„Wussten Sie, dass Ihre Tochter Herrenverkehr hatte? – Der Fall Kolomak in Bremen
1. Juni 2010, 19.30 (Premiere) und vier weitere Termine am 2., 7., 8. und 13. Juni Schwurgerichtssaal im Landgericht Bremen, Domsheide, 28195 Bremen
Aus den Akten auf die Bühne – Szenische Lesung der bremer shakespeare company.
Im Mittelpunkt der szenischen Lesung steht der Fall Kolomak, der große Sittenskandal im Bremen der 1920er Jahre. Am 15. Juni 1927 eröffnete das Schöffengericht den Prozess gegen die „Schustersfrau Elisabeth Kolomak“ wegen Kuppelei, begangen an ihrer 1924 verstorbenen Tochter Lisbeth. Die Hauptverhandlung im Schwurgerichtssaal des Landgerichts dauerte drei Tage, über 40 Zeugen hatte der erste Staatsanwalt geladen, sogar ein Lokaltermin im Haus der Familie Kolomak in der kleinen Meinkenstraße Nr. 3 wurde nach einem langen Sitzungstag noch anberaumt. Das Delikt der Kuppelei, (d.h. Gewährung oder Verschaffung von Gelegenheit von außerehelichem Geschlechtsverkehr) und dieser große Aufwand der Justiz – das passte für viele zeitgenössische Beobachter/innen nicht zusammen. Während in anderen Städten spektakuläre Mordprozesse – wie das Verfahren gegen den Serienmörder Haarmann in Hannover – für Aufsehen sorgten, war es in Bremen der Fall Kolomak, der die Hansestadt ins Rampenlicht der reichsweiten Öffentlichkeit rückte.
Details siehe http://www.sprechende-akten.de und das PDF: aa_Kolomak_Flyer