„Arisierung“ – Über den Umgang mit dem Unrechts-Erbe
Fachtagung
Donnerstag, 3. November 2016, von 14 Uhr bis 21:30 Uhr
Festsaal der Bremischen Bürgerschaft/Landtag, Am Markt 20, 28195 Bremen
Wird in Bremen ein „Arisierungs“-Mahnmal realisiert? In den letzten anderthalb Jahren wurde in Bremen eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Arisierung“ während des Nationalsozialismus geführt. Angestoßen wurde dies durch eine Feier der Firma Kühne+Nagel auf dem Bremer Marktplatz anlässlich deren 125-jährigen Jubiläums. Der Logistikkonzern machte Werbung mit der Firmengeschichte und verschwieg die Beteiligung am Raub an der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus. Dabei hatte die Spedition ein Monopol auf den Transport „arisierten“ Eigentums in Westeuropa und laut Historiker Frank Bajohr eine „relative Nähe zum Massenmord“. Inzwischen geht es in der Bremer Debatte um die Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen am damaligen „Arisierungs“-Geschehen – die „Profit-Trias“ aus Fiskus, Firmen und Privatleuten. Insbesondere die Bremer Redaktion der Tageszeitung taz engagierte sich in der Debatte und startete eine Initiative für ein Bremer Arisierungs-Mahnmal, weiteres findet sich auf der Website www.taz.de/denkmal.
Voraussichtlich am 9. November 2016 soll nun die Bürgerschaft über einen interfraktionellen Antrag für ein Bremer Arisierungs-Mahnmal abstimmen. Im Vorfeld soll diese Tagung v.a. verschiedene HistorikerInnen, politische Akteure und eine interessierte Öffentlichkeit zusammenbringen, um noch einmal Gelegenheit zur fachlichen Debatte zu geben und auch insbesondere den aktuellen gesellschaftlichen Umgang mit der „materiellen Seite des Holocaust“ zu beleuchten. Natürlich ist auch eine Diskussion zu Sinn oder Unsinn eines „mahnmalenden Umgangs“ mit der Thematik möglich.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der taz Die Totalität der „Verwertung“ – Wie umgehen mit Unrechts-Erbe? Die taz, die Bremer Bürgerschaft und die Uni Bremen laden zum öffentlichen Symposium… und im Programm-Flyer zur Tagung (PDF).
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Bremer Tageszeitung taz sowie folgenden PartnerInnen: Landtag der Freien Hansestadt Bremen; Landeszentrale für politische Bildung; Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen; Heinrich Böll-Stiftung Bremen, Friedrich-Naumann-Stiftung u.a.