Subkulturelle Farbenlehre – Grauzonen und rechte Lebenswelten in Punk, Oi und Deutschrock
Diskussionsveranstaltung mit Michael Weiss (Berlin)
Samstag, 25. Oktober 2014, 19.00 Uhr
Grüner Zweig, Erlenstr. 31, 28199 Bremen
Immerhin: “Gegen Nazis” sind viele, die sich in Subkulturen oder in der Populärkultur bewegen – Frei.wild-AnhängerInnen und auch OI-Fans, die die Politik sowieso ablehnen. Doch jenseits der White-Power-Rockmusik etablieren sich rechte Lebenswelten, für die die Kategorie “Nazis” genau so wenig zutrifft wie das Label “unpolitisch”. Sie sind irgendwo dazwischen, in der sogenannten Grauzone. Diese Grauzone reicht weit hinein in “alternative” Szenen und bedeutet einen zunehmenden Raumverlust für emanzipatorische Ideen. Die Veranstaltung wird den folgenden Fragen nachgehen: Wo beginnt die „Grauzone“, wo hört sie auf? Wieso erlebt sie heute Dynamik? Und was sind eigentlich “rechte Lebenswelten”? Entsprechende Strömungen in Punk und OI sind ebenso Thema wie die Popkultur von Böhse Onkelz und Frei.wild. Zum Einen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie eng manch „unpolitische“ KünstlerInnen mit extrem rechten Milieus verwoben sind. Zum Anderen gibt es unappetitliche Einblicke in reaktionäre Männerwelten, spießbürgerliche Rebellionsfantasien und in Wertebilder, die auf Ballermann-Partys besser aufgehoben wären als in alternativ codierten Szenen.
Michael Weiss ist Mitarbeiter bei Apabib in Berlin.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxembug-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Gruppe Bremen.