1-€-Jobs – Ein unmoralisches Angebot?
Subjektive Gründe für und gegen die Annahme eine 1-€-Jobs
Dienstag, 2. März 2010, 19 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstr. 10-12, 28203 Bremen
Vortrag und Diskussion mit Natalie Grimm und Kai Marquardsen
Veranstaltung in der Reihe „1 € Jobs: Kritische Perspektiven“
Natalie Grimm und Kai Marquardsen fragen in ihrem Vortrag nach der Bewertung von 1-€-Jobs durch die (potentiell) Betroffenen. Bereits im Titel legen sie das Koordinatensystem in dem sich ihr Artikel bewegt dar. Zum einen fragen sie nach der subjektiven Bewertung durch die Betroffenen. Zum anderen machen sie deutlich, dass es ihnen um eine dezidiert politische Bewertung des Werkzeugs 1-€-Job geht. In Ihrem Vortrag bieten sie einen Einblick in zwei empirische Forschungsprojekte, die sich mit den Auswirkungen aktueller Arbeitsmarktpolitik beschäftigen. Die ReferentInnen arbeiten vier Dimensionen heraus, die den Hintergrund bilden, vor dem die Entscheidung für oder gegen eine 1-€-Job getroffen wird. Diese subjektiven Bewertungen und Beweggründe werden von den AutorInnen an normative gesellschaftlichen Strukturen und Erwartungshaltungen rückgebunden, was wiederum den Rahmen für die politische Bewertung von 1-Euro-Jobs abgibt. Im Kern steht dabei eine Kritik an Erwerbsarbeit als zentralem sozialem Integrationsmechanismus.
Natalie Grimm, geb. 1978, Diplom Sozialwirtin, seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung im Arbeitsbereich „Die Gesellschaft der Bundesrepublik“, zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkte: Arbeitsmarktforschung, atypische Beschäftigungsverhältnisse, prekäre Erwerbsbiographien, SGB II-Forschung, soziologische Biographieforschung, Ungleichheitsforschung. Kai Marquardsen, M.A., Studium der Soziologie, Sozialpsychologie und Kommunikationswissenschaften an der Universität Göttingen, seit 2006 Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung und assoziiert im Teilprojekt B9 des SFB 580 an der Universität Jena, promoviert zum Thema Arbeitslosigkeit und soziale Netzwerke
In Kooperation mit DenkRÄUME, eingetragener Verein.
Das Buch zur Reihe: Gregor Straube (Hg.): 1-Euro-Jobs. Kritische Perspektiven; 2009, 160 S., 19.90 EUR