Gesundheitsversorgung für illegalisierte MigrantInnen – Modell München?
am Mittwoch, 16. März 2005, Pavillon Gesundheitsamt, Horner Str. 60-70,
19. 30 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Dr. Philip Anderson
Der Referent, Dr. Philip Anderson, ist Geisteswissenschaftler und Autor der vom Münchner Stadtrat in Auftrag gegebenen Studie „…Dass Sie uns nicht vergessen – Menschen in der Illegalität in München“. Die Studie untersucht anhand von qualitativen Interviews die Situation von MigrantInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus in München in den Lebensbereichen Wohnen, Gesundheitsversorgung, Arbeit und Bildung. Die Ergebnisse der Studie haben in München zu einem Beschluss des Stadtrats geführt, dass Illegalisierte in München künftig in Notsituationen leichter humanitäre Hilfe erhalten sollen. Unter anderem ist die Einrichtung eines Fonds für medizinische Versorgung geplant. Schulen sollen darauf hingewiesen werden, dass sie keine Pflicht haben Nachweise zum Aufenthaltsstatus von Kindern zu verlangen.
Philip Anderson wird einen Überblick über die Ergebnisse der Münchner Studie und ihre (kommunal)politischen Folgen vor allem im Bereich der Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus geben. Das MediNetz Bremen plant derzeit die Durchführung einer ähnlichen Studie speziell mit dem Schwerpunkt Gesundheitsversorgung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus auch in Bremen. In der Diskussion wird es daher auch darum gehen, ob die Münchner Maßnahmen als Modell für Bremen dienen können.