremen, 19.00 Uhr, DGB Haus, Kleiner Saal, Bahnhofsplatz

Die Zeichen stehen auf Sturm. Der totgesagte Neoliberalismus feiert im Süden Europas ein politisches Comeback. Im Namen der europäischen Stabilität werden Länder wie Griechenland, Spanien und Italien auf Kosten der Bevölkerung kaputt gespart. Dabei spielt Deutschland als stärkste Macht in der EU neben Frankreich eine führende Rolle in der Durchsetzung dieses Angriffs auf die Lebensqualität und die sozialen Rechte der Betroffenen.
Insbesondere junge ArbeiterInnen und Angestellte haben kaum noch eine Chancen auf berufliche und finanzielle Perspektiven. So sind in Griechenland und Spanien die Hälfte und in Italien 30% aller unter 25-jährigen arbeitslos. Eine an die deutsche Agenda 2010 angelehnte „europäische Agenda 2020“ soll hier durchgesetzt werden, ArbeiterInnenrechte eingedämmt und der Widerstandswille gebrochen werden. Doch in den Ländern findet ein vielfältiger Widerstand statt. Diesen Kämpfen, den dort gemachten Erfahrungen und den sich daraus ergebenden Perspektiven und Konflikten wollen wir ein Forum bieten und die Möglichkeiten von gelebter Solidarität ausloten. Deshalb haben wir AktivistInnen aus verschiedenen sozialen Kämpfen nach Deutschland eingeladen. Sie erzählen von dem Alltag unter neoliberalem Belagerungszustand, den Protesten auf den Plätzen der Städte, Generalstreiks, Protesten von Studierenden und jungen AktivistInnen, der Verhinderung von Wohnungsräumungen und der Mobilisierung zu den europäischen Aktionstagen in Frankfurt vom 16.-19. Mai.

Mit
Haris Triandafilidou (Jugend von SYNASPISMOS aus Athen, Griechenland )
Shendi Vali (Studentische Aktivistin aus dem linken Netzwerk Unicommon aus Rom, Italien)
Daniel Nieto Bravo (Teil der Bewegung der „Indignados“, antikapitalistischer Aktivist und Gewerkschaftler aus Sevilla, Spanien)

Eine Veranstaltung im Rahmen einer Rundreise, organisiert von der RLS und der Interventionistischen Linken (mehr)

Maybe you should… talk about resistance!

Von der ökonomischen zur politischen Krise?! Autoritäres Krisenmanagement und langfristige Entdemokratisierung der EU

Samstag, 21.4.12 um 19.30 Uhr im Infoladen, St Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen

mit Bernard Schmid (Paris)

Seit fünf Jahren schon schwelt eine Weltwirtschaftskrise in verschiedensten Ausformungen, von der Immobilien- und Versicherungs-, zur Banken- und heute aktuellen Staatsschuldenkrise. Gerade die letzte Ausformung ist Motor für eine rapide Veränderung der politischen Rahmenbedingungen in der EU. in den letzten Monaten hat sich die politische Machtkonstellation soweit radikalisiert, dass die deutsche und französische Regierung mittlerweile in der Position sind, den höchst verschuldeten Ländern Haushaltspläne und Sparkommissare zu verordnen. Der politische und ökonomische Druck befördert dort
technokratische Übergangsregierungen an die Macht, welche allein dem Schuldendienst und der Sanierung des Staatshaushaltes verpflichtet sind.
Diese Entwicklungen laufen natürlich nicht bruchlos ab. Der Widerstand der Straße, die Behäbigkeit der Staatsapparate selbst und die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise, zwingen die Entscheidungsträger zu immer weiteren Stolperschritten Richtung unbekannter/unmöglicher Krisenlösung.
Wir wollen in der Veranstaltung diskutieren, welche demokratischen Errungenschaften dabei über Bord geschmissen werden, wie sich die politische Macht neu verteilt und organisiert, was wir wo dagegen tun können und überhaupt,wo das alles enden soll!

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, zusammen mit unserem Gast, Bernard Schmid aus Paris, über die neuesten Entwicklungen der europäischen Krise zu diskutieren und herauszufinden, wie Widerstand gegen autoritäre Krisenlösungen jedweder Art hier und auf europäischer Ebene aussehen kann.

Bernard Schmid ist Jurist und Aktivist der antirassistischen Initiative MRAP (www.mrap.fr) in Paris. Als Journalist, u.a. für Jungle World und analyse und kritik, beschäftigt er sich u.a. mit Themen der EU-Migrationspolitik und der Transformation in Nordafrika.

In Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke

Ausgabe 1-2012 der ROSALUX erschienen

Der Schwerpunkt «EUROPA ALS BEUTE» widmet sich der Schuldenkrise im Euroraum, dem damit einhergehenden Demokratie- und Sozialabbau von Lissabon bis Athen sowie den Protesten dagegen. Er enthält Beiträge von Lutz Brangsch, Klaus Sühl, Roland Kulke, Thomas Sablowski, Lutz Pohle, Ramona Hering und Steffen Kühne. Als GastautorInnen konnten zudem Sahra Wagenknecht, Margarita Tsomou, Elmar Altvater und Joachim Bischoff gewonnen werden.
Im Analyseteil geht es um die Themen Verfassungsschutz, Ziviler Ungehorsam und Afghanistankrieg. Zudem findet sich dort ein Interview mit Camila Vallejo und Karol Cariola, die jüngst auf Einladung der Rosas Luxemburg Stiftung auf einer Vortragsreise durch Deutschland über die chilenischen StudentInnen-Proteste berichteten. Rosalux blickt voraus unter anderem auf die Speakers Tour mit nordafrikanischen AktivistInnen und die Linke Medienakademie im März und zurück auf Veranstaltungen der vergangenen Wochen wie das Architektursymposium «Min to Max», die Luxemburg Lecture von Michael Hardt und die Tagungen zu Commons und zur Roma-Politik.

Die Rubrik Internationales enthält Berichte über Russland, von der Buchmesse in Havanna sowie über 100 Jahre ANC und Ägypten. In der Rubrik Studienwerk finden sich Beiträge zur Evaluation der ideellen Förderung und einem Ehemaligentreffen in Prag sowie ein Gespräch mit einer Stipendiatin des „Lux Like Studium“-Programms. Abgerundet wird das Heft mit einem Bericht von der Mitgliederversammlung 2011, einer Besprechung des Buchs „Kriegsverrat“ (Jan Korte/Dominic Heilig) und Hinweisen auf die jüngsten Publikationen.

Die pdf-Version ist bereits online und kann hier heruntergeladen werden. Das Heft ist gegenwärtig in Druck und kann dann über den Bereich Politische Kommunikation bezogen werden. Bitte wenden an Karin Malingriaux, Telefon 030-44310-123, E-Mail malingriaux(ÄT)rosalux.de.

Alle Ausgaben des Hausjournals seit seinem ersten Erscheinen im Herbst 2007 finden sich auf der Webseite www.journal.rosalux.de

Grenzregimes in Bewegung?! Widerstand gegen die EU-Migrationskontrolle nach den Umwälzungen in Libyen und Tunesien

Freitag, 20. Januar 2012, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Referent: Bernhard Schmid (Jurist und Autor, Paris)

Veranstaltungsreihe: Welcome to Europe

Im Jahr 2011 ist viel passiert im Mittelmeerraum. Revolutionäre Aufstände sorgten für den Sturz totalitärer Regime in Nordafrika und für mehr „bürgerliche“ Freiheiten. Wahlen wurden ermöglicht. Die politische Macht wird neu verteilt.
Die neu erkämpfte Freiheit brachte zunächst mehr transnationale Bewegungsfreiheit mit sich. Die EU hatte in Tunesien und Libyen ihre alten Partner in der Flüchtlingsabwehr verloren. Ein Machtvakuum war entstanden, das vielen die Flucht über das Mittelmeer ermöglichte. Auf einmal musste die EU den Krieg gegen Flüchtlinge im Mittelmeer wieder verstärkt selbst führen, was zuvor so erfolgreich an die Despoten Nordafrikas delegiert worden war. Und die Reaktion auf die Krise war eindeutig: Mit Hilfe der Grenzschutzagentur FRONTEX wurde und wird versucht, die Grenzen wieder dicht zu machen. Dabei wurden Flüchtlingsboote abgedrängt oder Menschen in Seenot die Hilfe verweigert. Tausende starben 2011 bei dem Versuch, Europa zu erreichen oder wurden gleich nach der Einreise wieder abgeschoben.

Bleibt also alles beim Alten oder eröffnet sich durch den arabischen Frühling auch eine neue Perspektive auf die Grenzregimes im Mittelmeerraum? Inwieweit sind die neuen Bewegungen in Libyen und Tunesien auch Akteure und Akteurinnen in einer neuen Migrationspolitik nach Europa und gegen das EU-Grenzregime? Welche Druckmittel und neue Abkommen hat die EU bereits auf den Weg gebracht? Welche Rollen kommen den nordafrikanischen Staaten als Fluchttransitländern zu? Wie sieht es heute mit Knästen und Lagern in der Wüste Nordafrikas aus?
Welche transnationalen Widerstandsperspektiven eröffnen sich aus einem antirassistischen Blickwinkel?

Fragen, zu denen Bernhard Schmid einen Überblick und eine Einschätzung geben wird. Bernhard Schmid ist Jurist und Aktivist der antirassistischen Initiative MRAP (www.mrap.fr) in Paris. Als Journalist, u.a. für Jungle World und analyse und kritik, beschäftigt er sich mit Themen der EU-Migrationspolitik und der Transformation in Nordafrika.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der gruppe bluna und anderen.

Extreme Rechte in Europa auf dem Vormarsch?

30. Januar 2012, 19.30 Uhr, Ostkurvensaal im Weserstadion, Franz-Böhmert-Str. 7, 28205 Bremen

Vortrag von Dr. Ulrich Schneider (Kassel)

Im Europäischen Parlament sind aus mehreren Ländern extrem rechte und rechtspopulistische Parteien vertreten. In Ungarn stellen Rechtspopulisten sogar die Regierung und offene Faschisten regieren mit. In Bulgarien, in Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern finden oftmals gewalttätige Übergriffe insbesondere gegen Roma-Minderheiten statt. In Norwegen verübte ein ehemaliges Mitglied der extrem rechten „Fortschrittspartei“ ein Massaker, während die dänische Regierung vor einer Zunahme gewalttätiger Ausländerfeindlichkeit warnt.
Der Vortrag versucht in einem Überblick diese Entwicklung der extremen Rechten und rechtspopulistischer Kräfte in Europa nachzuzeichnen und Gegenstrategien und Gegenkräfte zu benennen.

Dr. Ulrich Schneider ist Historiker und Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer/Bund der Antifaschisten (FIR), Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen antifaschistischer Widerstand, KZ Buchenwald und Neofaschismus heute

In Kooperation mit Infamous Youth und der VVN/BdA Bremen.

„Home is where my heart is“. Ein Abend mit Reiseberichten aus dem Abschiebeland Kosovo.

24.11.2011, 19.00 Uhr, Vereinigte Ev. Kirchengemeinde Bremen-Neustadt, Gemeindezentrum Zion, Kornstr. 31, 28201 Bremen

Das Roma Center Göttingen e.V. hat als Reaktion auf die zunehmenden Abschiebungen von Roma nach Kosovo die Kampagne alle bleiben! initiiert. Ziele dieser Kampagne sind es über die Situation der Roma aufzuklären, aktiven Widerstand gegen Abschiebungen aufzubauen und zu vernetzen und vor allem junge Roma selber zu mobilisieren sich für ihre Interessen einzusetzen.
Hierbei konzentrieren sie sich nicht nur auf Deutschland und Kosovo heute, sondern wollen auch die Zustände in ganz Europa beleuchten und über geschichtliche Hintergründe der Roma-Verfolgung und Diskriminierung informieren.

Wir haben Vertreter des Roma Center nach Bremen eingeladen, weil sie soeben zurück von einer Recherchereise nach Serbien und Kosovo sind, wo sie sich ein Bild über die Situation der in den letzten Monaten aus Niedersachsen Abgeschobenen gemacht haben.

Im Gepäck haben sie Filme und Nachrichten zur aktuellen Lage.

Wir wollen den Abend nutzen um gemeinsam mit allen, die den unhaltenbaren Zustand der Abschiebungen ins Elend und die Zwangsverschleppung von Menschen an Orte, an denen sie sich weder Zuhause noch sicher fühlen nicht hinnehmen, ins Gespräch zu kommen. Welche Schritte hat die Kampagne seit ihrer Gründung getan, was war warum erfolgreich und wohin kann es gehen?
Welche lokalen Initiativen gibt es und was sind ihre Erfahrungen?

Auch bei der kommenden Innenministerkonferenz in Wiesbaden am 9. Dezember wird wieder die Romaflüchtlingspolitik der Bundesrepublik auf dem Prüfstand stehen.

Gemeinsam gilt es mehr denn je handlungsfähig und aktiv zu werden!

Film: UPROOTED. Children’s Perspectives on Europe’s Repatriation Policies . A film by the Romedia Foundation (Hungary) – 2011

Informationenen: www.roma-center.de und www.alle-bleiben.info

Flyer zur VA am 24.11 als PDF.

In Kooperation u.a. mit dem Bündnis Delmenhorst-Bremen http://hiergeblieben.blogsport.de
und Roma Soli Gruppe Bremen.

Hinweis: Ein weiterer Termin wird in Delmenhorst stattfinden. Ankündigung in Kürze.

Männer mit Charisma? Ursachen und Strategien rechtspopulistischer Parteien in Europa

Montag, 14.November 2011, 19:00 Uhr, Mediencoop/Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

Rechtspopulistische Parteien erzielen in vielen Ländern Europas zweistellige Wahlergebnisse, sind in Regierungen vertreten, oder üben massiven Einfluss aus. Ihre Hetze richtet sich gegen „Islam“, „Ausländer“, „Sozialschmarozer“ aber auch gegen „die EU“. Sind solche extrem rechten Bewegungen „Pathologien moderner Industriegesellschaften“? Welche kritischen Ansätze taugen zur Erklärung des Anwachsens dieser Bewegungen?

Referent: Alexander Häusler, Arbeitsstelle Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf

Flyer zur VA_Reihe_Sozialchauvinismus als PDF.

Veranstaltet in Kooperation mit Avanti, DGB-Jugend, Antifaschistisches Komitee und Grüne Jugend Bremen.

Krise, Krisenmanagment und Protest in Griechenland

Diskussionsveranstaltung mit Magarita Tsoumou (Berlin)
Freitag, 14. Oktober 2011, 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

„Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleitegriechen!“ betitelte die Bildzeitung im Sommer ihre Empfehlung zur Krisenlösung in Griechenland. Doch so überzeugt wie der deutsche Boulevard und Stammtisch Faulheit, Misswirtschaft und Korruption als Krisenursache ansehen und vehement strengere Auflagen fordern, so gering sind meist die Kenntnisse über die jüngsten ökonomischen, politischen und sozialen Entwicklungen in Griechenland. Dies gilt größtenteils auch für die deutsche Linke, trotz ihrem Schwärmen für die dortigen Generalstreiks oder militanten Demonstrationen.
Die Veranstaltung möchte daher einen Überblick über den bisherigen Verlauf der Krise, das Krisenmanagment von griechischer Regierung und Europäischer Union geben sowie die sich dagegen organisierenden Proteste vorstellen. Anhand von Berichten, Fotos und Videoclips wird sich unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigt: Wer sind die Protagonist_innen der sozialen Kämpfe und Besetzungen? Was sind ihre Organisationsformen und Forderungen? Welche Bezüge haben sie zu den nordafrikanischen Revolutionen und Platzbesetzungen in Spanien?

Magarita Tsoumou lebt in Berlin. Sie ist Herausgeberin des Missy Magazines, freie Journalistin und Dokumentaristin der Griechenlandkrise.

Siehe auch: «Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen!» 20 beliebte Irrtümer in der Schuldenkrise (Broschüre der RLS, aktualisierte Neuauflage, August 2011) (mehr)