Marx und Geschlechterverhältnisse – von weißen Flecken, Nebenwidersprüchen und feministischen Interventionen.
Vortrag von Pia Garske (Berlin) am Mittwoch, 19. Juni 2013, 20.00 Uhr
Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie
Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen
Ausgehend von dem berühmten Satz, in dem Marx den „Grad der weiblichen Emanzipation“ als das „Maß der allgemeinen Emanzipation“ einer Gesellschaft bestimmt, hat es engagierte Debatten darüber gegeben, ob und wie sich mit der Marxschen Analyse die Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus kritisch reflektieren lassen. Der Vorwurf, in der Marxsche Theorie würden Geschlechter- und andere Unterdrückungsverhältnisse unter den Tisch fallen, weil die Sphäre der Reproduktionstätigkeiten und andere Mechanismen der Herstellung von Herrschaft unterbelichtet blieben, steht die Sichtweise gegenüber, dass es für das Funktionieren des Kapitalismus letztlich bedeutungslos sei, welches Geschlecht die Ware Arbeitskraft hat, wie sie „rassifiziert“ ist, ob sie jung ist oder alt.
In der Veranstaltung soll diskutiert werden, ob also Marx oder an Marx angelehnte Ansätze und queer-/feministische Debatten füreinander sowie für eine Kritik verwobener Herrschaftsverhältnisse fruchtbar gemacht werden können. Und wenn ja, wie? Welche Geschichte haben Versuche, Marxismus und Feminismus zu verbinden oder aneinander zu entwickeln, und was sind aktuelle Debatten dazu?
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von assocazione delle talpe, Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und dem Autonomen Feministischen Referat an der Universität Bremen.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette nicht.