Im Land der Frühaufsteher
Buchvorstellung, Diskussionsveranstaltung und Ausstellung mit Paula Bulling und Salissou M. Oumarou
Freitag, 21. Juni 2013, um 19:00 Uhr
Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen
Paula Bulling hat Ende letzten Jahres ihr eindrucksvolles Comic-Debut „Im Land der Frühaufsteher“ im avant-Verlag veröffentlicht, in dem sie die z.T. katastrophalen Lebensbedingungen von Menschen beschreibt, die in Sachsen-Anhalt gezwungen werden, in einer Flüchtlingsunterkunft zu leben.
„Die Unterbringung von Flüchtlingen soll ihre Bereitschaft zur Rückkehr in das Heimatland fördern“ – so steht es in der Bayerischen Asyldurchführungsverordnung. In anderen Bundesländern braucht es diese zynische Amtsvorgabe gar nicht, wenn es um den Umgang mit Geflüchteten geht. Vor allem Sachsen-Anhalt, das so genannte „Land der Frühaufsteher“, steht in dem Ruf, in Flüchtlingsfragen die restriktivsten und unflexibelsten Auslegungen der Gesetzlage durchzusetzen. Paula Bulling hat im Laufe mehrerer Jahre die Flüchtlingspolitik in Sachsen-Anhalt in etlichen Gesprächen und Begegnungen mit Geflüchteten in Halle, Halberstadt und Möhlau (Wittenberg) dokumentiert. In sieben Kapiteln erzählt sie vom Leben in Heimen, alltäglichem Rassismus, dem Tod eines Flüchtlings wie auch von der Suche nach einer angemessenen erzählerischen Haltung als weiße Künstlerin.
Im Land der Frühausteher entstand in naher künstlerischer Zusammenarbeit mit den portraitierten Menschen, ihre Stimmen und ihr Wesen sind ebenso Teil von Bullings mutiger Comic-Collage wie die Darstellung der politischen Situation in Sachsen-Anhalt, die als symptomatisch für die neuen und den größten Teil der alten Bundesländer gelten kann.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Gruppe ARA und dem Bremer Flüchtlingsrat.
Weitere Informationen zur Graphic Novel bei Deutschlandradio Kultur.