Gedenken abschaffen. Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens 1945.

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor_innenkollektiv Dissonanz
Freitag, 25. April 2014, um 20:00 Uhr
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Dresden, imaginiert als die schöne, unschuldige Kunst- und Kulturstadt, ist das deutsche Opfernarrativ schlechthin – unnötig bombardiert, kurz vor Ende des Krieges mit »Hunderttausenden Toten«. Die alliierten Luftangriffe vom 13. bis 15. Februar 1945 bilden einen festen Bezugspunkt der Erinnerung und des Gedenkens in Dresden. Durch die Jahrzehnte war die Stadt Kulminationspunkt und Ausdruck jeweils aktueller Geschichtspolitik. Sie präsentiert sich als Symbol für Frieden und Versöhnung und inzwischen sogar für wahrhaftiges Erinnern gegen geschichtsrevisionistische Nazis. Nicht zuletzt aufgrund des jährlichen Naziaufmarsches werden nun Mythen hinterfragt, Fakten erforscht und die nationalsozialistische Geschichte Dresdens benannt. Aber reicht das? Muss nicht vielmehr das Gedenken selbst abgeschafft werden? Dieser Band sagt: ja!

Die hier versammelten Texte geben einen Überblick über Inhalte und Entwicklungen des Dresdner Gedenkens und liefern eine grundlegende Kritik an diesem sowie an aktueller deutscher Erinnerungspolitik. Mit Beiträgen von Mathias Berek, Henning Fischer, Claudia Jerzak, Antonia Schmid, Swen Steinberg, Gunnar Schubert, Andrea Hübler, Antifa Recherche Team, Philipp Kurz, Sophie Abbe, René Haase, Heike Ehrlich/Kathrin Krahl, Radiokollektiv Volume Mascara Murmansk, Gruppe Keine Versöhnung mit Deutschland, venceremos, LeA

Das Buch Gedenken abschaffen. Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens 1945 ist 2013 im Verbrecher Verlag erschienen. Mehr Informationen zum Buch finden sich hier: http://www.verbrecherverlag.de/buch/698

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Gruppe Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.